Abgeranzter, Noise-lastiger Postpunk aus Sydney. Mit ihren knarzigen, oft abgehackten aber dennoch eingängigen Grooves erinnert mich die Musik an Bands wie Spray Paint oder Sewers. Das Teil ist als Download bei Bandcamp zu erwerben.
Hinreißend nervtötender Experimentalnoise von einer Ein-Mann-Band aus Berlin. Nur mit Drums und elektronischen Krachmachern bewaffnet, kreiert Utku Tavil bis zum Anschlag schräge und doch mitreißende Klanggebilde. Wirft die Frage auf, was für ein kreatives Chaos denn bitte in den Synapsen dieses Mannes vor sich gehen mag.
Teilelektronischer Experimentalnoise aus Austin. Der Mann hinter dem Soloprojekt Quttinirpaaq heißt Matthew Turner und sein aktuelles Album beginnt für die eigenen Verhältnisse noch relativ zugänglich wie eine von Melodien befreite Variante der frühen Jesus And Mary Chain, zerrt dann im weiteren Verlauf immer derber am Nervenkostüm. Manche Momente klingen etwas nach Chrome auf einem ganz üblen Trip.
Diese Truppe aus Shanghai macht sich mit gleich drei Saxophonen bewaffnet an die Arbeit, alles in Schutt und Asche zu legen und die Hörer in einen verzückten Taumel zu versetzen. Die musikalische Bandbreite kann man dabei guten Gewissens als höchst eklektizistisch bezeichnen. Ob wuchtige Noiserocker, sedierte Blues-Meditationen, Sludgerock-Ausflüge, Freejazz-Genudel, druckvoller Rock'n'Roll, kurze Hardcorepunk-Attacken, krautige Momente oder verträumte Doo Wop-Unfälle, nichts ist den Typen heilig und alles wird hier mal ordentlich gegen den Strich gebürstet und auf links gedreht. Oder mit ihren eigenen Worten: "We seek to help audiences across the globe ascend into a nirvana of noise, weirdness and sax-powered mayhem." Mission accomplished, sach ich mal.
Das tolle Texanische Label 12XU Records veröffentlichte diese Woche das Album des Punk/Industrial-Duos (nicht verwechseln mit der gleichnamigen, ebenfalls ausgezeichneten Band aus Atlanta) bestehend aus Ex-The Men Bassist Ben Greenberg und Ex-Drunkdriver Sänger Michael Berdan. Darauf gibt es pechschwarzen, atmosphärisch dichten Industrialpunk, schön monoton und vorangetrieben von stoisch vor sich hin stampfenden elektrischen Beats.
Das Plattenlabel meines australischen Lieblingsblogs Sonic Masala hat mal wieder eine saustarke Veröffentlichung am Start. Eine Splitscheibe ist es diesmal geworden von zwei recht unterschiedlichen aber ebenbürtig lauten Krachduos.
Danyl Jesu kommen aus Toowoomba und machen stark perkussiv geprägten Experimentalnoise von hoher Musikalität, der mit seinem abgrundtiefen Bassgewummer in die Magengrube geht und im restlichen Frequenzspektrum fleißig am Trommelfell rumsägt.
Barge With An Antenna On It aus Brisbane gehen mit einer etwas traditionelleren Drums-und-Gitarre-Besetzung zu Werke und erzeugen damit sehr ausgebufften, über weite Strecken instrumentalen Math- und Noiserock mit leicht postrockiger Note und ausgeprägter Dynamik. Beide Bands spielen meines Erachtens in der ersten Liga ihres jeweiligen Subgenres.
Unberechenbarer bis unzurechnungsfähiger Weirdo-Punk aus New York. Dawn Of Humans verschmelzen Versatzstücke aus Noiserock, Hardcore- und Postpunk zu einem sehr schön abgedrehten Bastard. Freunde von Lumpy And The Dumpers, Raspberry Bulbs, Deformity, Vulture Shit oder Prag sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Mystic Inane aus New Orleans konnten mich schon mit ihrer letzten EP Deep Creep überzeugen. Auf ihrem neuesten Kurzspieler ist das meiste beim alten geblieben und sie plündern wie gehabt ganz schamlos in alten Punk- Noise- und Garagen-Traditionen. Von so Zeug kann's einfach nicht genug geben.
Das zweite Album der British-Amerikanischen Punkrocker wurde erneut von Ben Greenberg (Uniform, Ex-The Men) produziert und ist wie auch nicht anders zu erwarten eine ziemliche Wucht. Stilistisch machen sie sich hier etwas breiter als bisher, "I'm Nobody" z.b. hat einen unerwarteten Gun Club-Vibe, auch ein relaxter Midtempo-Wipper und der eine oder andere psychmäßige Moment ist mit dabei. Am besten sind die Jungs aber nach wie vor, wenn sie's ungezügelt krachen lassen.
Gute Medizin für audiophile Schwachköpfe von einer Band die vermutlich aus New York kommt, die Informationslage ist da nicht so ganz eindeutig. Unter dem ganzen Noise, dem LoFi-Dreck und Gekratze verbirgt sich auf der A-Seite eine lupenreine Powerpop-Glückspille. Die B-Seite klingt eher als hätte man Big Black und Can auf engem Raum zusammengesperrt und in den Orbit geschossen.