The Slads - Tough Times

Bril­li­an­te old­school-Ac­tion auf der De­büt-EP die­ser Band aus Phil­adel­phia. Dar­auf ver­schwei­ßen die ei­nen hy­bri­den Ga­ra­ge-/Hard­core-Vi­be so á la Cut­ters mit ein­deu­ti­gen Oi!-Tendenzen in der Mach­art et­wa von The Chisel und Chub­by and The Gang. An­de­rer­seits mag das Rif­fing hier ver­ein­zelt mal an Poi­son Ruïn er­in­nern und die grif­fi­gen Gi­tar­ren­leads be­we­gen sich re­gel­mä­ßig auf klas­si­schem Ra­dio Bird­man-Ter­ri­to­ri­um.

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Jëg Hüsker - Demo!

Aus­ge­zeich­ne­ter neu­er Scheiß von ei­ner Band aus Karls­ru­he, zu der wenn ich das rich­tig in­ter­pre­tie­re auch bei­de Mit­glie­der von Thee Khai Aehm ge­hö­ren. Zu je­ner Band las­sen sich hier auch Par­al­le­len zie­hen, ins­be­son­de­re ist hier ei­ni­ges von die­sem Dun­ge­on-mä­ßi­gen Vi­be mit am Start, aber ge­nau so viel un­ter­schei­det sich ihr Ga­ra­ge- und Fuzz Punk-Sound auch da­von, nicht zu­letzt durch ein hö­he­res Tem­po und mehr sti­lis­ti­sche Viel­falt. Der Ope­ner hat so ei­ne pri­mi­ti­ve Pro­to Punk-En­er­gie im Ge­päck wäh­rend die Me­lo­diö­si­tät von As Loud As Me mich stark an frü­he No Age oder Wav­ves er­in­nert. Gi­ve Me Beat steht mit bei­den Fü­ßen im Hard­core und der Raus­schmei­ßer Fo­mo Boy ist ganz klas­si­scher Dun­ge­on Punk-Ex­zess… so­fern das Wort "klas­sisch" in so ei­nem jun­gen Gen­re über­haupt ei­ne Be­deu­tung hat. Wie dem auch sei, die­ser grim­mi­gen Wucht weiß ich nichts ent­ge­gen zu set­zen.

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ØL - Demo

Deutsch­spra­chi­ger Punk der nicht saugt ist ja lei­der im­mer noch 'ne ziem­li­che Ra­ri­tät aber der Krem­pel hier saugt in der Tat ganz und gar nicht. Die De­büt-EP der Band aus Aa­chen be­schrei­tet ei­nen in­ter­es­san­ten Mit­tel­weg zwi­schen kla­ren Echos ein­schlä­gi­ger deut­scher Acts (denk mal in die Rich­tung Oma Hans, frü­he Muff Pot­ter, Tur­bo­staat, Oi­ro, Dü­sen­jä­ger…) ei­ner­seits, aber auch er­wei­tert um ei­nen star­ken Ga­ra­ge-Vi­be der dann eher an ei­ne Viel­falt in­ter­na­tio­na­ler Bands den­ken lässt wie z.B. Cri­sis Man, Flowers Of Evil, Was­te Man, As­cot Stab­ber, Mys­tic In­a­ne… ver­fei­nert mit ei­ner ge­le­gent­li­chen Spur von Hot Sna­kes /​ Dri­ve Li­ke Je­hu oben­drein!

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The Vortex - The Vortex

Die Band aus San­ta Ana hat nach der arsch­tre­ten­den Exe­cu­ti­ve Dys­func­tion EP im letz­ten Jahr nun ei­nen nicht we­ni­ger ent­zü­cken­den - wenn auch weit­ge­hend aus Re-Re­cor­dings be­reits be­kann­ter tracks besten­den­den - Nach­fol­ger am Start, bei dem er­neut zeit­lo­se Ga­ra­ge Punk-Ver­satz­stü­cke auf reich­lich old­schoo­li­ge Hard­core-En­er­gie und de­ge­ne­rier­ten KBD-Schmutz tref­fen. Ein durch­weg spa­ßi­ges Er­leb­nis, des­sen ge­le­gent­li­che Blues- und Cow­punk-An­lei­hen ne­ben viel an­de­rem Zeug auch die frü­hen Dicks ins Ge­dächt­nis ru­fen.

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Shrudd - Microbiome /​ Bizarro

Zwei neue EPs ei­ner Band aus Loui­se­ville, Ken­tu­cky, die of­fen­bar schon ei­nen gan­zen Hau­fen Ma­te­ri­al ver­öf­fent­licht hat aber mir jetzt zum ers­ten mal be­geg­net. Die Mi­cro­bio­me EP ent­zückt mit glei­cher­ma­ßen schrul­li­gem und en­er­gi­schem Ga­ra­ge-/Syn­th Punk im Fahr­was­ser et­wa von Bil­liam, Spo­dee Boy, Gho­lies, frü­hem Erik Ner­vous, Spits, Why Bo­ther? so­wie klas­si­schen Ar­te­fak­ten aus dem Rea­tard-Uni­ver­sum. Ei­nen net­ten Kon­trast da­zu setzt die eher Hard­core-las­ti­ge Bi­zar­ro EP mit ei­ner un­gleich räu­di­ge­ren Äs­the­tik des old­schoo­lig ab­ge­fuzz­ten Cha­os.

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Sun Children Sun - Bizarre Feverre

Die jüngs­te LP die­ser Band aus To­kyo - letz­tes Jahr in Ja­pan er­schie­nen und jetzt vom La­bel SPHC Re­cords aus Ma­ry­land, Bal­ti­more wie­der­ver­öf­fent­licht - be­ginnt mit nicht nur ei­nem, son­dern gleich zwei ma­xi­mal kit­schi­gen, pseu­do-or­ches­tra­len In­tros, wel­che dann in ei­nen pseu­do-Me­tal Fli­ckentepich über­ge­hen der so klingt als woll­ten die Jungs al­le Dun­ge­on Punk-Ent­wick­lun­gen jün­ge­rer Zeit noch mal über­bie­ten. Dann geht aber der ei­gent­li­che Spaß los in der Form von glei­cher­ma­ßen simp­len wie auch ein­falls­rei­chen und un­vor­her­seh­ba­ren Hard­co­re­punk-Aus­brü­chen, de­ren Dun­ge­on-/Me­tal-Ver­satz­stü­cke (im­mer mit reich­lich Schalk im Na­cken) sie mit ei­nem krea­ti­ven Geist aus­stat­ten,, der un­ter an­de­rem auch was von frü­hen Crass hat. Sinn­los, sol­chem Irr­sinn Wi­der­stand zu leis­ten - ich geb's auf und ge­nie­ße ein­fach die wil­de Fahrt!

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Termite - Termite Night Demo

Ka­wumm! Ex­qui­si­ter neu­er Scheiß im Fahr­was­ser des Ga­ra­ge-ver­seuch­ten Old­school Hard­core-Cha­os, los­ge­tre­ten von ei­ner Band aus Perth, Aus­tra­li­en de­ren Ge­räu­sche mich an so Bands wie G.U.N., frü­he Elec­tric Chair, Ce­ment Shoes, Cri­sis Man, Cülo oder Chain Whip er­in­nern.

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Lamictal - Hard Pill To Swallow

Die Ka­li­for­ni­er La­mic­tal kom­men nach zwei ziem­lich ir­ren EPs im let­zen Jahr mit ei­ner er­neut sehr star­ken Kas­set­te da­her, auf der ih­re Vi­si­on ins­ge­samt et­was fo­kus­sier­ter wirkt, was viel­leicht auch nur das Er­geb­nis von ei­ner ge­ring­fü­gig po­lier­te­ren Pro­duk­ti­on sein mag… wo­bei po­liert hier dann auch wie­der das fal­sche Wort ist, denn ih­re Mix­tur aus Ga­ra­ge Punk, Hard-, Post- und Weird­core ist wei­ter­hin ganz schön ver­sifft, un­vor­her­seh­bar und hy­per­ak­tiv, über­wäl­tigt mal eben die Sin­ne in we­ni­ger als vier Mi­nu­ten und hat sich dann auch schon wie­der ver­pisst. Es­sen­zi­el­ler Scheiß für Fren­de von Bands wie Big Bop­per, Ro­lex und frü­hen Pat­ti.

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Citric Dummies - Zen and the Arcade of Beating Your Ass

Ver­dammt, ganz of­fen­sicht­lich ha­be ich es an­läss­lich al­ler ver­gan­ge­ner Re­leases die­ser Band aus un­er­find­li­chen Grün­den im­mer ver­peilt dar­über zu pos­ten, was jetzt mal echt die Fra­ge auf­wirft, was zum Fi­cker da mit mir los war! Wäh­rend ich da­zu mei­nen The­ra­peu­ten kon­sul­tie­re, kann ich zu­min­dest schon mal sa­gen dass die neu­es­te LP der Ci­tric Dum­mies ein ein­zi­ger KO-Schlag aus ganz viel old­school früh-80er Pun­k­ener­gie plus ein paar ge­gen­wär­ti­gen Ga­ra­gen-Vi­bes dar­stellt, mit or­dent­li­chem ex­tra-Punch aus­ge­stat­tet durch die pro­du­zie­ren­de Hand vom Ga­ra­gen-Wun­der­kind Erik Ner­vous, von dem wir die­se Wo­che auch noch et­was hö­ren wer­den. Die Hüs­ker Dü-Re­fe­ren­zen in Ti­tel und Art­work wir­ken erst mal recht al­bern, aber auch nicht kom­plett fehl am Platz, ist hier doch ei­ne durch­aus ähn­li­che fu­rio­se En­er­gie mit am Start wie zu der Dü's stärks­ter Pha­se, aber auch et­was von Na­ked Ray­gun und Ado­le­s­cents hat das, ei­ne Spur von Bad Brains in den der­be­ren Mo­men­ten und von Di­ckies in den me­lo­di­sche­ren Songs. Und über­haupt, je­der Song hier ist ein prä­zi­ser, sorg­fäl­tig ge­plan­ter Schlag in die Ma­gen­gru­be und der star­ke Song­zau­ber die­ser Plat­te bleibt glei­cher­ma­ßen un­nach­gie­big.

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Daydream - Reaching for Eternity

Der vier­te Lang­spie­ler die­ser Band aus Port­land ver­fei­nert wei­ter ih­re ex­plo­si­ve For­mel für stark Noi­se- und leicht Ga­ra­ge-in­fi­zier­ten Post­co­re zu ih­rem bis­lang aus­ge­feil­tes­ten Werk, in dem ih­re hy­per­ak­ti­ve Vi­si­on des struk­tu­rier­ten Cha­os' kon­stant neue For­men an­nimmt und neue Hin­der­nis­se in den Weg wirft, die ih­rer­seits wie­der zu span­nen­den Ma­nö­vern füh­ren. Auch wenn sich hier kei­ne zwei Songs all­zu sehr glei­chen, kom­men mir doch so Bands wie die di­ver­sen In­kar­na­tio­nen der New Yor­ker Ka­lei­do­scope, frü­he Bad Bree­ding und Acrylics be­son­ders häu­fig in den Kopf, aber auch so Zeug á la Cri­sis Man, frü­he Vi­deo und As­cot Stab­ber taugt an man­chen Stel­len als nicht zu weit her ge­hol­ter Ver­gleich.

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