Ein weiterer feuchter und modrig riechender Batzen aus hochkontaminösem Punkscheiß, zu gleichen Teilen Garage Punk, KBD-mäßige Schweinerei und Hardcorepunk der sehr alten Schule. Nicht ganz unähnlich zu Liquid Assets, Fried E/M oder Launcher.
Zwei neue Lärmartefakte aus New Yorks ausgezeichneter Schmiede D4MT Labs. Erstmal wäre da eine neue LP der genialen Hard-/Postcore-Naturgewalt Kaleidoscope, auf der sie geringfügig simpler und geradliniger rüberkommen als auf ihrem unglaublichen Langspieldebüt im letzten Jahr, aber nach wie vor absolut treffsicher, inspiriert und verspielt. Ähnliches kann man auch dem Album von Straw Man Army bescheinigen. Definitive Infos über das Duo habe ich zwar nicht, aber es dürfte sich dabei um den Kaleidoscope-Schlagwerker und noch irgendeinen anderen Typen handeln. Erwartungsgemäß wird das also mal wieder ein recht abenteuerlicher Ritt, diesmal auf den Tellerrändern des düsteren Postpunks sowohl der klassischen als auch gegenwärtigen Schule, was mal an Crass-mäßigen Minimalismus grenzt, an Wipers-Melancholie aber auch an jüngere, exzentrische Acts wie Murderer oder Wymyns Prysyn.
Eine weitere Platte des Muteanten Jake Robertson und seinem wandlungsfähigen Projekt Alien Nosejob. Nach der letztjährigen 7" auf Iron Lung Records fokussiert er sich hier zum zweiten mal auf Hardcorepunk, wobei er die längere Laufzeit nutzt um das Genre dieses mal etwas gründlicher zu erforschen, was in einem ungemein spannenden, abwechslungsreichen Tonträger resultiert. Alles was Robertson hier anfasst läuft ausgesprochen rund.
Hardcore Punk aus Nashville, der loslegt wie ein Zeitsprung in die frühzeit des Genres, sowohl bezüglich der kompromisslosen Wucht als auch einer Kreativität, die sich nicht viel um etablierte Muster und Konventionen schert. Mit jeder verstreichenden Minute wird es daraufhin nur noch spannender. Oft auf ungewöhnlich melodischer Gitarrenarbeit oder Garage-mäßigem Riffing aufbauend, findet ihre ganz unbelastet die Punk-Vergangenheit plündernde Herangehensweise gleichermaßen gut in der Gegenwart platz, irgendwo in der Nähe von Bands wie Cement Shoes oder Pink Guitars.
Mal wieder was neues von den Punks aus Vancouver. Ihr wisst was es zu erwarten gibt und sie wissen wie man abliefert. Sechs tadellose Krachausbrüche aus relativ oldschooligem, schnörkellosem Hardcorepunk mit Garagenzusatz.
Eine neue EP von Maestro Voltaire's zweitbekanntesten Projekt Cells. Muss ich dazu überhaupt noch was sagen? Sieben neue Häppchen hirn- und fuzzgefickter Hardcorepunk-Glückseligkeit.
Hui… auf so einen Sturm, wie ihn Kobra aus Mailand auf ihrem ersten Langspieler lostreten war ich nicht so ganz vorbereitet. Oberflächlich betrachtet haben wir es mal wieder mit einer Variante von oldschooligem, Anarcho-beeinflusstem Harcorepunk und ein paar verkrusteten Tendenzen zu tun - ihr wisst schon, genau das Zeug an dem es in der gegenwärtigen Szene keinen wirklichen Mangel gibt. Aber dann ist diese Platte vor allem durch eine endlose Abfolge von frischen, unkonventionellen Entscheidungen und Stilblüten geprägt, die ein ambitioniertes und spannendes Gesamtkunstwerk aus Zutaten erschaffen, aus denen andere Bands einfach nur ein ganz ordentliches aber unspektakuläres Stück Genre-Hausmannskost gemacht hätten. Die gelungene Produktion tut dann noch ihr übriges dazu, indem sie die perfekte Balance zwischen unnachgiebigem Vorschub und übersteuertem LoFi-Dreck findet. Ein im derzeitigen Hardcoreumfeld ganz schön eigenständiges Juwel von einem Album und ein Hammer, der einfach jeden Nagel auf den Kopf trifft.
Diese Debüt-7" einer Band aus Melbourne ist eine einzige Wucht aus hochentzündlichem Garagecore mit Elementen von Noise und Postcore als zusätzliche Brandbeschleuniger. Das Zeug verbindet den Punch von ADVLTS oder Bad Breeding mit einem Garagen- und oldschooligem Hardcorerummel, dem man Gemeinsamkeiten etwa zu Fried E/M, Electric Chair oder Modern Needs zuschreiben kann.
Na das ist ja mal 'ne ordentliche Wucht, was mir diese vermutlich polnische Band entgegen schmettert. Zu gleichen Teilen Hardcore- und Garage Punk, vorzüglich angetrieben von ultra-simplen Schlagwerk, das den Texturen aus der Saitenquäler-Abteilung den nötigen Raum lässt, sich auszubreiten. So etwas ähnliches hat man in der Vergangenheit vielleicht von Bands wie Leche, Murderer, Yambag, Lux zu hören bekommen… oder vielleicht verbirgt sich dazwischen sogar noch eine Spur von Wymyns Prysyn.
Aus der kleinen New Yorker Krachmanufaktur, die uns unter anderem bereits den kräftigen und schlauen Hard-/Postcore von Kaleidoscope beschert hat, bekommen wir hier eine weitere Naturgewalt zur Verarbeitung vorgesetzt. Das Debütalbum von Tower 7 hat ohne Frage eine gewisse Ähnlichkeit zu den bereits erwähnten Kaleidoscope, gleichzeitig kommen ihre Schallattacken aber noch eine Spur unnachgiebiger daher - nicht zuletzt weil man sich anders als letztere auch recht großzügig bei Vorbildern der britischen Crust-Frühgeschichte bedient. Fraglos sind ihre bevorzugten Werkzeuge etwas stumpfer, aber gleichermaßen effektiv.