Auch auf Austin's 12XU Records erschien dieses siebenzöllige Dings der ebenfalls dort beheimateten Xetas. Der erste Track klingt so etwas nach Saints mit einem deutlichen Schlenker in Richtung Postcore/-punk. Die Flip klingt dann mehr als hätten letztere sich ein bisschen X an Bord geholt. Sowohl die Kalifornier als auch die Australischen X, passt beides irgendwie. Dass das in der musikalischen Timeline nicht wirklich zusammengeht ist mir schon klar…
Und als kleiner Bonus sei noch dieser hübsch derbe Remix erwähnt:
Digital gibt's das ganze nach meinem Wissen (leider) nur bei iTunes.
Das Texanische Label mit dem besten Namen hat kürzlich gleich zwei herausragende Tonkonserven abgesondert. Die erste davon kommt von den Gotobeds aus Pittsburgh. Die musikalischen Referenzen lesen sich wie ein who is who der letzten vierzig Jahre Punk- und Indierockgeschichte. Am offensichtlichsten erinnert das an die zugänglichsten Werke von Sonic Youth, manchmal vermischt mit einer kleinen Note von Pavement-Geschrammel. Auch zum schlauen Rock-Dekonstruktivismus von Wire oder Mission of Burma lässt sich hier der Bogen schlagen. Und erinnert sich hier noch wer an die britischen Artpunker Ikara Colt aus der frühen Nullerjahren?
In Kurzform: Genau meine Tasse Tee. Die Songs brauchen sich auch nicht hinter den großen Namen verstecken; das ist ein ausgefuchstes Stück treibender Rock'n'Roll und ein Highlight jagt das nächste auf dieser Platte.
HoZac Records aus Chicago, die umtriebigen Spezialisten für schnörkellosen Lärm zwischen Garagenpunk und Powerpop, schlagen mal wieder zu mit einem Kurzspieler dieser australischen Combo. Passt ausgezeichnet ins Labelroster und setzt sich mit zwei simplen und effektiven Ohrwürmern tief in den Synapsen fest.
Diese Band aus Boston spielt eine recht eigenwillige und wandlungsfähige Form entspannten Indierocks. Ob straighter Punkrock, verträumt-psychedelische Ausreißer, garagiger Surfpop oder leichte Anflüge von Postpunk; all das schüttelt das Trio souverän aus dem Ärmel und macht sich dabei noch des einen oder anderen Ohrwurms mitschuldig.
Neue EP der Band aus Brighton und ein gewaltiger Sprung nach vorne, verglichen mit der im Frühjahr erschienenen Splitsingle mit Birdskulls. Das ist melodischer Mittneunziger-Punkrock mit leichtem Emo-Einschlag (Jawbreaker lassen grüßen…), aber auch mit ordentlich Dreck unter den Fingernägeln und deutlicher Grunge-Kante. In der aktuellen Musiklandschaft positioniert sie das wohl in komfortabler Reichweite zu Pale Angels oder Weak Nerves.
Toller melodischer Krach aus Melbourne. Freunde von The Estranged dürften sich hier gut aufgehoben fühlen. Desweiteren klingt das hier in etwa so als hätten jene ihren melancholischen Postpunk mit dem ausgeprägten Goth-Vibe von Criminal Code verschmolzen und sich auch ein paar Scheiben von Hüsker Dü's eindringlichen Hooks und - vor allem zum Ende der Platte hin - von J. Mascis' prägnanten Gitarrenleads abgeschnitten.
The Man kommen wohl aus Chicago, ansonsten herrscht hier eine etwas maue Informationslage. Die Musik hat's aber faustdick hinter den Ohren, dieses wild vorwärts pumpende Gedöns aus Garagenpunk und Noiserock.
Garagenpunk aus Orlando, dessen Herkunft ich jetzt mal eher irgendwo in Australien vermutet hätte. Erinnert doch stark an die Obits, als wenn jene ihrem Fabile für besagten Aussie-Protopunk á la Saints und diverses anderes 77er-Zeugs etwas freieren lauf gelassen hätten. Das lutscht nicht, das tritt ganz gewaltig Ärsche. Checkt auf der Bandcamp-Seite auch unbedingt die noch etwas dreckiger produzierteren 7"s aus!
Wunderbar abartiger Noisepunk aus St. Louis. Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich hier um eine Compilation ihrer bisherigen Singles & Demos, die seit 2012 erschienen sind. Der Mann (daran besteht kein Zweifel) auf dem Cover gibt die Marschrichtung schon ganz gut vor. Das ist so unglaublich primitiv, ranzig und geil, das kann problemlos mit den assigen Krachattacken von Soupcans, Vulture Shit oder Strange Attractor mithalten. Und das ist wohl erst der Anfang…
Auf der aktuellen Platte dieser Band aus Tucson, Arizona treffen sich einige sehr verschiendene musikalische Stränge auf unwahrscheinliche Art und Weise. Da wäre auf einer Seite der unkontrollierte Garagenrock von Bands wie Yuppies, Ex-Cult oder Parquet Courts, ebenso wie etwas antiquiert wirkende VU-/Strokes-ismen. Auf der anderen Seite des Spektrums wäre dann die populäre Gratwanderung zwischen Indierock und Postpunk/-core wie sie etwa von Die! Die! Die!, Les Savy Fav oder Popstrangers repräsentiert wird. Der Melodische Psych-Powerpop ihrer Stadtnachbarn Resonars hinterlässt auch Spuren, ebenso wie der melancholische Surf-Twang von Crystal Stilts oder Fresh and Onlys. Zu guter letzt kommt dann noch eine kleine Dosis Psychgedröne á la Disappears dazu.
An Abwechslung mangelt es also wahrlich nicht. Es spricht sehr für die Qualitäten der Band, dass die Jungs sich inmitten dieser Fülle von Einflüssen nicht total verzetteln und auch nicht abgedroschen klingen, angesichts der teilweise bereits zu Tode erprobten Zutaten.