Neuer Krempel von einem der aktuellen Premium-Lieferanten des geringfügig KBD-gefickten Garage Punk aus Los Angeles. Nachdem die Vögel auf vergangenen EPs mal recht vielseitige Stilmittel und Versatzstücke anprobiert haben - inklusive etwa reinem Synth-/Elektropunk auf dem letzten Kurzspieler - klingen die auf ihrem neuesten Streich fokussierter als je zuvor und das zahlt sich aus: die aktuelle, recht Synth-lastige Iteration ihres Sounds tritt äußerst ansprechend in die Weichteile und mag durchweg schmeichelhafte Vergleiche etwa zu Launcher, Alien Nosejob, Research Reactor Corp., Liquid Assets oder Satanic Togas hervorrufen.
Garage Punk aus Stuttgart, welcher - trotz deutscher Lyrik - dankenswerter Weise nicht allzu deutschpunkländisch klingt. Eher würde ich die mit so KBD-kreuzgezüchteten Gruppen á la Liquid Assets und Freakees vergleichen, aber auch zu Erik Nervous, Useless Eaters oder Sauna Youth könnte man mehr oder weniger haltbare Vergleiche ziehen. Feines Zeug also.
Die Band aus Seattle gibt's jetzt ja schon 'ne Weile und entsprechend sitzt ihr Sound mit Schulden bei MC5 und Stooges inzwischen so komfortabel wie ein uralter Schlabberpulli. Das Tempo hält man heute etwas variabler und streckt sich regelmäßig in Richtung Hardcore aus, aber das ist so ziemlich die einzige nennenswerte Veränderung seit ihrem 2015er Demo. In den Händen einer weniger fähigen Band wäre das ein Rezept für garantierte Langeweile, aber Lysol vermögen den Scheiß wie gewohnt mittels reiner Wucht im Gehörgang zu verkanten. Da wackelt einfach nichts mehr.
…und hier ist gleich noch eine vorzügliche Ladung verschrobener DIY Garage- und Synth Punk-Ohrwürmer von einem Typen aus Perth, die sich recht homogen unter zeitgenössische Werke etwa von Alien Nosejob oder diverse Bands aus dem noch bunteren Warttman-Mikrokosmos mischt.
Haltet alle mal das chilenische Label Instant Party im Auge. Das fiel mir zuletzt schon positiv mit dem netten Pizza Boys Tape auf und jetzt haben die aber mal so richtig 'nen Hammer ausgegraben mit diesem Tape einer Band aus Monterrey, Mexiko, von der ich sonst vermutlich niemals was mitbekommen hätte. Kompiliert sind darauf alle vier EP's die bislang von der Band erschienen sind. Elektrisch angetriebener Garage- und Synth Punk, ein bisschen so S.B.F.-meets-The Spits, aber letztere mit mehr Robotern, mehr Cyberpunk… oder eventuell auch: Nuschelpunk?
Echt 'ne Menge eierige Qualität unterwegs diese Woche. Um mich nicht zu wiederholen, fasse ich mich kurz: Hier ist die jüngste Kassette des immer exzellenten Labels Deluxe Bias, welche passenderweise auch ziemlich nach Bias-Regler auf fünf Uhr klingt. Fragt eure Eltern was das bedeutet.
Ah, die Eierpunk-Plage macht jetzt also auch in Griechenland halt. War auch an der Zeit. Μπριτζολιτσεσ sind ein Duo aus Athen und fabrizieren eine Ausgeburt des Garage- und Synth Punk, die selbst meine Wenigkeit als durch und durch gaga bezeichnen muss. In Sachen Durchgeknalltheit auf einem Level etwa mit Skull Cult oder dem Warttman-kontaminierten Research Reactor Corp./Set-Top Box-Clusterfuck. Das unverständliche Gewirr, welches mir die Autoübersetzung von den griechischen Songtexten übrig lässt, gibt auch keinen Anlass zur Annahme dass es auf lyrischer Ebene viel gescheiter zugehen würde.
Also diese Band aus Reno, Nev… ja nee, is klar. Ich bin zu 95% sicher, dass die entweder aus Leipzig oder Berlin kommen und vermutlich auch keine Cowboyhüte auf'm Kopp haben. Die Musik tritt jedenfalls gut Popo. Ultrakompetenter Garage Punk mit der gewissen Useless Eaters, Sauna Youth oder Flat Worms-Geschmacksnote und vereinzelt etwas Hardcore-Würze.
Kein Wunder, dass der Scheiß sich so vertraut anfühlt. Bei The Wind Ups handelt es um ein neues Soloprojekt von Jake Sprecher, der Freunden von Krach und Melodie unter anderem als Teil von Terry Malts und Smokescreens bekannt sein dürfte. Deutlich lauter und roher als seine anderen Bands in jüngerer Zeit geklungen haben (jedoch noch ein gutes Stück entfernt vom Tempo und Fuzz-Faktor der frühen Terry Malts) klingt das häufig nach einer Fusion zwischen eben jenen Terry Malts und so leicht in Richtung Post Punk schielenden Garagenbands á la Tyvek und Parquet Courts. Andere Songs haben ein bisschen was von The Spits, Ricky Hell oder irgendwas aus dem Reatard(s)-Dunstkreis. Wenn er aber hingegen volle Pulle einen auf Powerpop macht, versprüht das zweifellos einen gewissen British Invasion Vibe.
Puh.. wer auch immer dieses Album gemischt und/oder gemastert hat muss geradezu taub sein. Ich bin ja einiges an klanglichen Extremen gewohnt und lasse normal immer die Finger von den Klangreglern, aber hier passiert es mir zum ersten mal, dass ich eine Veröffentlichung nicht ertrage ohne brutal die Höhen runter zu drehen. Unter Umständen mag das physische Tape diesbezüglich weniger schmerzhaft sein als die digitale Veröffentlichung.
Davon abgesehen tritt das hier aber ordentlich Arsch. Keine Ahnung warum das bei mir so lange gedauert hat - ich bin mir sicher, über dieses Ding schon mal gestolpert zu sein, aber irgendwie brauchte mein kaputtes Gehirn nochmal eine Erinnerung in Form einer erneuten (nur digitalen?) Veröffentlichung bei Goodbye Boozy um die Qualitäten der Texaner zu registrieren. Die spielen jedenfalle einen ziemlich wilden, schwer vorhersehbaren Mischling mit Elementen aus Garage Punk, Noise Rock, Post Punk und Postcore, den man je nach Laune mal mit Patti, Rolex, Cutie, Mystic Inane or Brandy vergleichen mag.