Bruised aus Chicago haben letztes Jahr ja schon mit ihrem ersten Tape sehr ordentlichen Wind gemacht und schieben jetzt als Appetitanreger für ihr kommendes Debütalbum eine EP hinterher, deren Songs darauf enthalten sein werden. Wie zu erwarten machen die richtig was her, wissen mit kraftvoll nach vorne gehendem Post Punk zu gefallen den man z.B. mit Institute oder Marbled Eye vergleichen könnte.
Bei dieser Band aus Melbourne mischen unter anderem Leute von The Peep Temple mit. Ihr zweites Album beginnt in etwa so als träfe ein Bob Mould-Gitarrenföhn (aber mehr Sugar als Dü) auf aktuelle Bands der Indierock-meets-Postpunk Schule á la Gotobeds oder Pardoner. Im weiteren Verlauf kann man z.B. in Not So Sweet leichte Anklänge an Mudhoney ausmachen, spätere Scientists oder die aktuelleren Roamin' Catholics. Windowsill hat ein bisschen was von Rapeman und insgesammt kann man Parallelen zu Vertretern der aktuellen australischen Postcore-Generation wie etwa Batpiss oder Bench Press sehen. Ein ganz schöner Gemischtwarenladen also, aber einer von der guten Sorte. Durchweg hochwertiger Stoff.
Ein ziemlicher Knaller kommt da mal wieder aus Berlin. Ein treibender Sound aus Noise und Post Punk, der bei mir sofort Assoziationen zum hartnäckig vorwärts walzenden Beat und den sperrigen Noise-Eruptionen von Live Skull hervorruft, zu den dissonanten Klangflächen von Sonic Youth der Daydream Nation-Phase. Außerdem fühle ich mich an die kompakten Grooves von No Sister erinnert und aktuelle Bands aus dem Postcore- und Noiserock-Spektrum á la Tunic oder Batpiss liegen da sicher auch nicht ganz fern.
Via Deranged Records wird die dritte EP der Krawallkapelle aus Chicago auf uns losgelassen. Nix hat sich geändert und das ist gut so. Tarantüla liefern wieder einen ebenso räudigen wie auch unverschämt drückenden Brocken Punk mit metallischen Zwischentönen ab, der klingt wie ein vergessenes Artefakt des 80er Undergrounds.
Die Londoner Bo Gritz landen bei mir einer ausgezeichneten ersten Eindruck mit dieser EP und einem kratzbürstigen Sound irgendwo zwischen Noise und Post Punk. Ein bisschen wie 'ne extra-ungeschliffene Variante von Haunted Horses oder Spray Paint, der man jede Menge garagigen Dreck beigemischt hat.
Die Hamburger Band kam hier vor längerer Zeit schon mal vor, damals nannten die sich aber noch Alpha Waves. Den ersten Langspieler der Band - auch schon zweieinhalb Jahre her - hab ich seinerzeit dann irgendwie verpennt. Jetzt ist jedenfalls Album Nummer zwei erschienen und darauf hat ihr Sound deutlich an Kontur gewonnen. Postpunk mit deutlichem Goth-/Deathrock-Einschlag, der besagte Genres nicht neu erfinden will, aber dafür mit einer bemerkenswerten Konsequenz sein Ding durchzieht.
Nachschlag von den ausgesprochen extentrischen Postpunkern aus Pennsylvania. Mit den zwei neuen Songs zeigt sich, dass die einen noch viel größeren Dachschaden haben als bisher angenommen.
Auf ihrer zweiten EP legt die Band aus Sudbury, Ontario nach einem schon sehr guten Vorgänger noch mal ordentlich einen drauf. Kräftig drückender Post Punk für Freunde von Lower, Institute, Pretty Hurts, Criminal Code… All the good stuff!
Starkes Zeug kommt mal wieder aus dem Hause Drop Medium. The Channels kommen irgendwo aus Massachusetts und erzeugen auf ihrem (vermutlich) zweiten Langspieler einen dichten und atonalen, in Dub getränkten Sound aus Noise, Post Punk und ganz viel altem No Wave. Personelle Connections zu Guerilla Toss sind gegeben, was soundmäßig ja auch nicht ganz fern liegt. Mich erinnert diese Mischung aber eher an kontemporäre Bands wie Spray Paint, Exek, Housewives oder Haunted Horses.
Zwei ausufernde Postpunk/Noiserock-Jams erstrecken sich über die Laufzeit von diesem Tape einer Band aus dem britischen Newcastle. Das hat ein bisschen was von alten Sonic Youth. Von einer zugänglicheren Variante der frühen Live Skull. Oder aus der aktuellen Landschaft kann man sich ein wenig an Drahla oder No Sister erinnert fühlen.