Sunset Images aus Mexiko präsentieren auf ihrer aktuellen EP eine sehr leckere Mischung mit Bestandteilen aus Noise, Postpunk, Shoegaze, Psychedelic und etwas Postrock. Erinnert unter anderem ein wenig an alte A Place To Bury Strangers und frühe Weekend in einer seltsamen Postrock-Parallelwelt.
Das letzte Album Divide des New Yorker Duos vermochte mich nicht so recht zu begeistern, das neue dafür umso mehr. Ihre minimalistischen Songentwürfe aus erdigem Blues, pulsierendem Elektro-/Synthpop, etwas Psychedelia und einem offensichtlichen Bewusstsein für die New Yorker Protopunk- und Artrock-Vergangenheit kommen auf Endless Night deutlich griffiger rüber als auf dem Vorgänger. Wenn dann im Rausschmeißer Suicide Note noch Suicide's Alan Vega das Mikro ergreift und sich eindrucksvoll durch einen krautigen Blues Jam growlt, schließt sich der Kreis.
Toller Siebenzöller einer Band aus London. Die A-Seite begeistert mit verträumtem Noise-/Fuzzpop und einem leichten Shoegaze-Vibe. Die B-Seite ist dann ein simpler aber gekonnt dargebotener Garagerocker mit psychedelischem Unterton. Nicht nur für Orgel-Liebhaber zu empfehlen.
Klaut sind ein expelimenterres Noise- und Klautlock-Korrektiv (sorry, aber das ging jetzt ja mal echt nicht anders) aus dem britischen Warrington und diese EP zieht mich sofort in ihren Bann mit drei zum großen Teil improvisierten Jams, die sich auf einem schön kantig-oldschooligen Indierock-Fundament austoben und dabei eine erstaunlich beschwingte Energie versprühen. Psychedelisches Gedöns für unbeschwerte Momente.
Die neueste Split 7" der LAMC-Serie widmet sich diesmal zwei Soloprojekten von Leuten, deren Hauptbands den meisten hier sicher schon lange bekannt sind.
Bei Damaged Bug handelt es sich um ein Projekt von John Dwyer, den man besser als Frontmann der Oh Sees kennt. Mancher hat sicher sein kürzlich veröffentlichtes Album Bunker Funk bemerkt. Hier gibt es schön vor sich her groovenden Psychedelic Rock mit Krauteinflüssen zu hören, musikalisch nicht weit von besagtem Album entfernt.
Bei Black Pus geht es dann eine ganze Nummer lauter zu. Auch kein Wunder, handelt es sich doch um ein Soloprojekt von Brian Chippendale, dem Schlagzeuger der experimentellen Noise-Formation Lightning Bolt. Wer sein letztes Album All My Relations mitbekommen hat, weiß was ihn erwartet. Nämlich teilelektronischer Noise, stoisch angetrieben von Chippendales kraftvollem, hier ultra-dreckig und verzerrt wiedergegebenem Drumming.
Monster Movie sind ein Shoegaze-Duo bestehend aus Christian Savill and Sean Hewson. Ersterer ist wohl eher bekannt als der Gitarrist von Slowdive. Savill und Hewson spielten 1989 für eine kurze Zeit zusammen in einer Band namens Eternal und gründeten bald darauf Monster Movie, die dann wiederum sehr bald zugunsten von Slowdive auf Eis gelegt wurden.
Hier fühle ich mich mal spontan dazu genötigt, etwas Ketzerei am etablierten Genre-Kanon zu betreiben. Ich lass einfach mal die Bombe los: Ich kann die unantastbaren Shoegaze-Götter Slowdive ums verrecken nicht ab.
Beim besten Willen, ich hab es immer wieder versucht mir die alten Platten schön zu hören. Und alles was bei mir ankommt ist uninspirierte wie auch überproduzierte Schlafmusik mit durchwachsenem bis komplett substanzlosem Songmaterial, das seine Belanglosigkeit mit einer Überdosis an purem Kitsch auszugleichen zu versucht. Ich hab mich über die Jahre mit so einigem Pop versöhnt. Ich weiß Pet Sounds zu schätzen und kann Smile zumindest ertragen. Aber Souvlaki vermag es immer noch nicht, die kleinste Gefühlsregung in mir auszulösen. Das ist ja noch langweiliger als der ach so furchtbar tiefgründige Easy Listening-Schund namens Dark Side Of The Moon (Oooh, werden jetzt einige sagen,noch mehr Ketzerei! Äh… Duuuude, *blubberblubber* der Shit ist so fucking… *hust* deeeep…).
Von den bekannten Shoegaze-Bands der ersten und zweiten Generation, halte ich Slowdive schlicht und ergreifend für brutal überbewertet und ich sehe es als schlimmen Unfall, dass ihre beliebig dahin plätschernde Fahrstuhlmusik so einen großen Einfluss auf die aktuelle Generation des Genres hat. So, das musste mal raus. Der Lynchmob kann sich jetzt formieren.
Wie auch immer, Monster Movie wurden zum Ende der Nullerjahre reaktiviert und haben seitdem sechs Alben veröffentlicht. Das neueste davon ist jetzt nach einer gut sieben Jahre langen Funkstille auf Graveface Records erschienen. Und das gefällt mir ausgesprochen gut mit seinem mal getragenen bis verträumt, mal psychedelisch-powerpoppigen oder geradeaus rockenden Shoegaze Sound, der dankenswerter Weise auf deutlich griffigerem Songmaterial aufsetzt als diese andere Band (Grrrr…).
Auf dem Debütalbum von UV-TV aus Gainesville trifft straighter Garagepunk auf melodischen Fuzzpop, Shoegaze und ein paar psychedelische Abstecher. Alle Songs vom 2014 erschienenen Demo sind neu aufgenommen und mit an Bord, die alten wie auch die neuen Songs werden mit ordentlich Feuer unter'm Arsch dargeboten. Sorry, irgendwie is Soundcloud grade im Popo. Aber der Direktlink funktioniert.
Kaputtes Zeug aus Frankfurt, das sich allen Genrezuordnungen entzieht. Elemente aus (unter anderem) Elektropunk, Noise, Psychedelic, Kraut und Industrial verweben sich auf diesem Tape zu einem ausgesprochenen widerspenstigen Biest.
Das zweite Album der Band aus Seattle ist ein recht sperriges Stück aus abgründigem Lärm, bestehend aus Versatzstücken von Postpunk und Noiserock, durchsetzt von Shoegaze-artiger Klangverdichtung und mit einem nicht zu unterschätzenden Psychedelic-Faktor. In Momenten, wenn letzterer überwiegt, sehe ich eine gewisse Verwandtschaft zu den britischen Kollegen Spectres.
Nachdem das bereits aufgenommene, geplante Debütalbum der Londoner vor zwei Jahren einer nicht näher benannten digitalen Hard- oder Softwareapokalypse zum Opfer fiel, haben sie einfach ein neues aufgenommen. Das soll komplett anders sein als die ursprünglich angedachte Platte. Zu hören gibt's darauf getragenen Postpunk, der sich durchgehend in einen dichten psychedelischen Nebel hüllt.