Dienstag, 8. April 2014 | Platten | Experimental, Noise, Post Punk
Dieses Krachkollektiv aus Los Angeles ist, wie ich aus der allwissenden Datenkrake erfahre, schon seit Mitte der Neunziger mit der Dekonstruktion des Rock'n'roll beschäftigt. Auf ihrem neuesten Album zeigen sie immer noch keine Ermüdungserscheinungen. Das hier ist Noise und Post Punk im besten und extremsten Sinne. Viezig Minuten herrlich unpräzises, experimentelles Gedresche aus kaputten Beats und Feedback-Orgien, Kreissägen-Gitarren und einer doch erstaunlichen Fülle an Melodien und Hooks, die sich unter der rauen Oberfläche, dem Geschrei und den schrägen Grooves verbergen. Auch gewisse Krauteinflüsse (musikalischer wie auch psychotroper Natur) sind nicht von der Hand zu weisen.
Die Platte kann man im Shop des Labels als Download oder LP erwerben.
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Mittwoch, 8. Januar 2014 | Platten | Experimental, Indie Rock, Noise, Pop, Post Punk, Progressive, Psychedelic, Punk
Ganz krudes Zeug von dieser New Yorker Band. Zach Phillips von Blanche Blanche Blanche ist mit an Bord, und wer mit dessen Hauptprojekt vertraut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wundern darf. Hier haben wir eine Platte voller psychedelischem Progressive-Glam-Punk-Noise-Post-Pop-irgendwas. Yep. So als hätten sich frühe Guided By Voices beim jammen zu viel LSD ins Bier gekippt und dabei Helium geatmet, das würde den durchgehenden Falsettgesang erklären. Zerfahrene, chaotische dreißig Minuten, aufgeteilt in 18 kurze Songskizzen und durchdrungen von vielen mitreißenden Popmomenten. Und bevor man seine heruntergefallene Kinnlade wieder unter Kontrolle hat, ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
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Freitag, 3. Januar 2014 | Platten | Experimental, Post Punk
Großartiger Postpunk aus Berlin, ganz ohne die viel zu üblichen Joy Division-Versatzstücke und auch ohne die bei deutschen Bands meistens anzutreffenden Gothic-Elemente. Sehr erfrischend. Stattdessen gibt's hier treibend-groovende Beats, Dub-Einflüsse und noisig-dissonante Gitarrenattacken. Herkömmliche Songstrukturen: Fehlanzeige. Wenn ich 'nen Vergleich zu irgendetwas gegenwärtigen zu ziehen versuche, scheinen mir diverse Projekte von Mike Patton halbwegs naheliegend. Aber das hier ist absolut eigenständig und hat solche Vergleiche gar nicht nötig.
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Mittwoch, 18. Dezember 2013 | Platten | Experimental, Post Punk
Hübsche Sauerei, was die Bostoner Guerilla Toss da auf ihrer neuen EP veranstalten. Auch wenn gerade kein wirklicher Mangel an Bands herrscht, die mit Postunk-, New- und No Wave-Versatzstücken arbeiten, das meiste davon klingt doch eher nach einer ausgelutschten The Pop Group- oder Gang Of Four-Gedenkveranstaltung. Guerilla Toss bringen nun einen ungeahnten Spaßfaktor zurück in das sonst so bierernste Genre. Und sie Rocken. Und Grooven. Der ganze Wahnsinn, der Noise und die Schrill- und Schrägheiten dienen dazu den Groove zu kontern, nicht ihn zu zerstören. Und anders als viele ähnliche Bands klingt das überhaupt nicht nach Retro-Mucke sondern wirkt durch und durch in der Gegenwart verankert. Kurz gesagt: Die erste Postpunk-Veröffentlichung seit langem, die nicht irgendwie ein bisschen überflüssig wirkt, und die dem etwas totgespielten Genre wieder etwas Leben einzuhauchen vermag. Überhaut nicht schwul, das.
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