The Purkinje Shift - Threads
…und gleich noch mal so eine Spätzünderband. Schlappe sieben Jahre nach der letzten Platte haben die Instrumental-Postcore-/Mathrock-Veteranen aus Atlanta ihren vierten Langspieler am Start. Ehrlich gesagt hatte ich die Band nie so wirklich auf dem Schirm. Bei der nachträglichen Begutachtung ihrer früheren Alben fällt mir jedoch auf, wie sehr diese aus heutiger Sicht nach einem Produkt ihrer Zeit klingen. Gerade als das Mathrock-Genre seinen Exzess aus ungeraden Takten und überladenen Strukturen etwas zu sehr auf die Spitze trieb und nur Minuten später in seinem eigenen Arsch aus vorhersehbarer Komplexität-um-ihrer-selbst-Willen stecken blieb. Umso erstaunlicher ist, wie wenig das auf der neuen LP der Fall ist - die neuen Songs machen einen durchweg sehr zeitlosen Eindruck. Die Strukturen und Arrangements klingen deutlich entschlackt und aufgeräumt, haben mehr Hand und Fuß als je zuvor, während eine ebenso schnörkellose wie auch klare Produktion eine saumäßig tighte Band einfängt, die über die Jahre nichts von ihrer Spielfreude eingebüßt hat.
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