Ein Haufen britischer und internationaler Musiker mit einer ziemlich langen "X hat irgendwann schon mal bei Y mitgespielt"-Liste fährt hier ein ausgesprochen routiniert fluppendes Hardcoregeschoss auf, welchem der wohldosierte Einsatz des sächsischen Telefons noch mal eine besondere Würze verleiht.
Fuzzy bis garagig angehauchtes Punkzeug gibt's auf dem Minialbum der Dregs aus Austin zu goutieren, außerdem mit einer Spur von Hardcore und einer postpunkigen Note in ihrem Gitarrengebrate irgendwo zwischen Wipers und Negative Scanner - überwiegend simpel gestrickt, schnörkellos und hocheffizient in seiner Kraftübertragung.
Die starke erste EP dieser Bostoner Band tanzt angenehm aus der Reihe mit einer Spielart von Post Punk in stellenweise leicht psychedelischer Ausprägung. In vielen Momenten agieren sie etwas leiser, gedämpfter als man es sonst gewohnt ist - getragen von ausbalancierter Songkunst und einer mal wirklich tollen, ausdrucksstarken Gesangsperformance (wir sind da sonst ja nicht so verwöhnt) entwickelt das einen Aufprall, den viele deutlich lautere Bands nicht erreichen. Als eine Konsequenz daraus brillieren sie mit einer für das Genre ungewöhnlichen Klarheit, die ihren Songs die nötige Luft zum atmen gibt. Umso effektiver ist es, dass sich der Energielevel im Laufe der vier Songs konstant steigert.
Vor einigen Jahren waren Facility Men aus Buffalo, New York hier schon mal mit einem charmant chaotischen Demo vertreten - was sie aber seitdem an Raffinesse zugelegt haben ist mehr als beachtlich. Die Band agiert als angemessen tighte Einheit, die Arrangements klicken ebenfalls wie von selbst ineinander und die Songs brauchen sich dahinter keineswegs verstecken - alles erste Wahl hier. Soundmäßig haben wir's mit sehr klassischem Postcore zu tun, bei dem Drive Like Jehu sicher Spuren hinterlassen haben und ansonsten viel 90er Dischord-Krempel zwischen Jawbox, Lungfish und Fugazi in ihrer mittleren bis späten Schaffensphase.
Synth-/Elektropunk aus Los Angeles, der durchaus komfortabel in der musikalischen Nachbarschaft etwa zu Isis, Set-Top Box, Isotope Soap und Channel 83 erblüht. An sowas werde ich mich in absehbarer Zeit nicht satthören.
Falls Garagecore tatsächlich ein valides Subgenre sein sollte, hat kaum eine Band in letzter Zeit jenes so perfekt auf den Punkt gebracht wie Cement Shoes aus Richmond, Virginia es auf ihrem neuen Minialbum abziehen. So unverfrohren wie hier teilweise ganz schön breitbeinige Riffs durch den Hardcorestall gejagt werden ohne der Band auch nur annähernd zum Fettnäpfchen zu werden, finde ich mehr als beeindruckend. Das alles mag unter anderem an einen Mix aus den Golden Pelicans, Ivy und frühen Kaleidoscope erinnern.
Schnörkellos nach vorne gehender Garage Punk aus London, dessen ausgeprägte 77er UK-Vibes sich in zwei treffsicheren Song-Knallkörpern entladen. Nicht mehr, nicht weniger, aber einfach saugut.
Auf der Debüt-EP einer Band aus Buffalo, New York darf man mit einer ebenso unkonventionellen wie auch unfassbaren Spaß bereitenden Kanone aus oldschooligem Hardcore-Geschrabbel und in vielen Momenten unerwartet melodischem Fuzzpunk bekanntschaft machen. Das würde ich etwa so beschreiben als würden abwechselnd mal Male Bonding, Flipper, Volcano Suns, Murderer oder Hüsker Dü der Everything Falls Apart-Ära mit dem chaotisch-ungestümen Drang der Teen Idles oder frühen Gray Matter kollidieren. Na ja, mir fällt zumindest spontan nicht besseres ein. Guter Shit, bitte mehr davon!
Melodischer Post Punk mit makellosem Songpotenziel macht die aktuelle EP von Desire aus Brighton zu einer erfreuluchen, äußerst runden Angelegenheit. Das hat Echos von Bands der frühen 2010er á la Eagulls und ganz besonders zu skandinavischen Acts dieser Zeit wie etwa Holograms oder RA.