Blooming Season - New Values

Bloo­ming Sea­son kom­men aus Mont­re­al, spie­len aber im Kon­trast da­zu ei­ne Mi­schung aus Post­co­re - der eher nach Wa­shing­ton und Chi­ca­go klingt - und Post Punk der ten­den­zi­ell recht zu­gäng­li­chen, aber kei­nes­wegs zah­men Sor­te, dem ich mal ei­ne ge­wis­se Nä­he zur ak­tu­el­len bri­ti­schen Sze­ne un­ter­stel­len wür­de. Im Ti­tel­song der EP wird dar­über hin­aus ein Dra­ma in Ci­ne­ma­scope aus­ge­rollt, das an Pro­tom­ar­tyr oder Bam­ba­ra er­in­nert. Über­haupt ist das ei­ne ab­wechs­lungs­rei­che und da­bei na­he­zu ma­kel­lo­se Vier­tel­stun­de, in der kein Song wie der an­de­re Klingt.

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Stuck - Three Songs

Der Ti­tel sug­ge­riert Fu­ga­zi, der Sound auf der De­büt-EP die­ser Band aus Chi­ca­go klingt dann aber eher mal nach Dri­ve Li­ke Je­hu, ein an­de­res mal nach Smart Went Cra­zy. Und mit letz­te­rem Ver­gleich wä­ren wir dann ja doch schon wie­der im Di­sch­ord-Uni­ver­sum.

Rolex - E

Ein sehr pas­sen­des Ad­den­dum zum vor­he­ri­gen Post ist auch die vier­te und bis­her stärks­te Cas­sin­gle in der Pen­ta­lo­gie (so macht man ei­nen auf Pro­gres­si­ve Rock) von Ro­lex aus Los An­ge­les. Ei­ne ga­ra­gig an­ge­hauch­te Mi­schung aus Post­co­re und -punk, bei der je­der ein­zel­ne Takt voll ins Schwar­ze trifft.

Césped De Verdad - Chusma Ocre

Was ist das denn für ein gei­ler Scheiß, den uns da ei­ne Band aus Va­len­cia auf­tischt? Be­grüßt ei­nen mit Post Punk in no-wa­vi­ger Dis­so­nanz und ent­wi­ckelt sich dar­auf hin zu ei­nem un­be­re­chen­ba­ren Bas­tard, der ei­nem un­ver­mit­telt her­ein­bre­chen­de Hard­core­at­ta­cken, Ver­satz­stü­cke von 90er Di­sch­ord-Post­co­re, ein biss­chen Emo­ge­döns, Math­rock und me­lo­di­schem In­die Rock der ver­gan­ge­nen De­ka­de um die Oh­ren haut. Über all dem schwe­ben die un­kon­ven­tio­nel­len Har­mo­nien á la So­nic Youth der Day­d­ream Na­ti­on-Ära, das ver­bin­den­de Ele­ment wel­ches die­se selt­sa­men Klang­kon­struk­te zu­sam­men­hält. In der Ge­gen­wart könn­te man va­ge Ver­glei­che zu den Leip­zi­gern Mol­de be­mü­hen.

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Murderer - I Did It All For You

Stei­len Scheiß ver­an­stal­tet die­se New Yor­ker Band auf ih­rem De­büt­al­bum in Form ei­nes et­was sur­re­al an­mu­ten­den Sounds aus Post- und Hard­core, Post-, Blues- und Cow­punk. In et­wa wie ein ge­mein­sa­mer Fie­ber­traum von Wy­myns Pry­syn und Gun Club. Ein sti­lis­ti­scher Fran­ken­stein­bas­tard, wie ich ihn so bis­lang noch nicht zu hö­ren be­kam. Und da­bei so aus ei­nem Guss, dass die Gren­zen zwi­schen den Songs zu­neh­mend ver­flie­ßen, was letzt­end­lich nur noch wei­ter zur un­wirk­li­chen At­mo­sphä­re der Plat­te bei­trägt.

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Football & White Savage - Split LP

Hät­te man mir die­se Split­schei­be zwei­er Bands aus Lees­burg und Chi­ca­go als ein vol­les Al­bum ei­ner ein­zi­gen Band ver­kauft, wä­re mir - ab­ge­se­hen von et­was un­ter­schied­li­cher Fi­de­li­tät der Pro­duk­ti­on - über­haupt nichts auf­ge­fal­len, so sehr äh­nelt sich der Sound von Foot­ball und White Sa­va­ge. Bei­de Bands be­we­gen sich selbst­be­wusst im Um­feld von Ga­ra­ge und Psy­che­de­lic, Noi­se Rock, Sludge Punk und ein we­nig Post­co­re, da­bei las­sen sie aber auch gar nix an­bren­nen. In ver­schie­de­nen Mo­men­ten er­in­nert mich das z.B. mal an The Blind Shake, ein an­de­res mal an Hot Sna­kes. Knallt ganz vor­treff­lich.

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Daydream - Daydream

Die­se Band aus Port­land be­wegt sich in ei­nem ähn­li­chen Fahr­was­ser wie et­wa Bad Bree­ding oder Acrylics, al­so auf der Schnitt­stel­le zwi­schen Hard­core, Post­co­re und -punk mit sub­ti­lem Ga­ra­gen­schliff, dem sie aber als ge­wis­ses Et­was noch ei­nen or­dent­li­chen Bat­zen Cha­os zu­set­zen. Ge­lun­ge­ner Fön.

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Old Ghoul - Old Ghoul

Ziem­lich in­ter­es­san­ter Stoff, die ers­te EP von Old Ghoul aus Re­a­ding. Es ent­fal­tet sich dar­auf ei­ne selt­sam an­mu­ten­de Misch­kul­tur die zu et­wa glei­chen Tei­len As­so­zia­tio­nen zu Slint her­vor­ruft, zu dis­so­nan­tem No Wa­ve-Lärm und zu Früh­neun­zi­ger-Post­co­re á la GVSB und art­ver­wand­tem Zeug aus den Dunst­krei­sen der da­ma­li­gen Chi­ca­go­/­Wa­shing­ton-Con­nec­tion.

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Molar - Straniero

Die Lon­do­ner Mo­lar fie­len vor zwei Jah­ren schon mal äu­ßerst po­si­tiv auf in Form ei­ner Split EP mit Pa­le Kids. Auf ih­rer neu­es­ten EP wirkt ihr Sound zwi­schen Post­pun­k/-co­re, Noi­se und ver­mehr­ten Flash­backs zum 90er In­die­rock-Sound noch ei­ne gan­ze Num­mer aus­ge­form­ter, da­bei aber auch ver­dammt ab­wechs­lungs­reich.

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Bite Marks - Sucia

Post­co­re aus Gai­nes­ville, Flo­ri­da, der kräf­tig am Fun­da­ment zu rüt­teln ver­steht. Be­sag­tes Fun­da­ment kann das aber pro­blem­los aus­hal­ten, stützt es sich doch un­ter an­de­rem auf die Vor­ar­beit al­ter Klas­si­ker von Dri­ve Li­ke Je­hu oder Un­wound, al­ten Di­sch­ord-Sound á la Jaw­box, Em­brace und na­tür­lich auch ein we­nig Fu­ga­zi. Oder man könn­te auch Par­al­le­len zu jün­ge­ren Wer­ken von z.B. Hit Bar­gain, Lié und Litt­le Ugly Girls zie­hen. Pickt euch raus, was euch da­von am bes­ten ge­fällt. Gu­tes Zeug je­den­falls.

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