Faux Ferocious - Faux Ferocious

Der Sound die­ser Band aus Nash­ville ließ sich schon im­mer et­was schwer fest­na­geln und auch auf ih­rer ak­tu­el­len EP ge­ben zei­gen sich wei­ter­hin sehr wand­lungs­fä­hig, aber auch deut­lich ge­reift. Der Ope­ner Me and John­ny tobt sich auf ei­ner Ba­sis von psy­che­de­li­schem Post­punk aus, an­ge­rei­chert um Ele­men­te aus Kraut, Space- und Math­rock; die ga­ra­gi­ge Kan­te ha­ben sie sich da­bei be­wahrt. The Big Ka­hu­na hat dann ei­nen ge­wis­sen Vel­vet Un­der­ground-meets-Mo­dern Lo­vers-meets-Gun Club Vi­be; zum Ab­schluss geht es dann noch mal or­dent­lich ab­ge­spa­ced zu.

Traps PS - Lexicon Artist

Noch mal schi­cker Post Punk. Dies­mal kommt der Krem­pel aus Los An­ge­les und mu­si­ka­lisch schlägt das in ei­ne ähn­li­che Ker­be. Traps PS ha­ben bis­her schon ein Al­bum und ei­ne gan­ze Hand­voll EPs auf'm Bu­ckel, die neu­es­te da­von ge­fällt mir aber be­son­ders gut mit ih­rem ab­ge­hack­ten Groo­ve und kna­cki­gen Songs, die nicht viel mehr als an­dert­halb Mi­nu­ten brau­chen, um auf den Punkt zu kom­men


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Crack Cloud - Anchoring Point

Der zwei­te Kurz­spie­ler von Crack Cloud aus Cal­ga­ry, Ka­na­da kommt mit durch­weg über­zeu­gen­dem, in al­tem New Wa­ve ge­tränk­tem Post­punk und ma­the­ma­tisch prä­zi­sen Groo­ves an­ge­tanzt, die be­son­ders in Emp­ty Cell et­was an die letz­te Pill EP, ab und zu auch mal das ak­tu­el­le Teen­an­ger Al­bum er­in­nern.


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Consolidated Plastics - Live at WFMU

Mit ei­ner fürs Ra­dio auf­ge­nom­me­nen Live-im-Stu­dio Ses­si­on ver­öf­fent­licht die New Yor­ker Band zum ers­ten mal Ton­ma­te­ri­al, das mit et­was Fan­ta­sie ei­nem re­gu­lä­ren Al­bum na­he kommt. Mu­si­ka­lisch ist das… Frag­men­tiert wä­re viel­leicht ein pas­sen­des Wort da­für. Am deut­lichs­ten las­sen sich da noch Ele­men­te aus al­tem Post Punk und Art Rock aus­ma­chen, ge­le­gent­lich hört man Mis­si­on Of Bur­ma, Vel­vet Un­der­ground oder frü­he Tal­king Heads da­her­trap­sen. Dann ge­sel­len sich hier und da ein ge­wis­ser Mi­nu­temen-Vi­be oder un­er­war­te­te An­klän­ge ans Di­sch­ord- und Touch&Go-Universum da­zu. Und das bringt die Sa­che im­mer noch so was von gar nicht auf den Punkt. Die­se Un­de­fi­nier­bar- und Un­be­re­chen­bar­keit trägt durch­aus zum Charme der lo­sen, aber mit zahl­rei­chen Hö­he­punk­ten ge­spick­ten An­samm­lung von Songs und Frag­men­ten bei.



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Housewives - FF061116

Die Lon­do­ner Band macht be­reits seit ein paar Jah­ren von sich re­den; mit ih­rem neu­en, zwei­ten Lang­spie­ler tref­fen sie aber zum ers­ten mal wirk­lich mei­nen Nerv. Zu hö­ren gibt's schön abs­trak­ten, schlep­pen­den bis ab­ge­hack­ten Post­punk mit Aus­läu­fern in Rich­tung Noi­se, No Wa­ve, In­dus­tri­al und Am­bi­ent. Das er­in­nert manch­mal an das sper­ri­ge Früh­werk von So­nic Youth oder an ei­ne Va­ri­an­te von Spray Paint, die mit vier plat­ten Rei­fen im Schne­cken­tem­po über gro­bes Kopf­stein­pflas­ter klap­pert.



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Gold Class - Drum

Da is­ser. Der klei­ne Post­punk-Mi­kro­hype für die­sen Spät­som­mer. Was ma­chen wir uns dar­aus? Ich konn­te den Zir­kus um die Plat­te von vorn­her­ein nicht so wirk­lich nach­voll­zie­hen. Schon der Vor­gän­ger hat mich re­la­tiv kalt ge­las­sen und die mit gro­ßem Er­folg in ein­schlä­gi­gen Blogs und Ma­ga­zi­nen ver­brei­te­te Vor­ab-Sin­gle Twist In The Dark schnei­det sich mit dem doch sehr dick auf­ge­tra­ge­nen Ge­sang von Adam Cur­ley für mei­nen Ge­schmack et­was viel vom Post­punk-Re­vi­val der 00er Jah­re ab, des­sen Bands ei­nem bis heu­te in je­der In­di­edis­se ent­gen­plär­ren. Mem­ber In­ter­pol? Oh yes, i mem­ber! Der Rest des Al­bums schlägt über­wie­gend in die glei­che Ker­be.

Auf der an­de­ren Sei­te muss ich der Plat­te aber ein­ge­ste­hen, dass sie mit ei­ni­gen sehr run­den, sorg­fäl­tig kon­stru­ier­ten Songs auf­war­ten kann. In den schwä­che­ren Mo­men­ten klingt's dann mehr nach ei­nem so­li­den aber recht un­in­spi­rier­ten Neu­auf­guss. Am bes­ten kommt die Plat­te auch ge­nau dann, wenn sie ein Stück weit aus den alt­ba­cke­nen For­meln aus­bricht. Und das form­voll­ende­te, manch­mal an die groß­ar­ti­gen Pro­tom­ar­tyr er­in­nern­de Gi­tar­ren­spiel von Evan Ja­mes Pur­dey ist das de­fi­nie­ren­de Ele­ment, dass die Plat­te zu­sam­men­hält, ge­ra­de wenn das Song­ma­te­ri­al da nicht mit­hal­ten kann.

Wer weiß, hät­ten wir an­no 2005 an­stel­le der grau­si­gen Edi­tors die­se Plat­te be­kom­men, hät­te ich die da­ma­li­ge Gen­re-In­kar­na­ti­on viel­leicht noch ein oder zwei Jah­re län­ger ver­folgt. Ich blei­be ge­spal­ten, was die­se Band an­geht. Aber soll­te das jetzt ei­ne neue Re­tro­wel­le be­züg­lich der al­ten Re­tro­wel­le aus­lö­sen, braucht ihr mit mir nicht mehr zu rech­nen. Ich bin dann lie­ber ganz wo­an­ders, wäh­rend Re­tro sich selbst bumst.



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Order - Demo 2017

Sim­pe­l­er, grad­li­ni­ger aber durch­aus ef­fek­ti­ver Postpunk/​Postcore von ei­ner Band ir­gend­wo aus Vir­gi­nia. Das er­in­nert mich un­ter an­de­rem ein we­nig an Bad Bree­ding oder Ner­vo­sas.


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Padkarosda - Tétova Lelkek

Aus­ge­zeich­ne­tes Postpunk/​Deathrock/​Dark Punk-Ge­döns auf dem zwei­ten Lang­spie­ler von Pad­ka­ros­da aus Bu­da­pest. Das Gen­re wird hier si­cher nicht neu er­fun­den, da­für punk­tet die Plat­te aber mit ih­rer Kom­pro­miss­lo­sig­keit und ei­nem durch­weg sehr stim­mi­gen, tief­dun­kel­schwar­zen Ge­samt­bild.



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Gumming - Gumming

Ul­tra­ka­put­tes Zeug aus Rich­mond, Vir­gi­nia. Ir­gend­wo im Spek­trum von Post Punk, Noi­se und Ga­ra­ge zu ver­or­ten und mit ei­nem ge­le­gent­li­chen Hard­core-Nach­bren­ner aus­ge­stat­tet, ge­hört das zum ab­ge­fuck­tes­ten Lärm, den be­sag­te Gen­res der­zeit zu bie­ten ha­ben. Ent­spre­chend weckt das As­so­zia­tio­nen zu den ei­ni­gen der schä­bigs­ten Bands un­se­rer Zeit. Lum­py & The Dum­pers, Soup­cans und Stran­ge At­trac­tor wä­ren da un­ter an­de­rem zu nen­nen.



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Sleeping Bag - Wet

e

Das be­reits vier­te Al­bum die­ser Band aus Bloo­ming­ton, In­dia­na über­rascht mit ei­nem ganz schön aus der Zeit ge­fal­le­nen Sound, der sei­ne In­spi­ra­ti­on glei­cher­ma­ßen aus dem In­die­rock der 90er und dem me­lo­di­schen Post Punk-Re­vi­val der 00er Jah­re zu zie­hen scheint. Die Ar­ran­ge­ments sind da­bei auf ein ab­so­lu­tes Mi­ni­mum her­un­ter­ge­kocht, die fra­gi­len Songfrag­men­te sind nicht mehr als ein abs­trak­tes Grund­ge­rüst. Als trä­fe der ein­gän­gi­ge In­die­rock ak­tu­el­ler Bands á la Dead Soft oder Dance­hall auf den in­tro­ver­tier­ten Mi­ni­ma­lis­mus der Shy Boys oder die öko­no­mi­sche Klang­re­duk­ti­on des letz­ten Teen­an­ger Al­bums.



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