Bruised aus Chicago haben letztes Jahr ja schon mit ihrem ersten Tape sehr ordentlichen Wind gemacht und schieben jetzt als Appetitanreger für ihr kommendes Debütalbum eine EP hinterher, deren Songs darauf enthalten sein werden. Wie zu erwarten machen die richtig was her, wissen mit kraftvoll nach vorne gehendem Post Punk zu gefallen den man z.B. mit Institute oder Marbled Eye vergleichen könnte.
Psychic Flowers ist ein weiteres Projekt von David Settle, der hier auch schon mehrfach mit seinen Bands Ex-Breathers und Big Heet aufgetaucht ist. Auf dem Debütalbum von Psychic Flowers ist aber wenig von den Noise Rock- und Postcore-Sounds besagter Bands zu vernehmen. Stattdessen begeistert die Platte mit durchweg hochwertigem Fuzz-/Noise-/Powerpop, der hier in einen wunderbar knarzenden aber dennoch maximal druckvollen Lo-Fi Sound verpackt ist und an dem (nicht nur) Freunde von Bands wie etwa Ovlov, Milked, California X oder Happy Diving sicher einigen Gefallen finden werden.
Hinter dem Namen Grow Rich verbirgt sich das Soloprojekt eines gewissen Abdur Rahim Latada aus Jakarta, Indonesien. Musiknerds über dreißig können sicher nicht anders, als anlässlich seiner zweiten EP ein wenig nostalgisch zu werden, denn die weckt Erinnerungen an jede Menge alte Bands, die vor allem im Laufe der 90er für melodischen Lärm standen. Das klingt zu Beginn etwas als träfen alte Jawbreaker auf das Geschrammel von The Wedding Present und den Powerpop von Mega City Four. Auch die Indierock-Klassiker von Superchunk und Seam sind da irgendwo im musikalischen Genpool vorhanden und der Gitarrensound hat eine leicht shoegazige Qualität, provoziert Vergleiche zu frühen Ride oder Swervedriver. Und nicht zuletzt findet sich dann auch ein Bezug den euphorischen Hymnen aktueller Bands á la Japandroids und Beach Slang wieder. Da geht was.
Die Debüt-EP dieses Trios aus Brighton hat mich in nullkommanix auf ihre Seite gezogen mit ausgesprochen melodischem Indie Rock und einer glatten Zehn auf der Ohrworm-Skala. Die erste richtige Sommerplatte des Jahres!
Bei dieser Band aus Melbourne mischen unter anderem Leute von The Peep Temple mit. Ihr zweites Album beginnt in etwa so als träfe ein Bob Mould-Gitarrenföhn (aber mehr Sugar als Dü) auf aktuelle Bands der Indierock-meets-Postpunk Schule á la Gotobeds oder Pardoner. Im weiteren Verlauf kann man z.B. in Not So Sweet leichte Anklänge an Mudhoney ausmachen, spätere Scientists oder die aktuelleren Roamin' Catholics. Windowsill hat ein bisschen was von Rapeman und insgesammt kann man Parallelen zu Vertretern der aktuellen australischen Postcore-Generation wie etwa Batpiss oder Bench Press sehen. Ein ganz schöner Gemischtwarenladen also, aber einer von der guten Sorte. Durchweg hochwertiger Stoff.