Class - But Who's Reading Me?

Class aus Tuc­son, Ari­zo­na lie­fern hier ihr bis­lang stärks­tes Ma­te­ri­al auf dem schein­bar un­fehl­ba­ren La­bel Feel It Re­cords ab. Die Her­kunft lässt na­tür­lich so­fort an The Re­so­nars den­ken und in der Tat war de­ren Mas­ter­mind Matt Ren­don auch hier an der Pro­duk­ti­on be­tei­ligt und wei­te­re Par­al­le­len gibt es dem Sound der Band zu at­tes­tie­ren in Form ei­ner leicht Bri­tish In­va­si­on-in­spi­rier­ten Mach­art des ge­mä­ßigt psy­che­de­li­schen Ga­ra­ge Rock, Jang­le- und Power Pop. Class ver­pas­sen dem gan­zen je­doch ei­nen deut­lich di­rek­te­ren Ga­ra­ge Punk-Sound, wo­bei der Vi­be des Songs Bur­ning Cash auch auf der letz­ten Stran­ge At­trac­tor LP nicht aus dem Rah­men ge­fal­len wä­re.

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Silicone Values - Bystander Apathy /​ When The Future Seems Futile

Die Band aus Bris­tol hat sich et­wa ein Jahr Zeit ge­las­sen für die neu­es­te in ei­ner Se­rie von bis­lang aus­nahms­los spek­ta­ku­lär zu nen­nen­den (di­gi­ta­len) Sin­gles. Ich freue mich ver­kün­den zu dür­fen, dass es auch über die­se zwei Songs nichts wirk­lich neu­es zu er­zäh­len gibt - die sind ein­fach zwei wei­te­re ma­kel­lo­se Meis­ter­stü­cke der me­lo­di­schen Post Punk und Power Pop mit kla­ren Echos von Buzzcocks, Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties, Me­kons, De­spe­ra­te Bicy­cles und noch vie­len wei­te­ren Ar­te­fak­ten aus der über­wie­gend bri­ti­schen DIY Punk-Ver­gan­gen­heit.

Noch 'ne Runde Boozy…

Ein wie ge­wohnt hoch­wer­ti­ger Bat­zen von neu­en Sie­ben­zöl­lern und so­gar ei­ne CD von Ita­li­ens zu­ver­läs­si­ger Ga­ra­ge Punk-In­sti­tu­ti­on Good­bye Boo­zy Re­cords.
Bei Tee Vee Re­pair­man han­delt es sich mal wie­der um ein Pro­jekt von Ish­ka Ed­me­a­des, den ihr ver­mut­lich schon von so Haus­num­mern wie Sa­ta­nic To­gas, Set-Top Box, Re­se­arch Re­ac­tor Corp., Gee Tee, Re­mo­te Con­trol, Main­frame kennt… der Typ hat ge­fühlt in 90 Pro­zent des er­wei­ter­ten Wart­tman-Kos­mos sei­ne Fin­ger drin. Sa­gen wir mal, der Typ war in den letz­ten Jah­ren ei­ne ech­te Bank in die­se Blog und wird si­cher noch öf­ter auf­tau­chen, denn al­les was der an­fasst trans­for­miert spon­tan zu pu­rem Ga­ra­ge Punk- und Power Pop-Gold.
Ein deut­lich an­de­res Biest ist da die 7" von Way­ne Pain & The Shit Sta­ins - ei­ne simp­le und schön dum­me At­ta­cke des aus­ge­spro­chen old­schoo­li­gen Ga­ra­ge Punk mit dem ge­wis­sen Rocka­bil­ly-Ein­schlag.
Von letz­te­rem ha­ben auch Qinqs et­was ab­be­kom­men, al­ler­dings riecht das bei de­nen we­ni­ger nach Cramps son­dern mehr nach The Fall - The Gre­at White Won­der hät­te man pas­sen­der mit How i re-wro­te Ela­s­tic Man be­ti­teln kön­nen aber auch jün­ge­res Zeug á la Shark Toys, Ex Cult, Par­quet Courts oder The UV Race steckt da ir­gend­wie mit drin.
Die neu­es­te EP der Mys­te­riö­sen Zo­ids ist auch mal wie­der ein lie­bens­wert schrul­li­ges Mach­werk des so ex­zen­tri­schen wie mi­ni­ma­lis­ti­schen Elec­t­ro-/Space-/Ga­ra­ge Punk ge­wor­den des­sen Vi­be ei­ni­ges von Sui­ci­de-meets-Me­tal Ur­bain /​ Dr. Mix and the Re­mix an sich hat. Und ja, fickt Vi­nyl. Die Zu­kunft ge­hört der Com­pact Disc Bro.
Die Tracks von Dad­gad auf ei­ner Split-EP bil­den dann die per­fek­te Über­lei­tung vom er­wähn­ten Space Punk hin zu den Songs von noch so 'nem an­de­ren üb­li­chen Ver­däch­ti­gen der hier auf den na­men Zhoop hört… aber si­cher auch als Feed, Djinn, Brund­le oder was auch im­mer ein Be­griff ist. Mir doch egal, ist al­les gei­ler Scheiß.

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Decomisos La Toledana - Quinquidemo

Un­ver­schämt cat­chy, der Lo-Fi Ga­ra­ge Punk und Power Pop die­ser Band aus Ma­drid, die in et­wa die Stär­ken wei­te­rer spa­ni­scher Acts jün­ge­rer Zeit wie Pri­son Af­fair, Be­ta Ma­xi­mo und Fi­na­le chan­nelt aber auch in­ter­na­tio­na­len Phä­no­me­nen wie et­wa Nuts, R.M.F.C. oder Sa­ta­nic To­gas steht das Zeug nicht all­zu fern.

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Mo Troper - MTV

Fuck ist das 'ne star­ke Plat­te ge­wor­den, da­mit hat­te ich so nicht ge­rech­net - ein kla­rer An­wär­ter für's bes­te Power­pop-Al­bum in die­sem Jahr. Wie ei­ne selt­sa­me Egg­folk-Ver­wün­schung der Re­so­nars oder Be­vis Frond, ver­sprüht das aber auch ei­ne ähn­lich ver­träum­te Me­lan­cho­lie á la Lost Bal­loons und ein­zel­ne Kleck­se von frü­hen Gui­ded By Voices, Soft Boys, Ho­ney Ra­dar oder Woo­len Men ver­voll­stän­di­gen das Bild. Da­bei kann selbst die ver­schro­ben­s­te Lo­Fi-Äs­the­tik nicht da­von ab­len­ken, dass hier gran­dio­se Song­wri­ting-Qua­li­tä­ten das tra­gen­de Ele­ment sind.

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TJ Cabot - King Grove

Der Out­put des ka­na­di­schen Ga­ra­gen­pul­lis TJ Ca­bot hat bis­her mit je­der Ver­öf­fent­li­chung an Klas­se zu­ge­legt und die neu­es­te EP ist da auch kei­ne Aus­nah­me, trifft hier je­den Na­gel auf den Kopf mit 'nem sau­mä­ßig cat­chy da­her­kom­men­den Mix zwi­schen Power Pop und Ga­ra­ge Punk, der mal wirk­lich kei­ne Ver­glei­che scheu­en muss zu so Grö­ßen wie The Mark­ed Men, Erik Ner­vous, Tom­my & The Com­mies, An­dy Hu­man & The Rep­to­ids, Boo­ji Boys, Li­quids, Bad Sports oder Nick Nor­mal.

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Green/​Blue - Paper Thin

Die­se Pro­jekt um Jim Bla­ha (The Blind Shake, Jim and the French Va­nil­la) und An­nie Spar­rows (Soviettes/​Awesome Sna­kes) klingt auf dem zwei­ten Lang­spie­ler ir­gend­wie ganz an­ders als die bis­he­ri­gen Bands des erst­ge­nann­ten, wohnt die­sen Songs doch oh­ne Aus­nah­me ein ver­träumt-me­lan­cho­li­scher Vi­be inn­ne, der hier auf ei­ne un­wahr­schein­li­che Post­punk-Kan­te prallt - ein biss­chen wie 'ne Mi­schung aus Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Mind Spi­ders und The Es­tran­ged, zu­sam­men­ge­schweißt von un­er­schüt­ter­lich so­li­der Song­sub­stanz.

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Ex-Gold - We Are Good

Das hier hät­te ich fast über­se­hen, ist das Ding doch of­fen­bar schon ein paar Mo­na­te drau­ßen. Ex-Gold aus Aus­tin, Te­xas hat­ten 2018 schon mal ei­ne saustar­ke EP raus­ge­hau­en, von der jetzt ei­ni­ge Songs auch noch mal neu auf­ge­nom­men auf die­sem Lang­spie­ler au­tau­chen, wäh­rend die neu­en Stü­cke naht­los das ho­he Ni­veau des De­büts an­knüp­fen. Das be­deu­tet mehr vom schrul­li­gen Power Pop und Ga­ra­ge Punk mit so­wohl ein paar '77er Ver­satz­stü­cken als auch ei­nem old­schoo­li­gen In­die Rock-Vi­be. Der bes­te Ver­gleich der mir da­zu ge­ra­de ein­fällt wä­ren die bri­ti­schen Witz­bol­de Pro­to Idi­ot, aber auch Für­spre­cher von Tom­my and the Com­mies, Bad Sports, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Sweet Re­a­per, Cor­ner Boys oder Ste­ve Ada­myk Band wer­den da si­cher was für üb­rig ha­ben.

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Beta Máximo - Spain Vice

Die spa­ni­schen Ga­ra­ge Pop­per Be­ta Ma­xi­mo fie­len schon mit ver­gan­ge­nen EPs durch­weg po­si­tiv auf, aber mit ih­rem neu­es­ten Out­put ha­ben die, wenn ihr mich fragt, mal so rich­tig den Na­gel ge­trof­fen, wo­bei sie ge­konnt zwi­schen za­cki­gem Ga­ra­ge Punk und an­ge­surf­tem Power­pop ba­lan­cie­ren - et­wa so wie ei­ne we­ni­ger Ei­er­köp­fi­ge und Lo­Fi-mä­ßi­ge In­kar­na­ti­on von Pri­son Af­fair.

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Famous Logs in History - Fancy!

Auf der jüngs­ten Kas­set­te die­ser New Yor­ker springt der Fun­ke so­fort über an­läss­lich schrul­li­ger Power­pop-Klän­ge, die an­mu­ten wie ei­ne et­was new-wa­vig an­ge­hauch­te Me­lan­ge aus frü­hem, me­lo­di­schem, über­wie­gend bri­ti­schem Post Punk ir­gend­wo in der er­wei­ter­ten Nach­bar­schaft von so al­tem Krem­pel wie De­spe­ra­te Bicy­cles. Me­kons, Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties und Swell Maps.

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