Fuzziger Spätachziger-Indie-Power-Pop mit Spuren von Psych und Shoegaze. Das erste Album der Day Ravies aus Sydney konnte mich trotz toller Momente nicht so ganz überzeugen, zu oft rutschte das ganze in die Sorte von richtungslosem Dreampop-Gesäusel ab, von dem es gerade eh schon zu viel gibt. Dieses Jahr hat das Quartett aber zwei neue Kurzspieler rausgehauen, die das Potenzial dieser Band deutlich besser ausspielen. Nicht nur ist der Sound jetzt etwas bissiger, auch die nötige Songsubstanz ist jetzt durchgehend vorhanden.
Starker Nachfolger zum letztjährigen Debütalbum der Band aus Oakland. Nach wie vor liegen die Koordinaten irgendwo zwischen Postpunk, Noise- und Schoegaze-Zeugs, die vier neuen Songs sind jedoch um einiges ausgereifter als auf dem etwas inkonsistenten Debüt.
Beech Creeps aus New York entwerfen auf ihrem Debütalbum eine höchst vereinnahmende Fusion aus psychedelisch-verwaschenen Noise-Landschaften, offensivem Fuzzpunk, ein paar Zeppelin-ismen, die hier ausnahmsweise mal richtig gut funktionieren und zwischendurch auch mal ein wenig sonnige Noisepop-/Shogaze-Melodieseligkeit mit Surfbrett unter'm Arm.
Brilliantes Zeug aus Bristol. Spectres spielen eine eigenwillige Mischung aus Shoegaze, Noise und düsterer Psychedelia. Das alles vermengen sie zu einem schweren, atmosphärisch dichten Brocken. Der Opener lärmt in in etwa so los als hätte man das Debüt von A Place To Bury Strangers mit frühen Black Rebel Motorcycle Club und etwas Sonic Youth oder Swervedriver verschmolzen. In anderen Momenten kann man sich auch an My Blody Valentine's "Isn't Anything"-Phase oder die Psych-lastigeren Momente von Disappears oder Black Angels erinnert fühlen.
Einen gewaltigen Qualitätssprung kann man Bleak Boys aus Aguascalientes in Mexiko anlässlich ihrer neuen EP attestieren. Stellenweise leicht psychedelisches, jedoch kraftvolles Shoegaze-Zeug mit einer guten Portion Noise und Postpunk im Gepäck. Und getragen von ausgezeichnetem Songmaterial.
Sympathiepunkte für die Monty Python-Refezenz. The Larch aus Brisbane spielen punkigen Indierock, der ungefähr so herauskommen sollte, wenn man das melodische Geschrammel früher Dinosaur Jr. und die Noise-Wände von Sonic Youth um eine ordentliche Ladung Shoegaze anreichert.
Zwei herausragende Postpunk Bands aus San Francisco zusammen auf einem Siebenzöller. Beide Bands waren hier auch schon mit ihrem jeweils letzten Album vertreten und auch die beiden neuen Songs setzen deren ausgezeichnetes Niveau fort.
Sehr erfrischender, zu Beginn melancholisch-meditativer, zum Ende der EP zunehmend punkiger Indierock mit hohem Fuzz-Faktor von einem Typen aus Seattle. Das ganze steht auch mit jeweils einem Fuß im Shoegaze-Gedöns sowie im Postrock.
Faux Discx gilt ja schon länger als eine der zuverlässigsten Talentschmieden für schrägen und unangepassten, jedoch auch melodisch-zugänglichen Indierock aus UK. Jetzt bringen sie mit den ersten Langspieler dieser Band aus Brighton mal wieder einen ziemlichen Hammer von einer Platte unters Volk.
Musikalisch kann man das ganze irgendwo zwischen Noisepop/-punk, Shoegaze-Zeugs und Fuzzverliebtem Indierock einordnen. Erinnert wahlweise mal an die melodischen Momente vom ersten Weekend-Album, natürlich an Jesus and Mary Chain oder Ride im Powerpopmodus. Eine relaxtere Variante von Terry Malts. Oder auch Velvet Underground's White Light/White Heat hat wohl seine Spuren hinterlassen. In der zweiten Halbzeit gesellt sich dazu dann eine Tendenz zu melancholischen Pixies-Surfgitarren.
Was die Platte dann aber letztendlich so unwiderstehlich macht ist das stimmige und recht vielseitige Songwriting. Es gibt nicht einen einzigen Durchhänger auf der Platte. Die Typen schütteln ein infektiöses Powerpop-Hook nach dem anderen aus dem Ärmel und werden dabei nie langweilig. Die dreckig produzierte LoFi-Ästhetik passt dazu wie Arsch auf Eimer.
Wunderschöne EP hat dieses Trio aus Minneapolis rausgehauen, mit einer angenehm rauen und düsteren herangehensweise an Shoegaze-Rock. Das kratzt zeitweilig an den Grenzen zu Postpunk oder Postrock und liefert genau die dichte Atmösphäre, die dem Genre in seiner Schönklang-verliebten Phase der letzten Jahre etwas abhanden gekommen ist. Eher veralbträumt als verträumt.