Prized Pig - PPEP

Ei­ne durch­weg an­ge­neh­me Hör­erfah­rung, die­ser De­büt­kurz­spie­ler ei­ner Band aus Los An­ge­les. Her­auf­be­schwo­ren aus Zu­ta­ten von Noi­se Rock, Post- und Ga­ra­ge Punk er­in­nert mich das an ei­ne stark ga­ra­gi­ge In­kar­na­ti­on von Nag, ge­würzt mit et­was ka­put­ter Fi­cke­rei aus dem Soup­cans-, Stink­ho­le oder Lum­py & The Dum­pers-Uni­ver­sum. Le­cke­rer Sau­stall.

True Sons Of Thunder - It Was Then That I Was Carrying You

Der zwei­te Lang­spie­ler auf To­tal Punk legt hoch­wer­tig nach. True Sons Of Thun­der sind ei­ne Band mit Leu­ten von Mana­tees und Ob­li­vi­ans an Bord. Ihr habt viel­leicht schon ih­re kürz­lich auf Good­bye Boo­zy er­schie­ne­ne 7" be­merkt oder seid so­gar mit ih­ren ers­ten zwei Al­ben ver­traut, die noch vor der Ent­ste­hung die­ses Blogs er­schie­nen sind. Auf ih­rem neu­es­ten Re­lease pen­deln sie je­den­falls zwi­schen straight nach vor­ne ge­hen­dem Ga­ra­ge Punk im Um­feld von The Cow­boy oder Flat Worms und Blues-ge­tränk­tem Noi­se­r­ock ir­gend­wo zwi­schen Cows, Ne­ar­ly Dead und di­ver­sem al­ten Am­Rep-Krem­pel, au­ßer­dem ei­nem ge­wis­sen U-Men Vi­be. Mit Skate Rock ist so­gar ein net­ter klei­ner Hard­core-Aus­flug mit da­bei.

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The Unfit - The Unfit

Die­se Band aus Se­at­tle treibt schon seit ei­ni­gen Jah­ren ihr Un­we­sen, lie­fert aber erst jetzt ih­re De­büt-LP ab. Kein Wun­der al­so, dass hier al­les schon sehr stim­mig wirkt. Ei­ne Band, die ihr spe­zi­fi­sches Sub­gen­re ir­gend­wo zwi­schen der Ga­ra­ge-af­fi­nen Zo­ne des Post­co­re-Spek­trums und ein biss­chen zeit­ge­nös­si­schem Noi­se Rock fest im Griff hat - in di­rek­ter Nach­bar­schaft zu Bands wie den frü­hen Vi­deo, Hot Sna­kes, As­cot Stab­ber, Da­vi­di­ans oder Flowers Of Evil.

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Wax Chattels - Clot

Zwei Jah­re nach ei­ner viel­ver­spre­chen­den, wenn auch stel­len­wei­se noch et­was un­aus­ge­reif­ten ers­ten LP, be­kom­men wir hier ei­nen deut­lich kon­sis­ten­te­ren Nach­fol­ger die­ser Band aus Auck­land, Neu­see­land ge­lie­fert. Ih­re ten­den­zi­ell eher abs­trak­ten, je­doch im­mer ein­präg­sa­men, in den Rand­be­rei­chen von Post Punk, Noi­se Rock und In­dus­tri­al an­ge­sie­del­ten Kom­po­si­tio­nen er­in­nern mich wahl­wei­se mal an Bands wie Girls In Syn­the­sis, Haun­ted Hor­ses, Ice Bal­loons oder Tu­nic - mit ei­nem sub­ti­len Light­ning Bolt-Fak­tor oben­drein.

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Shifting - It Was Good

Für ei­ne Band, die bis­her nur ei­ne 7" auf dem Bu­ckel hat, er­staunt die Rei­fe des Sounds, der sich auf dem De­büt­al­bum von Shif­ting aus Dub­lin ent­fal­tet - nicht we­ni­ger als ei­ne voll aus­ge­form­te, viel­sei­ti­ge und ein­falls­rei­che Vi­si­on von Noi­se Rock, Post­co­re und Math Rock, die sich klar von klas­si­chen Acts der 90er und frü­hen 00er Jah­re wie Un­wound, Bastro, Cha­vez, Fro­dus, frü­hen Shel­lac be­ein­flusst zeigt, da­bei den­noch pro­blem­los auf ei­ge­nen Bei­nen steht. In der ge­gen­wär­ti­gen Gen­re­land­schaft könn­te man au­ßer­dem noch Mul­ti­cult als halb­wegs pas­sen­den Ver­gleich nen­nen.

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Brandy - The Gift Of Repetition

Es ist ab­so­lut pas­send, dass der ers­te Zwölf­zöl­ler auf dem US Ga­ra­ge-Über­la­bel To­tal Punk Re­cords mit ei­nem häm­mern­den Groo­ve á la ISS be­ginnt, war doch de­ren kürz­lich er­schie­ne­ne EP die ver­mut­lich letz­te 7", die je­mals auf La­bel er­schie­nen ist - der Über­gang in ei­ne neue To­tal Punk-Ära könn­te al­so kaum smoot­her und wir si­che­rer sein, dass der Geist hin­ter die­sem La­bel trotz ei­ner Än­de­rung des For­mats der glei­che ge­blie­ben ist. Ein biss­chen er­wach­sen ge­wor­den, viel­leicht. Die New Yor­ker Ga­ra­ge Noi­se-Com­bo Bran­dy klingt hier kom­pak­ter und kraft­vol­ler als je zu­vor, nach­dem sie sich ja schon an ei­nem bril­li­ant ro­hen De­büt­al­bum und ei­ner wei­te­ren 7" die Zäh­ne aus­ge­bis­sen hat­ten - ra­tet mal auf wel­chem La­bel die letz­te­re er­schie­nen ist… Eben­falls deut­li­cher als zu­vor schält sich dies­mal ein ge­wis­ser Feed­ti­me-Ein­fluss her­aus, wäh­rend ih­re abs­trak­te­ren Mo­men­te mal ei­nen leich­ten Spray Paint-Vi­be ent­wi­ckeln. Ganz be­son­ders füh­le ich mich aber an ak­tu­el­le Post Punk Acts wie Know­so oder NAG er­in­nert - bei­de hat­ten eben­falls schon Plat­ten auf To­tal Punk raus. Be­mer­kens­wert, wie vie­le Krei­se sich mit die­ser Ver­öf­fent­li­chung schlie­ßen.

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Help - 2053

Ih­re De­büt-EP vor ei­nem Jahr war ja schon ein aus­ge­zeich­ne­tes Stück zeit­ge­nös­si­scher Kra­wall, aber was die Band aus (ver­mut­lich) Port­land für den neu­en Lang­spie­ler auf die Bei­ne stellt ist da noch mal ei­ne ganz un­er­war­te­te Wucht aus Noi­se Rock und Post­co­re des höchs­ten Ka­li­bers. Was den all­ge­mei­nen Sound an­geht, ste­hen sie de­fi­ni­tiv mit bei­den Fü­ßen in der Ge­gen­wart und er­in­nern mich an Ge­nos­sen wie Tu­nic, De­ath Pa­nels, John (timestwo), USA Nails oder Girls In Syn­the­sis. Auch wenn die­se Plat­te nicht wirk­lich neue Pfa­de er­schließt, wird da­für aber wirk­lich al­les zu Gold, was Help hier an­fas­sen - da­bei hilft si­cher auch die Tat­sa­che, dass für je­den Song ei­ne smar­te und trag­fä­hi­ge Kom­po­si­ti­on als Fun­da­ment dient. Ein per­fek­ter Stru­del aus an­triebs­star­ken Rhyth­men, ul­tra­fie­sen Bass­groo­ves, un­heil­vol­len Kra­ch­erup­tio­nen und - wie man es schon auf der EP be­stau­nen durf­te - ei­nem mit Be­dacht do­sier­ten und des­halb be­son­ders ef­fek­ti­ven Sinn für Me­lo­die, wel­cher das gan­ze Dra­ma noch mal lo­cker aufs nächs­te Le­vel zu he­ben ver­mag.

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Glen Schenau - Jhumble​/​​Jearnest 7"

Glen Schen­au, man­chen si­cher be­kannt als der Front­mann der Kult­band Kitchen's Flo­or aus Bris­bane, hat so­lo bis­her zwei EPs von eher Rich­tung Avant­gar­de schie­len­dem Art Rock ver­öf­fent­licht, der schon al­lei­ne auf­grund sei­ner all­ge­mei­nen Schräg­heit über­zeug­te - durch­zo­gen von dis­so­nant-hy­per­ak­ti­ver Schram­me­lei, wie ei­ne fun­ky ka­put­te Al­ter­na­tiv­rea­li­täts-Va­ri­an­te von The Wed­ding Pre­sent und end­gül­tig über die Klip­pe ge­scho­ben von sehr nach Töp­fen, Pfan­nen und Plas­tik­ei­mern klin­gen­der Per­cus­sion. Letz­te­res weicht auf sei­ner neu­es­ten 7" ei­nem her­kömm­li­chen Drum­kit und vol­lem Band­sound, der ins­ge­samt in ei­ne ge­ring­fü­gig we­ni­ger ex­pe­ri­men­tel­le, deut­lich gref­ba­re Form an den Tel­ler­rän­dern von Post Punk, Noi­se Rock und 90er In­die­rock mor­pht, oh­ne dass da­bei die Ver­spielt­heit und krea­ti­ve En­er­gie der Vor­gän­ger auf der Stre­cke blie­be. Melk­bel­ly trifft auf Live Skull? Nee, das trifft die­sen Na­gel nicht so ganz den Kopf… aber auch kei­nes­wegs kom­plett da­ne­ben.

DeStructos - Blast!

Auf ei­ner De­büt-EP, an der es ab­so­lut nichts aus­zu­set­zen gibt, ver­schießt ein Duo aus Phil­adel­phia vier treff­si­che­re La­dun­gen aus schlau ar­ran­gier­tem, viel­sei­ti­gem Lärm ir­gend­wo im Um­feld von Post­co­re, Noi­se Rock- und Post Punk, lie­fert da­bei As­so­zia­tio­nen an das Schaf­fen di­ver­ser Bands á la Da­sher, Cu­tie, Do­nors, Litt­le Ugly Girls, Hit Bar­gain, Street Ea­ters oder Xe­tas.

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Still /​ Form - Still /​ Form

Ist das et­wa der Mar­ria­ge + Can­cer-Front­mann, der da sei­ne Tex­te ins Mi­kro grunzt? Ja, stellt sich her­aus. Glei­cher Typ. Auch die Mu­sik ist da­von nicht all­zu weit ent­fernt. Noi­se Rock mit ein biss­chen Math und ul­tra-klas­si­schen Wur­zeln in den 90ern, ziem­lich ge­nau in der Mit­te zwi­schen dem Schlau­mei­ern des Touch & Go- und den et­was stär­ker Sludge- und Me­tal-af­fi­nen Kids des Am­phet­ami­ne Rep­ti­le-Uni­ver­sums.

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