Als Gegengewicht zum letzten Beitrag ist hier mal ein musikgewordener Shitpost von einem Typen aus Seattle, der zufällig auch in der einen oder anderen lokalen Szene-Legende seine Finger mit drin hatte. Eine Rockoper in vierzehn Akten, die auf ein handliches 7"-Format eingeschrumpft wurde und sich etwas anfühlt wie eine Verschmelzung aus 80er Nomeansno, frühen Minutemen und Saccharine Trust… aber vermutlich hab ich jetzt schon zu viel drüber nachgedacht.
Ich weiß nur gutes zu sagen über diese Split 7" zweier australischer Bands. Last Quokka's Seite wartet mit zwei ihrer bislang besten Songs auf und dem bereits vertrauten Sound aus Postcore mit Garage-Boost sowie Momenten von Hot Snakes und frühen Jawbox, ebenso auch von gegenwärtigen Bands wie Video, Bad Breeding und Ascot Stabber.
Von False Cobra höre ich hier zum ersten mal. Mancher der genannten Vergleiche mag auch auf ihre zwei Songs zutreffen, aber insgesamt liegt bei ihnen das Gewicht deutlicher auf Seite von Garage und klassischem Punkzeugs - ein Fitzelchen von The Ruts oder X (L.A.) ist da an Bord, aber auch mit The Living Eyes, Mini Skirt oder frühen Teenanger gibt es Gemeinsamkeiten.
Das Demo von 2019 war schon eine sehr respektable Sprengladung des durchdachten Lärms und auf die neue EP der New Yorker trifft das noch umso mehr zu, dank einer vergleichsweise ausgefeilten Produktion, die ihr Klangwerk aus einer Grauzone zwischen Hardcore, Post Punk und Postcore in genau das rechte Licht rückt, sauber die Balance zwischen kantigem Dreck und blanker Wucht hält. Das ganze Ding schwemmt mir einen recht vielseitigen Klumpen an Bands ins Gedächtnis wie etwa Mystic Inane, Hot Snakes, Wymyns Prysyn, Launcher, Cement Shoes oder Liquid Assets.
Wieder mal Qualitätsware aus dem Hause Deluxe Bias. Diese Cassingle von absurd kurzer Laufzeit zwischen KBD-getränktem Weirdcore, Garage- und Post Punk wird klar für erfreuliche Zustände bei denjenigen sorgen, die bereits eine gesunde Erektion für Bands wie Mystic Inane, Rolex oder Fried E/M aufgebaut haben.
Auf dem zweiten Langspieler schraubt das Noise Rock-/Postcore-Trio den Energielevel noch mal beträchtlich höher, ohne dabei an der Präzisionsarbeit, den ausgefeilten Strukturen und Arrangements zu verlieren, die bereits ihr Debütalbum auszeichneten. Besonders in der ersten Hälfte ist dabei ein deutlicher Jawbox- und Bastro-Vibe am Werk. Früher hätte ich gesagt, dass Ralph Schaarschmidt mit seinen alten und neuen Bands zum besten aus der hiesigen Noiserock-Szene gehören, aber inzwischen bin ich der Meinung dass auch weltweit nur wenige Bands auf ihrem Level unterwegs sind.
Mann, war das eine lahme Woche was neuen Lärm angeht. Aber immerhin eine Veröffentlichung möchte ich euch nicht vorenthalten, und zwar diese kleine Schönheit zwischen Garage Punk, Hard- und Postcore - ein bisschen wie ein Mix aus Fried E/M, Modern Needs, Mystic Inane… mit einem gewissen Drive Like Jehu-Zusatz in den passenden Momenten.
Exzellenten Post Punk der moderat düsteren Machart mit leichten Spuren von Postcore, Math- und Noise Rock setzt uns die erste EP dieser Australier vor. Ein bisschen wie eine Kreuzung aus B-Boys, Girls In Synthesis und Rank/Xeros… aber ebenfalls nicht ganz unähnlich zu Bands wie Video, Public Eye, Tunic oder The Estranged.
Dritter Langspieler der Band aus Oakland und erwartungsgemäß ist das mal wieder ziemlich geiler Scheiß hier. Ich find's immer noch absolut bemerkenswert wie das, was mal als eine Art Hüsker Dü-Verschnitt losging sich zu einer der kraftvollsten, eigenständigsten und sofort wiedererkennbaren Bands der letzten Jahre entwickelt hat, die scheinbar ohne große Mühe die rohen Energien von Hard- & Postcore, Noise Rock und Garage Punk zu einem wunderbar raubeinigen, unberechenbaren Biest verkantet.
Broken Vessels sind 'ne Band aus Santa Ana, Kalifornien und haben Mitglieder von Grimly Forming und Rolex mit an Bord (deren geniales Debüt-Album/Compilation/Re-Recording-Dingens ich hier ich bisher nicht gepostet hab, also checkt das Ding mal aus). Klingt dann auch mal ziemlich nach einer etwas primitiveren Variante von Rolex, wobei aber auch Mystic Inane als Vergleich nicht ganz fern liegen.
Mann, das ist ja mal mindestens ein halbes Jahrzehnt her seit ich zum letzten mal von dieser Band aus New Orleans gehört habe. So unerwartet wie ihre neue 7" jetzt daher kommt, so frisch und energisch klingt aber auch immer noch ihre Symbiose aus Garage- & Post Punk, Hard- & Postcore, die auch unter jüngeren Bands á la Launcher, Liquid Assets oder Fried E/M eine gute Figur macht.