Wenn man ernsthaft versucht sich durch die Medienflut unserer Zeit zur guten Musik durchzuwühlen, muss man schnell und effizient Filtern können. Dabei geht einem zwangsläufig auch einiges gutes durch die Lappen. Durchschnittlich bekommt ein Stream weniger als zehn Sekunden, bevor ich ihn wegskippe, manchmal reicht auch der erste Ton um schon auf den Wegwerfbutton zu klicken. Das aktuelle Tape der New Yorker Baked wäre auch fast schon nach so zwei Sekunden in meiner virtuellen Müllhalde des ewigen Vergessens gelandet; das nicht gerade subtile Tremologeschrabbel mit dem die EP eröffnet, deutete ich sofort als Indikator für einen weiteren uninspirierten Schoegaze-Mitläufer. Aber weit gefehlt, die Band ist vielmehr im psychedelischen Pop á la Crystal Stilts zuhause. Gut dass der Laptop gerade im richtigen Moment außer Reichweite war.