Toe Ring - Footage

Ei­ne wun­der­sa­me klei­ne EP voll mit ent­rück­tem Ga­ra­ge-/Power-/Fuzz Pop hat da ein Duo aus Phil­adel­phia aus dem Hut ge­zau­bert. Das fängt et­wa so an als trä­fe das schar­fe Pop-Ge­spür der Boo­ji Boys oder Daugh­ter Bat & The Lip Stings auf den smar­ten rhyth­mi­schen Post Punk der Li­thics. Dar­auf­hin groo­ven sich die nach­fol­gen­den drei Songs dann auf ei­nen et­was ent­spann­te­ren krau­tig-psy­che­de­li­schen Vi­be ein wie man ihn un­ter an­de­rem in den Lo-Fi Pop­wel­ten von Bands wie Germ House, Far Cor­ners, Vio­lent Ch­an­ge, Ho­ney Ra­dar oder gar den frü­hen Woo­len Men ver­mu­ten wür­de. Durch­weg ex­zel­len­ter Scheiß, das.

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Daughter Bat and the Lip Stings - More Love Songs

Daugh­ter Bat And The Lip Stings aus Syd­ney fie­len be­reits im Jahr 2020 mit ei­nem gan­zen Arsch vol­ler spa­ßi­ger EPs auf und sind jetzt zu­rück auf der Bild­flä­che mit ih­rem bis­lang stärks­ten Bün­del an Ga­ra­ge Punk-, Fuzz- und Power­pop-Song­per­len im Ge­päck, wo­bei ihr Ge­spür für in­fek­tiö­se Hooks schmei­chel­haf­te Ver­glei­che zu Haus­num­mern wie Boo­ji Boys, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Roy­al Hea­da­che oder Sweet Re­a­per durch­aus an­ge­bra­chet er­schei­nen lässt.

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Stalled Minds - Shades

Es sind be­reits fünf Jah­re ver­gan­gen seit der De­büt-EP der Pa­ri­ser Band aber das war­ten macht sich hier be­zahlt auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler, ei­nem Fass oh­ne Bo­den aus wuch­tig me­lo­di­schem (Garage-)Punk so grob in der Mach­art von Bands wie Cheap Whine, Short Days, Red Dons oder Te­le­cult… man mag auch Spu­ren von Mark­ed Men, Roy­al Hea­da­che oder Ther­mals drin wie­der­erken­nen. Ver­ein­zelt hält mal das Song­wri­ting nicht Schritt und dann krat­zen sie ge­fähr­lich nah an der Gren­ze zum seich­ten Pop Punk, aber wenn sie ihr Ziel tref­fen, dann mit Wucht, Prä­zi­si­on und nicht zu­letzt mit ei­nem sub­ti­len re­tro 60er Power­pop-Vi­be.

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Safety Net - Art

Die letzt­jäh­ri­ge He­alth EP war schon ech­ter Qua­li­täts­scheiß, aber der jetzt er­schie­ne­ne Nach­fol­ger ist dann mal so ir­sin­nig an­spre­chend, da war ich echt nicht drauf vor­be­rei­tet… Das Trio kommt aus Nash­ville und ich hab mal den kon­kre­ten Ver­dacht, dass Con­nor und Sean die glei­chen Ty­pen sind, die euch an­sons­ten si­cher­lich als das Duo Skull Cult be­kannt sind. Kei­ne Ah­nung wer Cam ist. Oh, und dann ist da noch das klei­ne De­tail na­mens Erik Ner­vous, der hier mi­schend und mas­ternd sei­ne pa­ten­tier­ten Bier­fle­cken hin­ter­las­sen hat auf die­ser Kas­set­te, de­ren Sound so gleich­wer­tig ek­lek­tisch wie cat­chy da­her­kommt. Ver­hall­ter Ga­ra­ge Surf Twang? Ab­ge­spac­te Psy­che­de­lic Frea­kouts? Wire und Mis­si­on Of Bur­ma trip­pen auf Ben­zos? Al­les am Start hier! Und an­mu­tig über all dem schwebt das per­fek­te 70er-Power­pop-meets-80er-Hair-Me­tal-Meis­ter­werk Be Wi­th You - ein be­rau­schend sü­ßer K.O.-Hieb mit plü­schig wei­chem Auf­prall.

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Alien Nosejob - Paint It Clear

Nun… was soll man denn in­zwi­schen noch nen­nens­wer­tes hin­zu­fü­gen an­läss­lich ei­nes neu­en Ali­en No­se­job Ton­trä­gers? Die Din­ger kom­men in zwei Da­seins­for­men: Die sich durch al­le Gen­res wil­dern­de, ge­misch­te Grab­bel­kis­te von ei­ner Plat­te auf der ei­nen, die stur auf ein Gen­re hy­per­fo­kus­sier­te Mo­no­kul­tur auf der an­de­ren Sei­te, wie et­wa sei­ne Hard­core-Sie­ben­zöl­ler oder die­se Syn­th Pop-/Eu­ro­trash 12" Ma­xi vor 'ner Wei­le. Hier ha­ben wir es mal wie­der mit ei­ner sei­ner ge­misch­ten Wun­der­tü­ten zu tun und an­sons­ten ist das al­les nur die glei­che al­te Gött­lich­keit, die wir in­zwi­schen ge­wohnt sind von die­sem Ty­pen der ei­ne gru­se­li­ge Un­fä­hig­keit da­zu an den Tag legt, ei­nen lang­wei­li­gen Song zu schrei­ben.

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Silicone Values - Streaming TV /​ Nothing Wrong With Me

Ei­ne wei­te­re EP von Bristol's her­aus­ra­gen­der Powerpop/​Post Punk-Ma­nu­fak­tur ver­kan­tet sich er­neut mit zwei un­wi­der­steh­lich me­lan­cho­li­schen Süß­sauer­wa­ren bö­se im Ge­hör­gang. Macht es hier noch Sinn, Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties zu na­me­drop­pen oder ist das schon ge­ra­de­zu, wie man zu sa­gen pflegt… beat­les­que?

Cotton Crown - Wretched Lie

Power Pop-Afi­ci­na­dos wird Owen Wil­liams viel­leicht schion als der Sän­ger von The Tubs ver­traut sein, wel­che in die­sem Jahr schon mal mit der aus­ge­zeich­ne­ten Names 7" auf­ge­fal­len sind. Cot­ton Crown ist je­den­falls der Na­me sei­nes So­lo­pro­jekts, des­sen De­büt-Cas­sin­gle vie­le der glei­chen Qua­li­tä­ten mit­bringt, ih­re zwei Pop-Ohr­wür­mer aber mit ei­nem deut­li­chen Goth- und New Wa­ve-Vi­be ver­setzt und ei­ner all­ge­mei­nen Klang­äs­the­tik, die ge­nau die rich­ti­ge Men­ge an Kä­sig­keit ein­bringt um die Songs auf­zu­wer­ten, oh­ne sie zu ver­wäs­sern.

Vacation - Existential Risks and Returns

Dum­mes ich war mal wie­der viel zu ver­peilt um recht­zei­tig zur Kennt­nis zu neh­men, dass per Sa­li­nas Re­cords ei­ne neue Plat­te der Pop-Ma­gi­er Va­ca­ti­on aus Cin­cin­na­ti, Ohio zu be­kom­men ist und wie­der­holt ihr Ge­schick im er­schaf­fen wohl­ge­form­ter Song­per­len im Span­nungs­feld von old­school lär­men­dem 90er In­die Rock, Noi­se- und Power Pop un­ter Be­weis stellt - un­ver­schämt cat­chy oh­ne je­mals ab­ge­dro­schen oder vor­her­seh­bar zu klin­gen. Ist echt rar ge­wor­den, so­was. Noch sel­te­ner be­kommt man es in so ei­ner kraft­vol­len Dar­bie­tung auf die Oh­ren. Zwölf Songs = zwölf Hits, denn im Hau­se Va­ca­ti­on ist "ziem­lich gut" nicht gut ge­nug.

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The Wind-Ups - Try Not To Think

Kein Wun­der, dass der Scheiß sich so ver­traut an­fühlt. Bei The Wind Ups han­delt es um ein neu­es So­lo­pro­jekt von Ja­ke Spre­cher, der Freun­den von Krach und Me­lo­die un­ter an­de­rem als Teil von Ter­ry Malts und Smo­ke­screens be­kannt sein dürf­te. Deut­lich lau­ter und ro­her als sei­ne an­de­ren Bands in jün­ge­rer Zeit ge­klun­gen ha­ben (je­doch noch ein gu­tes Stück ent­fernt vom Tem­po und Fuzz-Fak­tor der frü­hen Ter­ry Malts) klingt das häu­fig nach ei­ner Fu­si­on zwi­schen eben je­nen Ter­ry Malts und so leicht in Rich­tung Post Punk schie­len­den Ga­ra­gen­bands á la Ty­vek und Par­quet Courts. An­de­re Songs ha­ben ein biss­chen was von The Spits, Ri­cky Hell oder ir­gend­was aus dem Reatard(s)-Dunstkreis. Wenn er aber hin­ge­gen vol­le Pul­le ei­nen auf Power­pop macht, ver­sprüht das zwei­fel­los ei­nen ge­wis­sen Bri­tish In­va­si­on Vi­be.

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Tee-Vee Repairman - Patterns

Wenn man ge­ra­de vom Teu­fel spricht… kommt auch gleich schon das neu­es­te Un­ter­fan­gen des Wart­tman-Im­pe­ri­ums um die Ecke ge­bo­gen, ent­zü­ckend wie eh und je. Vier un­ge­schlif­fe­ne Ohr­wür­mer aus Ga­ra­ge Punk und Power Pop, die mich von al­len Wart­tman-Bands und -pro­jek­ten am ehes­ten an R.M.F.C. und Sa­ta­nic To­gas er­in­nern, aber mit ei­nem ge­wis­sen Sou­thern Rock-Schlen­ker (in die­sem Fall… der Sü­den wo­von ei­gent­lich?) nicht ganz un­ähn­lich zu frü­hen Sheer Mag EPs.

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