Broken Vessels - Do You See My Smile?

Bro­ken Ves­sels sind 'ne Band aus San­ta Ana, Ka­li­for­ni­en und ha­ben Mit­glie­der von Grim­ly Forming und Ro­lex mit an Bord (de­ren ge­nia­les De­büt-Al­bum/­Com­pi­la­ti­on/­Re-Re­cor­ding-Din­gens ich hier ich bis­her nicht ge­pos­tet hab, al­so checkt das Ding mal aus). Klingt dann auch mal ziem­lich nach ei­ner et­was pri­mi­ti­ve­ren Va­ri­an­te von Ro­lex, wo­bei aber auch Mys­tic In­a­ne als Ver­gleich nicht ganz fern lie­gen.

Mystic Inane - Natural Beauty

Mann, das ist ja mal min­des­tens ein hal­bes Jahr­zehnt her seit ich zum letz­ten mal von die­ser Band aus New Or­leans ge­hört ha­be. So un­er­war­tet wie ih­re neue 7" jetzt da­her kommt, so frisch und en­er­gisch klingt aber auch im­mer noch ih­re Sym­bio­se aus Ga­ra­ge- & Post Punk, Hard- & Post­co­re, die auch un­ter jün­ge­ren Bands á la Laun­cher, Li­quid As­sets oder Fried E/​M ei­ne gu­te Fi­gur macht.

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Daydream - Mystic Operative

Mit ih­rem zwei­tem Lang­spie­ler zün­den die Punks aus Port­land elf neue Ge­schos­se aus sorg­fäl­tig kon­trol­lier­tem Cha­os ab. Ein­falls­reich und un­vor­her­seh­bar wie eh und je ha­ben sie ih­rer ganz ei­ge­nen Stil­blü­te von leicht Ga­ra­ge-be­ein­fluss­tem al­les-ist-mög­lich-Post­co­re ei­ni­gen Fein­schliff ver­passt und las­sen sich da­bei den­noch ei­ni­ger­ma­ßen mit Bands wie Ka­lei­do­scope und Bad Bree­ding ver­glei­chen… viel­leicht hat's auch noch 'nen win­zi­gen Hauch von Dri­ve Li­ke Je­hu?

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Fugitive Bubble - Fugitive Bubble /​/​ C-Krit - C-Krit

Im­po­tent Fe­tus heißt das fa­mo­se neue Kas­set­ten-Sub­la­bel des nicht we­ni­ger fan­tas­ti­schen Stuc­co-Im­pe­ri­ums, wel­ches zu­letzt schon mit dem Sep­tic Yanks Tape viel Freu­de in die Welt ge­bracht hat. In­zwi­schen bie­ten sich da auch schon wie­der zwei neue Pfüt­zen aus Noi­se zum drin Ba­den an, von zwei Bands un­kla­rer Her­kunft. Der Qua­li­täts­stan­dard wird da­bei je­den­falls wei­ter­hin recht­wink­lig ge­hal­ten. Von we­gen im­po­tent…
Fu­gi­ti­ve Bubble sau­en da­bei wun­der­bar mit ei­ner über­aus ein­falls- und ab­wechs­lungs­rei­chen Va­ria­ti­on von ab­ge­fuzz­tem Hard-, Noi­se- und Weird­core rum, die mich ab­wech­selnd mal an Das Drip, Warm Bo­dies, Vexx so­wie den frü­hen Out­put von NAG oder Ka­lei­do­scope er­in­nert.
C-Krit hin­ge­gen klin­gen ziem­lich nach ei­nem struw­we­li­gen Misch­kö­ter aus Soup­cans, No Trend und Lum­py & The Dum­pers. Oben­drein ist auch ih­re Dar­bie­tung des al­ten Screa­ming Snea­k­ers-Ever­greens Vio­lent Days pu­res Gold.

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Kaleidoscope - Decolonization /​/​ Straw Man Army - Age Of Exile

Zwei neue Lärmar­te­fak­te aus New Yorks aus­ge­zeich­ne­ter Schmie­de D4MT Labs. Erst­mal wä­re da ei­ne neue LP der ge­nia­len Hard-/Post­co­re-Na­tur­ge­walt Ka­lei­do­scope, auf der sie ge­ring­fü­gig simp­ler und ge­rad­li­ni­ger rü­ber­kom­men als auf ih­rem un­glaub­li­chen Lang­spiel­de­büt im letz­ten Jahr, aber nach wie vor ab­so­lut treff­si­cher, in­spi­riert und ver­spielt.
Ähn­li­ches kann man auch dem Al­bum von Straw Man Ar­my be­schei­ni­gen. De­fi­ni­ti­ve In­fos über das Duo ha­be ich zwar nicht, aber es dürf­te sich da­bei um den Ka­lei­do­scope-Schlag­wer­ker und noch ir­gend­ei­nen an­de­ren Ty­pen han­deln. Er­war­tungs­ge­mäß wird das al­so mal wie­der ein recht aben­teu­er­li­cher Ritt, dies­mal auf den Tel­ler­rän­dern des düs­te­ren Post­punks so­wohl der klas­si­schen als auch ge­gen­wär­ti­gen Schu­le, was mal an Crass-mä­ßi­gen Mi­ni­ma­lis­mus grenzt, an Wi­pers-Me­lan­cho­lie aber auch an jün­ge­re, ex­zen­tri­sche Acts wie Mur­de­rer oder Wy­myns Pry­syn.

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The Unfit - The Unfit

Die­se Band aus Se­at­tle treibt schon seit ei­ni­gen Jah­ren ihr Un­we­sen, lie­fert aber erst jetzt ih­re De­büt-LP ab. Kein Wun­der al­so, dass hier al­les schon sehr stim­mig wirkt. Ei­ne Band, die ihr spe­zi­fi­sches Sub­gen­re ir­gend­wo zwi­schen der Ga­ra­ge-af­fi­nen Zo­ne des Post­co­re-Spek­trums und ein biss­chen zeit­ge­nös­si­schem Noi­se Rock fest im Griff hat - in di­rek­ter Nach­bar­schaft zu Bands wie den frü­hen Vi­deo, Hot Sna­kes, As­cot Stab­ber, Da­vi­di­ans oder Flowers Of Evil.

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Other Half - Big Twenty

Hier gleich noch­mal ei­ne Post­co­re-LP von noch ei­ner bri­ti­schen Band - dies­mal von der et­was kon­ven­tio­nel­le­ren, je­doch durch­weg über­zeu­gen­den Mach­art. Kann man häu­fig mit al­ten Hel­den wie Jaw­box, Dri­ve Li­ke Je­hu, Hot Sna­kes ver­glei­chen… wäh­rend sich von der neu­en Schu­le et­wa Bench Press, Stuck oder USA Nails als Re­fe­ren­zen an­bie­ten.

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Shifting - It Was Good

Für ei­ne Band, die bis­her nur ei­ne 7" auf dem Bu­ckel hat, er­staunt die Rei­fe des Sounds, der sich auf dem De­büt­al­bum von Shif­ting aus Dub­lin ent­fal­tet - nicht we­ni­ger als ei­ne voll aus­ge­form­te, viel­sei­ti­ge und ein­falls­rei­che Vi­si­on von Noi­se Rock, Post­co­re und Math Rock, die sich klar von klas­si­chen Acts der 90er und frü­hen 00er Jah­re wie Un­wound, Bastro, Cha­vez, Fro­dus, frü­hen Shel­lac be­ein­flusst zeigt, da­bei den­noch pro­blem­los auf ei­ge­nen Bei­nen steht. In der ge­gen­wär­ti­gen Gen­re­land­schaft könn­te man au­ßer­dem noch Mul­ti­cult als halb­wegs pas­sen­den Ver­gleich nen­nen.

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Girls In Synthesis - Now Here's An Echo From Your Future

Nach­dem die Lon­do­ner über die letz­ten paar Jah­re ver­teilt be­reits ei­nen gan­zen Arsch voll EPs raus­ge­hau­en ha­ben und ihr Sound da­bei zu­neh­mend an Rei­fe ge­won­nen hat, ist es jetzt auch kei­ne be­son­de­re Über­ra­schung, dass ihr De­büt­al­bum ei­ne durch­weg stim­mi­ge An­ge­le­gen­heit ist, die ei­ge­ne For­mel aus Post Punk-, Noi­se Rock- und Post­co­re-Ele­men­ten zu ei­ner sau­ber ro­tie­ren­den Prä­zi­si­ons-Ma­schi­ne per­fek­tio­niert, wäh­rend die Band wei­ter­hin vor­sich­tig ih­ren Ho­ri­zont er­wei­tert - wie et­wa mit dem ge­wis­sen Wire meets Big Black-Vi­be in Set Up To Fail oder den tris­ten, an frü­he Uni­form er­in­nern­den Doom­scapes in Hu­man Frail­ty.

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Help - 2053

Ih­re De­büt-EP vor ei­nem Jahr war ja schon ein aus­ge­zeich­ne­tes Stück zeit­ge­nös­si­scher Kra­wall, aber was die Band aus (ver­mut­lich) Port­land für den neu­en Lang­spie­ler auf die Bei­ne stellt ist da noch mal ei­ne ganz un­er­war­te­te Wucht aus Noi­se Rock und Post­co­re des höchs­ten Ka­li­bers. Was den all­ge­mei­nen Sound an­geht, ste­hen sie de­fi­ni­tiv mit bei­den Fü­ßen in der Ge­gen­wart und er­in­nern mich an Ge­nos­sen wie Tu­nic, De­ath Pa­nels, John (timestwo), USA Nails oder Girls In Syn­the­sis. Auch wenn die­se Plat­te nicht wirk­lich neue Pfa­de er­schließt, wird da­für aber wirk­lich al­les zu Gold, was Help hier an­fas­sen - da­bei hilft si­cher auch die Tat­sa­che, dass für je­den Song ei­ne smar­te und trag­fä­hi­ge Kom­po­si­ti­on als Fun­da­ment dient. Ein per­fek­ter Stru­del aus an­triebs­star­ken Rhyth­men, ul­tra­fie­sen Bass­groo­ves, un­heil­vol­len Kra­ch­erup­tio­nen und - wie man es schon auf der EP be­stau­nen durf­te - ei­nem mit Be­dacht do­sier­ten und des­halb be­son­ders ef­fek­ti­ven Sinn für Me­lo­die, wel­cher das gan­ze Dra­ma noch mal lo­cker aufs nächs­te Le­vel zu he­ben ver­mag.

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