Death Traps - Death Traps

Ei­ne aus­ge­spro­chen viel­ver­spre­chen­de EP hat die Lon­do­ner Band De­ath Traps da vor­ge­legt. Ir­gend­wo im Um­feld von spät-80er In­die­rock, Post­punk und -co­re an­ge­sie­delt, er­in­nert mich ihr Sound ab­wech­selnd mal an Mis­si­on Of Bur­ma, 80er So­nic Youth oder Mo­ving Tar­gets, aber auch an jün­ge­re Ver­tre­ter des Post­punk-Gen­res, oh­ne dass mir da spon­tan ein ex­pli­zi­ter, tref­fen­der Ver­gleich ein­fie­le.

Neutrals - Promotional Cassette 2

Auf ih­rem zwei­ten Tape lässt es die Band aus Oak­land über­wie­gend et­was ge­mäch­li­cher an­ge­hen als auf dem Vor­gän­ger. Ih­rem ver­schro­be­nen Mix aus Post- und Ga­ra­ge­punk fü­gen sie jetzt ei­ne gu­te Schip­pe Power­pop hin­zu, der klingt als wä­re er in den frü­hen 80ern aus dem bo­den­lo­sen New Wa­ve-Fass ge­kro­chen.


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Puritans - Autonomy 7"

Die von mir heiß er­war­te­te zwei­te EP der Post­pun­ker aus Van­cou­ver ist, um ehr­lich zu sein, ei­ne mil­de Ent­täu­schung. Auch hier ist das gro­ße Po­ten­zi­al der Band kaum zu über­hö­ren, aber das zu Grun­de lie­gen­de Song­ma­te­ri­al reicht dies­mal lei­der nur ver­ein­zelt an die Klas­se der De­büt-EP ran. Nichts des­to Trotz ist da­bei noch ei­ne durch­aus hö­rens­wer­te Plat­te her­aus­ge­kom­men.


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ViewMaster - Alternative Classics

Wow Bob, wow. Auf ein­mal lag ganz un­schein­bar der Link zu die­sem von vor­ne bis hin­ten gei­len Tape zwi­schen den Emails von "Band die glaubt nach ei­ner viel bes­se­ren Band zu klin­gen" und "Band die ver­sucht dem In­die-Trend der Stun­de zu ent­spre­chen". Es sind Ein­rei­chun­gen wie die­se, für die es sich den­noch lohnt, sich der Mas­se an völ­lig fehl­ge­lei­te­ten Prom­o­an­fra­gen aus­zu­set­zen.

View­Mas­ter kom­men aus Van­cou­ver und al­le Band­mit­glie­der spie­len oder spiel­ten be­reits in di­ver­sen lo­ka­len Ka­pel­len, von de­nen mir bis­her kei­ne ein­zi­ge be­kannt war. Vor gut an­dert­halb Jah­ren erst ge­grün­det, kann das Trio schon ei­nen gänz­lich aus­ge­reif­ten Sound und ta­del­lo­ses Song­ma­te­ri­al vor­wei­sen (wer selbst nach­voll­zie­hen will, wie krass und ra­pi­de sich ih­re Mu­sik ent­wi­ckelt hat, kann ja mal in ihr al­tes De­mo rein­hö­ren…). Dar­in trifft vor­züg­lich drü­cken­der So­nic Youth-Noi­se auf ei­ne Ver­schmel­zung von früh-90er In­die-/Al­ter­na­ti­ve Rock und Shoe­ga­ze, wie man sie einst­mals von Swer­ve­dri­ver oder frü­hen Ca­the­ri­ne Wheel zu hö­ren be­kam. Hin­zu kom­men noch deut­li­che Post­punk-Ein­flüs­se und das al­les stützt sich auf aus­nahms­los star­ke, fast schon kri­mi­nell grif­fi­ge Songs. In der Ge­gen­wart kann man au­ßer­dem ei­ne ent­fern­te Ver­wandt­schaft zu Bands wie et­wa Die! Die! Die!, Pi­les, Fist Ci­ty oder Never Young fest­stel­len.


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Gen Pop - On The Screen 7"

Bei die­ser Band aus Olym­pia, Wa­shing­ton sind Mit­glie­der von Vexx und Rik And The Pigs am Werk. Da kann ja nicht mehr viel schief ge­hen. Die De­büt-EP glänzt mit ei­nem recht viel­sei­ti­gen Sound, der im­mer auf der Schwel­le von Ga­ra­ge- und Post Punk ba­lan­ciert. Hin und wie­der füh­le ich mich da­bei an Ura­ni­um Club, Use­l­ess Ea­ters oder Par­quet Courts er­in­nert.

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Shimmer - Shimmer

Drop Me­di­um ist ein noch sehr jun­ges, in Port­land an­säs­si­ges La­bel, des­sen Ak­ti­vi­tä­ten es un­be­dingt wei­ter zu be­ob­ach­ten gilt. Die Bu­de fiel zu­letzt schon äu­ßerst po­si­tiv durch Ver­öf­fent­li­chun­gen von Spoo­dee Boy und Faux Fero­cious auf, und hat jetzt mit dem De­büt­al­bum der New Yor­ker Band Shim­mer auch schon das nächs­te High­light nach­ge­scho­ben. Ex­pe­ri­men­tel­len und sper­ri­gen Lärm gibt's dar­auf zu hö­ren, den man wahl­wei­se ir­gend­wo im Um­feld von Noi­se Rock, Post Punk, No-Wa­ve, Math Rock oder Art Punk ein­ord­nen könn­te. Wer an­ge­sichts des ak­tu­el­len House­wi­ves Al­bums nicht die Flucht er­grif­fen hat, oder wer dem kru­den Lärm der Soup­cans nicht ab­ge­neigt ist, der könn­te auch an die­ser schrä­gen Plat­te Ge­fal­len fin­den.



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Pardoner - Uncontrollable Salvation

Mei­ne Fres­se, was ist denn die­se Wo­che los? Mit dem De­büt­al­bum von Par­do­ner aus San Fran­cis­co ist auch schon wie­der die nächs­te Ham­mer­plat­te am Start. Den ei­gen­wil­li­gen Lärm, der ei­nem dar­auf ent­ge­genn springt, könn­te man als ei­ne Ver­schmel­zung vom In­die Rock und Post­co­re der al­ten 90er Schu­le, Noi­se Pop und Fuzz­punk be­schrei­ben, an­ge­rei­chert um deut­li­che Spu­ren von Post Punk und Shoe­ga­ze. Selbst ge­ben die Jungs Pol­vo als ih­ren wich­tigs­ten Ein­fluss an und das ist auch nicht ganz von der Hand zu wei­sen. Ich den­ke da­bei aber eher an jün­ge­re Bands wie Ov­lov, Hap­py Di­ving, Never Young und The Go­to­beds; au­ßer­dem fin­de ich An­klän­ge an Swer­ve­dri­ver und ein klei­nes biss­chen Slint wie­der. Aber al­len Ver­glei­chen zum Trotz muss man ih­nen doch zu­ge­ste­hen, ih­re durch­aus ei­ge­ne Ni­sche ge­fun­den zu ha­ben. Und das Song­ma­te­ri­al: Durch­weg hoch­wer­tig. Ei­ne von An­fang bis En­de saustar­ke Plat­te, die sich kei­nen ein­zi­gen Fehl­tritt leis­tet.



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Confirmation - ++++

Ziem­lich gei­les Post­punk-Ge­döns mit ho­hem Schram­mel­fak­tor und or­dent­li­chem Dri­ve aus Buf­fa­lo, New York. Zur gro­ben Ori­en­tie­rung wür­de ich dem Gan­zen mal ei­ne ge­wis­se Ähn­lich­keit zu Sar­casm oder frü­hen Rank Xe­rox un­ter­stel­len.


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Exit Group - Live In Lichtenberg

Das Tape die­ser Ber­li­ner Band hat mich spon­tan mal so ziem­lich weg­ge­bla­sen und na­tür­lich neu­gie­rig ge­macht, wer denn hin­ter die­ser Com­bo steckt, die für Men­schen au­ßer­halb der Ber­li­ner Sze­ne schein­bar aus dem nichts auf­ge­taucht ist - mit ei­nem be­reits voll­stän­dig aus­ge­form­ten Sound aus dis­so­nan­tem Post Punk, den man et­wa in der Nä­he von Rank/​Xerox oder Ne­ga­ti­ve Space ver­or­ten kann. Es stellt sich her­aus: Hier sind Mit­glie­der von so ei­ni­gen Bands am Werk, die im 12­XU-Mi­kro­ver­sum gar kei­ne un­be­kann­ten sind. Use­l­ess Ea­ters, P.U.F.F., Bee­kee­pers und Life Fu­cker wä­ren da un­ter an­de­rem zu nen­nen.


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Flesh World - Into The Shroud

Fle­sh World aus San Fran­cis­co ha­ben vor gut zwei Jah­ren so ei­ni­ge Leu­te über­rascht und be­zau­bert mit ih­rem De­büt­al­bum und ei­ner reich­lich ex­zen­tri­schen Spiel­art von Post­punk, den sie mit Stil­ele­men­ten aus der al­ten C86-Schu­le, Dream- und Jang­le Pop so­wie ei­nem leich­ten Goth-Vi­be zu ei­nem at­mo­sphä­risch dich­ten Er­leb­nis ver­meng­ten. Auf Al­bum Num­mer zwei prä­sen­tie­ren sie jetzt ei­nen ge­reif­ten, druck­vol­le­ren Sound und ein ge­schick­tes Händ­chen für aus­ge­spro­chen grif­fi­ge Songs, oh­ne da­bei ih­re ei­ge­ne Iden­ti­tät und den ei­gen­wil­li­gen Charme des De­büts ein­zu­bü­ßen. In an­de­ren Wor­ten: Mit der neu­en Plat­te ist ih­nen er­neut ein lu­pen­rei­ner Voll­tref­fer ge­lun­gen!



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