Die ex­pe­ri­men­tel­le Post­punk-For­ma­ti­on ir­gend­wo aus Eng­land ist an die­ser Stel­le ja schon mit der ei­nen oder an­de­ren EP auf­ge­schla­gen. Mit ih­rem ak­tu­el­len Lang­spie­ler hie­ven Gad Whip ih­ren ei­gen­wil­li­gen Sound aber auf ein ganz an­de­res Le­vel, ver­wirk­li­chen zu­neh­mend das den frü­he­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen in­ne­woh­nen­de Po­ten­zi­al. Es ist glei­cher­ma­ßen ih­re zu­gäng­lichs­te wie auch ih­re un­vor­her­seh­bars­te Plat­te bis­lang, de­ren ur­ei­ge­ne Vi­si­on des ver­ton­ten Un­ba­ha­gens im­mer für ei­ne be­trüb­li­che Über­ra­schung gut ist. Ein un­ge­schön­ter Blick auf die häss­li­che Ge­gen­wart vor der ei­ge­nen Haus­tür und ein hol­pe­ri­ger Trip in ei­ne un­ge­wis­se Zu­kunft. Das bricht sich auch aber­mals Bahn in den ru­he­lo­sen Rants von Front­mann Pe­te Da­vies. Un­ge­hal­te­ner und auf­ge­wühl­ter als je zu­vor er­gießt sich ein un­ge­fil­ter­ter Be­wusst­seins­strom über den Hö­rer, der In­halt­lich durch­weg vom Zer­fall ge­prägt ist. Wie­der­keh­ren­de Bil­der von da­hin­rot­ten­der In­fra­struk­tur sind nur ein Spie­gel von po­li­ti­schen, so­zia­len, me­dia­len und mo­ra­li­schen Rea­li­tä­ten, die hier ge­nau­so un­ge­schminkt zum Aus­druck kom­men. Post In­ter­net Blues re­ak­ti­viert die Wut im Bauch und hin­ter­lässt ei­nen Kloß im Hals wie es noch kei­ne an­de­re Plat­te aus dem 12­XU-kom­pa­ti­blen Spek­trum in die­sem Jahr ge­schafft hat.