Durchweg kompetenten Noiserock und Postcore schmettert einem die erste EP dieser Combo aus Melbourne mit ordentlich Schmackes um die Ohren, verbindet dabei erfolgreich den potenten Vorschub heimischer Genre-Mitstreiter á la Bench Press und Batpiss mit den geringfügig sperrigeren Tendenzen von Bands wie Marriage + Cancer oder Goya.
Der würdige Abschluss der Kurzspieler-Pentalogie (das mit den Cassingles hat man wohl inzwischen aufgegeben…) von Rolex aus Los Angeles liefert ein weiteres mal ausgezeichnet schrägen Postpunk und -core mit Garagekante - diesmal wird es sogar ein bisschen funky. Wird höchste Eisenbahn für ein ganzes Album davon!
Ausgezeichneten Scheiß auf der Grundlage von Noise Rock, Sludge Punk und Postcore gibt es auf dieser EP von Help aus Portland zu begutachten, der nicht nur mit angemessenen Vorschub, sondern öfter auch mal mit für sein Genre untypischer Melodiösität überzeugt und in meinem Kopf Assoziationen zu Death Pedals, USA Nails oder Tunic triggert.
Den Neuseeländern stand ich in vergangenen Jahren immer etwas gespalten gegenüber, aber mit ihrer neuesten EP reißen die mich dann doch mal wieder richtig mit. Auf den letzten Kurzspielern gab es ja eh schon Anzeichen einer deutlich kompromissloseren Marschrichtung, aber erst hier lassen sie den für meinen Geschmack immer etwas zu gefälligen Noise Pop-/Post Punk-Hybrid - für den sie wohl am meisten bekannt sind - weitgehend hinter sich zugunsten von ungleich stacheligerem Noiserock und einem Energielevel, wie man ihn von der Band schon seit einem guten Jahrzehnt nicht mehr zu hören bekam.
Hui, das ist echt mal ein Einschlag. Das entstandene Loch in der Wand kriegt man so leicht nicht mehr verputzt, ohne dass der Vermieter etwas merkt. Overtime kommen aus Melbourne, einer Stadt die musikmäßig ja eh nicht für halbe Sachen bekannt ist. Ihr erstes Album stellt sich als derber Brocken aus Noise Rock und Postcore heraus, der locker die rohe Energie aktueller Acts der Sorte Tunic, Pigeon, Metz, USA Nails mitnimmt, aber in verschiedenen Augenblicken auch vergangene Acts á la Bastro, Laughing Hyenas, Green Magnet School oder Live Skull channelt. Das ganze wird hier von einem unnachgiebig druckvollen, aber gleichzeitig maximal rohen Klangbild in genau das richtige Licht gerückt.
Auch mit Langspieler Nummer Drei von Yeesh aus Chicago kann man nichts falsch machen. Die auf dem Vorgänger noch deutlicher erkennbaren, melodischen (und ich muss hier betonen: vollkommen tolerablen) Emo-Versatzstücke machen einem weitaus grimmigeren Vibe platz; die Songs und Arrangements sind stärker durchdacht und ausgereift als je zuvor. Wie gehabt klingt ihr Postcore deutlich nach dem herkunftsmäßig naheliegenden 90er Touch&Go-Sound, aber fraglos auch mal nach einschlägigen Washingtoner Hausnummern. Ganz besonders sticht hier aber ein gewisser Quicksand-Vibe heraus, wie man ihn heute viel zu selten zu hören bekommt. Obendrein kann auch mal etwas Superchunk-mäßiger Indierock durchscheinen. In der Gegenwart fühlt sich ein Vergleich zu Meat Wave halbwegs richtig an.
Ein saumäßig starkes Debütalbum haben Clang aus Tampa, Florida hiermit abgeliefert, das mit einer zeitlosen Spielart von Noise- und Math Rock, Postcore und -punk inklusive markantem Saxofoneinsatz zu begeistern versteht. Im Gesamteindruck klingt das Resultat etwa so, als hätte man diverse Vertreter der aktuellen Postpunk-Generation mit Pionieren aus den Achtzigern wie Nomeansno, Tragic Mulatto und Flipper gekreuzt.
Verdammt geiler Stoff aus Sydney. Beherzt vorwärts bretternder Postpunk/-core, der mich vor allem an älteren Krempel erinnert; etwa an ein Mix aus Man Sized Action und Saccharine Trust mit starkem Garage-Nachbrenner, veredelt durch eine GItarrenarbeit á la Angst und einen Hauch von Hot Snakes. Bitte mehr davon!
Mächtig schrägen Scheiß enthält das erste Tape von Healthy Competition aus Minneapolis. Solchen, der sich ums verrecken nicht einordnen lassen will, insbesondere weil hier oft im Sekundentakt ein Genre-Hopping von extremer Ausprägung betrieben wird. So lassen sich Fragmente aus Garage-, Fuzz- und Post Punk erkennen, aus Noise Rock, Post-, Hard- und Weirdcore. Ein äußerst ansprechendes Chaos, muss ich sagen.
Vor einigen Jahren waren Facility Men aus Buffalo, New York hier schon mal mit einem charmant chaotischen Demo vertreten - was sie aber seitdem an Raffinesse zugelegt haben ist mehr als beachtlich. Die Band agiert als angemessen tighte Einheit, die Arrangements klicken ebenfalls wie von selbst ineinander und die Songs brauchen sich dahinter keineswegs verstecken - alles erste Wahl hier. Soundmäßig haben wir's mit sehr klassischem Postcore zu tun, bei dem Drive Like Jehu sicher Spuren hinterlassen haben und ansonsten viel 90er Dischord-Krempel zwischen Jawbox, Lungfish und Fugazi in ihrer mittleren bis späten Schaffensphase.