Eine weitere Platte des Muteanten Jake Robertson und seinem wandlungsfähigen Projekt Alien Nosejob. Nach der letztjährigen 7" auf Iron Lung Records fokussiert er sich hier zum zweiten mal auf Hardcorepunk, wobei er die längere Laufzeit nutzt um das Genre dieses mal etwas gründlicher zu erforschen, was in einem ungemein spannenden, abwechslungsreichen Tonträger resultiert. Alles was Robertson hier anfasst läuft ausgesprochen rund.
Schwer zu glauben, dass ich über diese Ein-Mann-Band erst etwas früher in diesem Jahr gestolpert bin, als der Typ ein absolutes Killertape namens Survey of the Animal Kingdom rausgehauen hat. Aber wie auch immer… wichtiger ist, dass er inzwischen schon ein weiteres Album am Start hat, das erwartungsgemäß wieder jede Menge dummen Spaß aus ein bisschen oldschool US Westküstenpunk, zeitlosem Garage Punk und außerdem reichlich KBD-mäßigem Eigenwillen auf Lager hat. In der gegenwärtigen Szene möge man etwa an Launcher, Liquid Assets, Freakees und Fried E/M denken… oder aber an vergangene Artefakte von The Mentally Ill, Noxious Fumes. Darüber hinaus sorgt diesmal eine großzügige Schicht aus Synths für einen angenehm vertrauten Ausmuteants-Vibe.
Garage Punk aus Melbourne, der ein bisschen rüberkommt wie eine Verschmelzung aus geradeaus rockendem Zeug wie Mini Skirt, Flat Worms, Ex-Cult mit deutlich verspielteren Genre-Vertretern vom Schlage Dumb, Vintage Crop.
Eine weitere solide EP von Moth aus Melbourne - diesmal etwas weniger Synth-lastig als der Vorgänger. Erneut hat das Ähnlichkeit zu etablierten Garage-Hausnummern wie Useless Eaters, Ex-Cult, Ausmuteants oder frühen Teenanger, sowie zu einigen Warttman Inc.-Acts á la Research Reactor Corp., Set-Top Box. Außerdem gibt es mit Digital Crisis noch einen Ausflug in Richtung des düsteren Postpunks, welcher dann etwa an Exit Group, Diät oder Rank/Xerox erinnert.
Nach 'ner 7" auf Total Punk im Frühjahr, bekommen wir jetzt einen langspielenden Eindruck von der rohen Energie des Trios aus Louisville, Kentucy verpasst und erneut bürgt mit Goner Records eine einschlägige Garage-Hausnummer für Qualität. Erwartet nichts schlaues oder originelles von ihrer Musik. Erwartet viel mehr etwas durchweg vertrautes in saumäßig gut. Eine freidrehende Sprengladung aus ultraklassischem Garage Punk mit 77er Duftnote - straight und simpel, aber von vortrefflicher Durchschlagkraft.
Eine Band aus Los Angeles mit einem hochkarätigen Allstar Garagen-Lineup beschert uns einen angenehm verspulten Mix aus Garage-, Post- und Synth Punk, der an einigen Stellen nach einer Kombination aus Nots und Pow! klingt, in anderen Momenten als träfen Primitive Calculators auf Useless Eaters.
Es ist absolut passend, dass der erste Zwölfzöller auf dem US Garage-Überlabel Total Punk Records mit einem hämmernden Groove á la ISS beginnt, war doch deren kürzlich erschienene EP die vermutlich letzte 7", die jemals auf Label erschienen ist - der Übergang in eine neue Total Punk-Ära könnte also kaum smoother und wir sicherer sein, dass der Geist hinter diesem Label trotz einer Änderung des Formats der gleiche geblieben ist. Ein bisschen erwachsen geworden, vielleicht. Die New Yorker Garage Noise-Combo Brandy klingt hier kompakter und kraftvoller als je zuvor, nachdem sie sich ja schon an einem brilliant rohen Debütalbum und einer weiteren 7" die Zähne ausgebissen hatten - ratet mal auf welchem Label die letztere erschienen ist… Ebenfalls deutlicher als zuvor schält sich diesmal ein gewisser Feedtime-Einfluss heraus, während ihre abstrakteren Momente mal einen leichten Spray Paint-Vibe entwickeln. Ganz besonders fühle ich mich aber an aktuelle Post Punk Acts wie Knowso oder NAG erinnert - beide hatten ebenfalls schon Platten auf Total Punk raus. Bemerkenswert, wie viele Kreise sich mit dieser Veröffentlichung schließen.
Gleich noch mal ein Release aus dem hause Satan. Vielen dank, Satan. Hier bei 12XU sind wir sind große Fans ihres Schaffens. Der neueste Langspieler auf Sydney's ausgezeichneten Label Warttman inc. macht jedenfalls mal wieder richtig laune mit zwanzig minuten zackigem und angemessen schrägem Garage Punk, der schon einiges gemeinsam hat mit anderen Warttman-Bands á la Research Reactor Corp., Dot.com oder Set-Top Box. Davon ab erscheint auch ein Vergleich zu frühen Useless Eaters oder Ausmuteants nicht zu weit hergeholt.
Hier ist ein Pfund ultra-simples, Drum Machine-getriebenes Garagepunk-Gedöns von einem Kopenhagener Duo, das ausschließlich auf unsere niederen Instinkte abzielt. Stilistisch kann man das irgendwo in der Nachbarschaft von Buck Biloxi and the Fucks, S.B.F. und Dr. Mix & The Remix einordnen - jeweils in einer nochmal deutlich primitiveren Abart. Perfekt, gefällt.
Eine neue EP von Maestro Voltaire's zweitbekanntesten Projekt Cells. Muss ich dazu überhaupt noch was sagen? Sieben neue Häppchen hirn- und fuzzgefickter Hardcorepunk-Glückseligkeit.