Neue EP der Punks aus Oakland. Darauf verzichten sie weitgehend auf die melodischen Zwischentöne der bisherigen Platten und verbrechen hier eine ganz unverschämt bollernde Attacke aus Punk und Noise. Das klingt jetzt ganz und gar nicht mehr nach einem (wenn auch erstklassigen) Hüsker Dü-Verschnitt, transportiert aber immer noch jede Menge von diesem gewissen 80er Underground-Vibe.
Ein kleines, unwerwartetes Postpunk-Wunder, das Debütalbum von Shit Giver aus Los Angeles. Die Platte zieht mich von vorne bis hinten in ihren Bann mit einer schummrigen Grundstimmung und einem ambitionierten Sound aus kraftvoll vorwärts rollenden Grooves, geradezu Shoegaze-artig glitzernden Texturen, unvorhersehbaren bis epischen Songstrukturen, spontanen Noise-Eruptionen und als Sahnehäubchen einem gelegentlichen Hauch von Wipers (Ja, ich weiß. Ich hör irgendwie überall Wipers raus). Dass das ganze auf durchweg höchstem Niveau operiert und trotz der zahlreichen Einflüsse wie aus einem Guss wirkt, das ist das eigentliche Wunder dieser Platte.
Auf dem neuen Minialbum gibt sich das Noisepunk-Trio aus Toronto noch mal etwas unberechenbarer und experimentierfreudiger als man es bisher eh schon von ihnen gewohnt ist. Ein abgefuckter kleiner Drecksack von einer Platte ist das mal wieder geworden.
Ich weiß ja nicht wie's bei euch ist, aber hier am westlichen Rand des Ruhrpotts ist es gerade verdammt warm. Die bewährte Copingstrategie besteht darin, mangels eines Balkons möglichst regungslos am offenen Fenster in der eigenen Suppe zu vegetieren, alle Glieder so weit es geht im Raum verteit mit dem Zweck, jede noch so kleine Windböe bestmöglich zu absorbieren. Zufällig liefert das neue Album von Zebra Hunt aus Seattle in diesem Moment eine musikalische Begleitung, wie sie kaum besser zum gepflegten nichtstun passen könnte. Auf Album Nummer zwo sitzt alles geradezu perfekt in einem Sound aus ultra-relaxtem Indierock und Jangle Pop, der sich in Gestalt von zwölf kleinen Powerpop-Songperlen entfaltet.
Recht konventioneller aber durchweg hochwertiger Noiserock auf dem Debütalbum dieser Band aus Seattle, der deutliche Assoziationen an übers Wasser laufende Echsen weckt und so auch ca. 1993 erschienen sein könnte.
Viel hat sich nicht geändert seit der 2015er EP der kopenhagener Band. Ihr melodisch-melancholischer Indierock klingt immer noch sehr nach einer geringfügig emofizierten Version alter Hüsker Dü mit gelegentlichen Sprengseln von Dinosaur Jr. Glücklicherweise bringt das Songmaterial aber auch genug eigene Sprengkraft mit, dass man ihnen das so abnimmt. Was nicht kaputt ist, muss man auch nicht reparieren.