Gustave Tiger - At The Idyll's End

gustave tiger
Die letz­tes Jahr er­schie­ne­ne EP Mit­an­ni Ma­res die­ser Ka­pel­le aus Bu­da­pest ließ ja schon ge­spannt auf­hor­chen, aber je­nes klei­ne Be­ben konn­te mich in keins­ter Wei­se vor­be­rei­ten auf die­sen Erd­rutsch von ei­nem at­mo­sphä­risch dich­ten Al­bum. Oh­ne Scheiß, beim ers­ten Hör­durch­gang fiel mir von den ers­ten Tak­ten an die Kinn­la­de mal so­was von auf den Bo­den. Und ich bin wirk­lich nicht mehr so leicht zu be­ein­dru­cken.

Es ist ein Al­bum der schein­ba­ren Wi­der­sprü­che. Se­mi-sin­fo­ni­sche Chor­ge­sän­ge und new-agi­ges Ge­schwur­bel tref­fen auf Blast­beats, Noi­se­at­ta­cken und selbst für ei­nen über­ra­schen­den Blä­ser­ein­satz ist hier Platz. Über wei­te Stre­cken zieht sich ein ge­wis­ser Go­thic-Vi­be durch die Songs, aber auch ein Psy­che­de­li­sches Blues­riff kann da mal als Songfun­da­ment her­hal­ten. An je­der Ecke pas­siert hier ir­gend et­was span­nen­des, aber nicht nur das. Am En­de hat das auf Al­bum­län­ge al­les Hand und Fuß. Selbst in den kon­ven­tio­nel­le­ren Mo­men­ten kön­nen sie mit drü­cken­dem Post­co­re über­zeu­gen, der stel­len­wei­se et­was an White Lung er­in­nert. Au­ßer­dem durch­zieht das gan­ze Al­bum ei­ne un­glaub­lich trau­ri­ge wie auch epi­sche At­mo­sphä­re, ei­ne sur­rea­le An­ders­welt­lich­keit wie ich sie schon lan­ge nicht mehr ge­hört ha­be, erst recht nicht auf ei­ner Art Pun­k­al­bum.

Gust­ave Ti­ger ha­ben hier ein ziem­lich un­ver­gleich­li­ches Stück Mu­sik er­schaf­fen und man kann nur hof­fen, dass sie da­mit auch au­ßer­halb der un­ga­ri­schen Lan­des­gren­zen die Be­ach­tung be­kom­men, die sie sich red­lich ver­dient ha­ben. Ich bin da mal ver­hal­ten op­ti­mis­tisch.

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Gazar Strips - Sparkling

gazar strips
So­nic Ma­sa­la Re­cords, die Zwei­te, ist er­neut ein Voll­tref­fer. Dies­mal kom­men die Ga­zar Strips aus Bris­bane in den Ge­nuss ei­ner Vi­nyl­ver­öf­fent­li­chung mit da­zu­ge­hö­ri­ger Pu­bli­ci­ty. Die spie­len düs­te­ren Post­punk mit deut­li­chem Goth-Ein­schlag; ge­nau ge­nom­men ori­en­tiert sich das gan­ze wie­der mal an den ganz ty­pi­schen Vor­bil­dern, al­so Cu­re, Bau­haus, Joy Di­vi­si­on, aber das in­ter­es­siert mich in die­sem Fall nicht die Boh­ne. Ga­zar Strips lie­fern hier näm­lich Qua­li­tät, ge­ben sich trei­bend, ein­gän­gig und kom­pro­miss­los zu­gleich. Ganz oh­ne Wohl­fühl­op­ti­on.

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Teledrome - Teledrome

teledrome
Nor­mal mach ich um so wa­vi­ges Zeug 'nen gro­ßen Bo­gen, aber die­ses to­tal aus der Zeit ge­fal­le­ne Ding aus New-/Cold­wave, Punk-, Power­Pop und Goth-Ver­satz­stü­cken ist dann doch ein­fach zu geil um mich kalt zu las­sen. Saugt ei­nen so­fort rein in ei­ne selt­sa­me Par­al­lel­welt aus Früh­acht­zi­ger Sci­ence Fic­tion-Fil­men und Teen­ager­ko­mö­di­en, Cy­ber­punk, Dis­co­ku­geln und La­ser­ka­no­nen. Voll­kom­men un­sub­ti­ler Pop mit ei­ner an­ste­cken­den Dreis­tig­keit und hau­fen­wei­se Hits, die in ei­ner ge­rech­te­ren Welt auch wirk­lich wel­che wä­ren. Zu­rück in die Zu­kunft von ges­tern. Sis­ters of Mer­cy auf Gum­mi­bär­chen. Ra­mo­nes auf Mi­kro­chips. Ak­tu­ell viel­leicht noch Di­gi­tal Lea­ther in ei­nem ge­lack­te­ren, drock­vol­le­ren Klang­kos­tüm. Und bes­se­re Songs.

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