Was für eine Art von schwarzem Tod soll denn das hier bitte schon wieder sein? Das auf Bandcamp zunehmend florierende Dungeon Punk (Mikro-)Genre überrascht und überwältigt doch immer wieder wenn seine unbeschwerte Albernheit abermals auf eine astreine Qualität in der Darbietung trifft. Was hier in etwa so vom Zaun bricht wie ein mit oldschool Black Metal infizierter Bastard aus Chubby and the Gang und frühen Sheer Mag bekommt im weiteren Verlauf dann auch noch eine gute Spritze (neo-?)Folk Punk-RNA verpasst und darf sich zu gewagten und flexiblen Songstrukturen ausbreiten, ohne dabei jemals seine Popqualitäten zu vernachlässigen. Das verbreitet Freude und Schrecken zugleich - passende Untermalung also für eine im Untergang begriffene Menschheit auf dem Weg ins postapokalyptische neue Mittelalter.
Okay… es scheint ganz so als ob die um sich greifende Dungeon-Welle, welche vor geraumer Zeit im Gebiet der Synth-basierten Klangexperimente ihren Lauf nahm und seitdem unter anderem an den Tellerrändern des Garage Punk an Einfluss gewann jetzt ganz zaghaft aber unvermeidlich in den feuchten Kellern des Hardcore Punk Einzug hält. Dieses spaßige Tape mit neuen, mittelalterlichen Überlebenskampf-Hymnen über schwere, stumpfe Objekte und anderer Leute Schädel klingt ein bisschen so, als vereinten etwa Lumpy & The Dumpers, Cülo und Strange Attractor ihre Kompetenzen um einen alternativen Jabberwocky-Soundtrack aufzunehmen.
Das erste Tape der Band aus Philadelphia gefiel mir ja schon nicht schlecht, aber auf dem Nachfolger legt ihr Mix aus Garage-, Post- und Dungeon Punk die Messlatte noch mal ein ganzes Stück höher an und schreckt dabei weiterhin nicht davor zurück, auf eine gute Dosis des altgedienten "Heavy" Metal zurückzugreifen - was auf den Film gleichermaßen zutrifft wie auf das Musikgenre.