Diarrhea Planet - Turn To Gold

diarrhea planet

Das neue Al­bum der Band aus Nash­ville mit dem kon­stan­ten Schalk im Na­cken ist mal wie­der ein aus­ge­spro­chen power­pop­pi­ger Spaß ge­wor­den. Die im Ver­gleich zu ver­gan­ge­nen Ta­ten sehr ge­schlif­fe­ne Pro­duk­ti­on steht ih­nen ganz aus­ge­zeich­net und die au­gen­zwin­kernd aufs Sta­di­on schie­len­den Songs fres­sen sich so­fort im Ge­hör­gang fest. Ei­ne vor lau­ter Fett trie­fen­de Ka­lo­rien­bom­be, wie man sie ab und zu mal braucht.


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Chicago Typewriter - Chicago Typewriter

chicago typewriter

Ei­ne schö­ne Band­ein­rei­chung kam hier zu­letzt an von die­sem Quar­tett aus Köln und Um­ge­bung. Ganz ehr­lich, un­se­re Re­gi­on kommt mir meis­tens ziem­lich tot und ab­ge­früh­stückt vor was in­ter­es­san­te Krach­bands an­geht und ich freue mich dann je­des mal um so mehr, wenn ich auf gu­te Sa­chen ge­sto­ßen wer­de, die nicht ge­ra­de aus Ber­lin oder Ham­burg (oder neu­er­dings auch: Stutt­gart) kom­men. Hier ha­ben wir's mit ein­gän­gi­gem Noi­se-/Al­ter­na­ti­ve Rock zu tun, der schein­bar ir­gend­wann in den spä­ten Neun­zi­gern die Zeit­ma­schi­ne be­tre­ten und die fal­sche Ab­fahrt ge­nom­men hat. Mit deut­li­chen Grunge­ein­flüs­sen und ei­nem Hauch al­ter Blu­Noi­se-Schu­le. Nice.


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Rasputin's Secret Police - Comfortable /​ Then

rasputin 1
rasputin 2
Die­ses Duo aus dem ver­schla­fe­nen Ört­chen Dre­xel Hill im Bun­des­staat Penn­syl­va­nia lärmt schon seit bald fünf­zehn Jah­ren eher un­be­merkt vor sich hin, aber jetzt kommt ih­nen hof­fent­lich et­was wohl­ver­dien­te Auf­merk­sam­keit ent­ge­gen, an­läss­lich der Wie­der­ver­öf­fent­li­chung ih­res 2012er Al­bums Com­for­ta­ble, als Tape oder Down­load auf dem groß­ar­ti­gen La­bel Flee­ting Youth Re­cords, von dem es hier auch schon ei­ni­ges zu be­stau­nen gab. Die bei­den spie­len ei­ne an­ge­grung­te Form von Al­ter­na­ti­ve-/In­die Rock, die zwar so klingt als wä­re die Zeit ir­gend­wann um 1994 ste­hen­ge­blie­ben, aber ich kann sie jetzt nicht auf ir­gend­et­was spe­zi­el­les fest­na­geln. Klar schie­len hier und da mal Di­no­saur Jr oder Se­ba­doh um die Ecke, aber das hier klingt eher so als ob zwei Mu­si­ker die Ein­flüs­se je­ner Zeit wie ein Schwamm auf­ge­so­gen und ei­ne sehr lan­ge Zeit auf sich wir­ken las­sen ha­ben, um dann aus den durch­aus be­kann­ten Ver­satz­stü­cken doch et­was ganz ei­ge­nes zu bau­en. Die Pro­duk­ti­on ist al­ler­dings ziem­lich schä­big und nix für Klang­pu­ris­ten.
Eben­falls vor kur­zem er­schien ihr letz­tes Al­bum Then, das stel­len­wei­se et­was ru­hi­ge­re, ver­träum­te­re Tö­ne an­schlägt. Nicht we­ni­ger hö­rens­wert.

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Slothrust - Of Course You Do

slothrust
"I li­ke cats. Do you li­ke cats? Of cour­se you do, you sas­sy mo­ther­fu­cker." Will­kom­men in den Neun­zi­gern, mal wie­der. Wer den über­wie­gen­den Teil sei­ner Ju­gend dem jetzt wie­der ach-so-hip­pen Jahr­zehnt ver­bracht hat, be­kommt na­tür­lich so­fort an­ge­neh­me Flash­backs an­ge­sichts des non­cha­lan­ten, neun­mal­klu­gen Hu­mors, den Sän­ge­rin Le­ah Well­baum auf dem neu­en Lang­spie­ler des Tri­os aus Bos­ton zum bes­ten gibt. Auch wenn ich mich noch nicht wirk­lich auf­merk­sam mit den Ly­rics be­schäf­tig hab, von den Text­fet­zen die bis­her zu mei­nem reiz­über­flu­te­ten und im­mer ab­ge­lenk­ten Denk­ap­pa­rat vor­ge­drun­gen sind, kann ich ihr ei­ne sel­ten ge­wor­de­ne Be­ob­ach­tungs­ga­be und er­zäh­le­ri­sches Ta­lent at­tes­tie­ren, da ver­birgt sich wohl noch ei­ne Men­ge emo­tio­na­ler Spreng­stoff in ih­ren Tex­ten, für die ich mir mal noch et­was Zeit neh­men muss.
Die Mu­sik weiß auch zu be­geis­tern. Wer den bo­den­stän­di­gen und ehr­li­chen In­die Rock der mitt­neun­zi­ger noch kennt und ins Herz ge­schlos­sen hat, kommt hier voll auf se­ne Kos­ten. Zu nen­nen­de Ein­flüs­se sind da vor al­lem Built to Spill, spä­te­res Di­no­saur Jr-Zeugs und manch­mal klin­gen auch Weezer zur Pin­ker­ton-Zeit an. Hat ei­nen leich­ten Hang zu hym­ni­schen Sin­ga­longs, trotz hoch­wer­ti­ger Pro­duk­ti­on ge­nug Dreck un­ter den Fin­ger­nä­geln und weiß auch in den ru­hi­ge­ren Mo­men­ten voll­ends zu über­zeu­gen. Tol­le Plat­te. Wä­re wün­schens­wert, dass sie vom ak­tu­el­len Re­tro-Trend ein we­nig pro­fi­tie­ren und ein ähn­li­ches Maß an Be­ach­tung be­kom­men wie es et­wa Spee­dy Oritz oder Yuck wi­der­fah­ren ist. Wenn schon rum­hy­pen, dann we­nigs­tens die Bands die es auch rich­tig ver­die­nen.

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Deathfix - Deathfix

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Was geht ei­gent­lich heu­te mit Di­sch­ord? Vol.2
Be­reits im Fe­bru­ar er­schien die ers­te Plat­te der ak­tu­el­len Band von Fu­ga­zi-Drum­mer Brendan Can­ty, mit an Bord sind auch Mit­glie­der von Fa­raquet und Me­di­ca­ti­ons. Und ich bin sehr über­rascht von dem was ich da hö­re, das ist mal lo­cker die un­ty­pischs­te Di­sch­ord-Plat­te die ich je zu Ge­hör be­kam. Nix mit Post-ir­gend­was hier, statt­des­sen wühlt sich die Band mal quer durch al­les was Power Pop, Glam- und Art­rock der frü­hen bis mitt­le­ren Sieb­zi­ger so her­ge­ben. Und das gan­ze funk­tio­niert, weil her­vor­ra­gen­de Songs das Fun­da­ment für den zeit­wei­se doch recht wil­den Stil­mix bil­den.
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ThE SAd - dEmo eP

CD_Cover_front
Zwei Spa­cken aus Al­zey spie­len ei­ne et­was ver­schol­len ge­glaub­te, vom bö­sen G-Wort ge­präg­te Form des 90er Al­ter­na­ti­ve Rock, an die man sich dank der Ni­ckel­ba­cki­sie­rung des be­sag­ten Gen­res auch kaum noch ern­in­nert. An­ge­neh­mer Flash­back und ein gu­ter Rea­li­täts­check für die Jun­ge In­die-Ge­ne­ra­ti­on. Macht bit­te al­le mal wie­der mal rich­ti­gen Krach, ja?
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