Sniffany & The Nits - The Unscratchable Itch

Der ers­te Lang­spie­ler der Lon­do­ner ist ein über­lau­fen­des Fass aus wur­der­bar ent­gleis­tem Hard- und Post­co­re mit ei­nem oft un­er­war­tet me­lo­di­schen Un­ter­bau. Auf den ers­ten Blick hat das et­was von ei­nem Mit­tel­weg zwi­schen Ju­dy and the Jerks und der Weird­core-Ka­no­ne Warm Bo­dies, aber da ist auch noch mehr Zun­der am Start hier mit Mo­men­ten, die Ver­glei­che zu ei­nem dif­fu­sen Klum­pen recht un­ter­schied­li­cher Bands á la Acrylics, Cri­sis Man, Mur­de­rer, Ka­lei­do­scope oder Straw Man Ar­my na­he­le­gen.

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Everyone Is Alone Sometimes - Everyone Is Alone Sometimes

Poin­ty Sticks, der er­staun­lich me­lo­di­sche Ope­ner auf der De­büt-Kas­set­te die­ser Band aus Char­lot­te, Ca­ro­li­na, klingt ein biss­chen so wie ich es mir vor­stel­len wür­de, wenn sol­che Ga­ra­gen­spin­ner á la Print Head 'ne Hard­core­plat­te auf­näh­men. Der Rest vom Tape ist dann auch nicht we­ni­ger son­der­lich, bläst da­bei or­dent­lich Hard­core-Wind auf ein­gän­gi­ge Ga­ra­gen­hooks und - ab und an - auch mal ein ver­irr­tes old­school Hard­rock- oder Doom-Riff. Letz­te­res lässt mich et­was an Pa­ra­noi­se den­ken. An­de­re Mo­men­te ha­ben ein biss­chen was von Hard­co­re­ge­bal­ler aus dem Con­nie Vol­taire-Uni­ver­sum oder dem noch recht fri­schen Hip­py­fu­ckers De­mo - das al­les in ei­ner schön räu­di­gen Fi­de­li­tät in et­wa auf dem Le­vel ei­ner be­lie­bi­gen De­lu­xe Bi­as oder Im­po­tent Fe­tus-Ver­öf­fent­li­chung.

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Lamictal - Doctor's Orders

Wo wir ge­ra­de schon dran sind mit Ei­ern zu wer­fen… hier ist noch ei­ne hand­voll kur­zer spa­ßi­ger Smas­her im Dunst­kreis des ge­le­gent­lich auch mal leicht Hard­core-ver­un­rei­nig­ten Ga­ra­ge- und Post Punk, wel­cher an der ei­nen oder an­de­ren Stel­le z.B. mal an Big Bop­per, Feed/​Zhoop/​Djinn, S.B.F., Pat­ti oder Lan­dow­ner er­in­nern mag.

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Crisis Man - Asleep In America

Er­neut ein re­spek­ta­bler Tritt in die Weich­tei­le von je­ner ka­li­for­ni­schen Su­per­group, die un­ter an­de­rem Mit­glie­der von Acrylics, Pu­blic Eye, Vio­lent Ch­an­ge und Ce­rem­o­ny an Bord hat. Hier lie­fern die mal lo­cker ih­ren bis­lang wuch­tigs­ten, prä­zi­ses­ten Sta­pel neu­er Songs ab; die For­mel aus glei­chen Tei­len Hard­core- und Ga­ra­ge Punk in­zwi­schen per­fekt für den ma­xi­ma­len Ein­schlag op­ti­miert. Das un­nach­gie­bi­ge Mo­ment et­wa von Acrylics und Bad Bree­ding wird ge­kon­tert von den räu­di­gen Ga­ra­ge-Qua­li­tä­ten frü­her Teen­an­ger oder Vi­deo.

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The Vortex - Executive Dysfunction

Die­se Band aus San­ta Ana, Ka­li­for­ni­en er­zeugt kur­ze, in dre­cki­gen KBD-Vi­bes ge­wälz­te Lärm­fet­zen, zu glei­chen tei­len im old­schoo­li­gen Ga­ra­ge- und Hard­co­re­ge­döns be­hei­ma­tet mit ei­nem ge­le­gent­li­chen Hauch von Gun Club. Das ist auch nicht ganz un­ähn­lich zu Neo Ne­os oder Ma­es­tro Voltaire's di­ver­sen Hard­core-Pro­jek­ten, frü­hem Erik Ner­vous und viel­leicht ei­nem leich­ten Touch von Laun­cher… ge­mein­sam ver­hack­stückt mit ir­gend­ei­nem pracht­vol­len Un­fall von je­ner Art, die ge­nau so gut auf ir­gend­ei­ner De­lu­xe Bi­as oder Im­po­tent Fe­tus-Ver­öf­fent­li­chung pas­siert sein könn­te.

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Total Sham - Life as a Total Sham

Schutz­bril­len auf­set­zen, es walzt hier ei­ne kom­plett un­ge­wa­sche­ne La­dung des ge­pfleg­ten old­school Hard­core, sol­cher, der sich auch in der Ga­ra­ge sehr zu­hau­se fühlt, auf 'ner EP ei­ner Band aus Kan­sas Ci­ty, wel­che schein­bar auch aus den glei­chen Leu­ten be­steht, die sonst als Dye ihr Un­we­sen trei­ben. Fans von so Krem­pel wie Fried E/​m und Mo­dern Needs wer­den das si­cher be­für­wor­ten und auch Freun­de von et­was stär­ker zum Ga­ra­ge Punk ten­die­ren­dem Lärm á la Laun­cher, Li­quid As­sets und Mys­tic In­a­ne wol­len da be­stimmt ein hal­bes Pfund von mit­neh­men.

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Feed - Western Fun /​/​ Djinn - Relapse /​/​ Zhoop - Top Shelf

Ich glaub die­sem Vo­gel aus Ham­mond, In­dia­na hab ich hier noch nie so wirk­lich das Spot­light ge­wid­met, das er ei­gent­lich ver­dient hät­te - ihr wer­det sei­ner Mu­sik da­für aber si­cher schon auf ir­gend­ei­ner der Ver­span­nungs­kas­set­ten be­geg­net sein, auf de­nen sei­ne di­ver­sen Al­ter Egos in jün­ge­rer Zeit ziem­lich re­gel­mä­ßig auf­ge­taucht sind. Hier sind jetzt drei sei­ner neu­es­ten Bat­zen des mi­ni­ma­lis­ti­schen Hard­core Punk, der bei al­len drei Pro­jek­ten ei­gent­lich ziem­lich ähn­lich klingt, sieht man mal von leich­ten Va­ria­tio­nen in Sa­chen Tem­po und In­ten­si­tät ab so­wie von et­was elek­tro­ni­scher Bil­lig­hei­mer-Un­ter­stüt­zung im Fal­le von Feed, wo­mit sich der Kerl wohl oben­drein noch den Ti­tel bes­ter (ein­zi­ger?) Hard­core-Sty­lo­pho­nist red­lich ver­dient hät­te.

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Unknown Liberty - Chain Of Madness

In­ter­es­san­ter Mix aus Hard­core-, An­archo- und Post Punk, den hier ei­ne Band aus King­s­ton, New York zu­sam­men­braut mit ein paar de­fi­ni­ti­ven KBD-Vi­bes à la Laun­cher, ein biss­chen UK82-mä­ßi­ger En­er­gie, je­der Men­ge ru­di­men­tä­rer Peni(sse) und dem ge­le­gent­li­chen An­flug von Crass.

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C-Krit - C-Krit

Schei­ße, riecht das mal streng hier… aber auf ei­ne gu­te Art und Wei­se. Nach an­dert­halb mil­de ver­stö­ren­den Tapes auf Im­po­tent Fe­tus kommt jetzt per Te­try­on Tapes der ers­te “Lang”-Spieler der Band hin­ter­her und ver­brei­tet er­neut hel­le Freu­de. Ganz schön ei­te­ri­ger Hard- und Noi­se­co­re ist das, den man va­ge mit so Acts wie Soup­cans, Stink­ho­le oder Vul­tu­re Shit ver­glei­chen mag, aber auch von al­ten Pio­nie­ren wie Flip­per, No Trend und Bro­ken Ta­lent hat das ein biss­chen was. Als Kind wur­de mir von mei­nem re­li­giö­sen Um­feld mal sug­ge­riert, man könn­te sich durch das hö­ren von bö­ser Rock­mu­sik ganz schnell ei­nen fie­sen Dä­mon ein­fan­gen (zum Glück hielt die Pa­nik­ma­che in mei­nem Fall nicht lan­ge vor…). Kei­ne Ah­nung was man sich beim leicht­sin­ni­gen An­hö­ren die­ser Kas­set­te ein­fängt, aber zu den Ne­ben­wir­kun­gen ge­hö­ren wil­der Sar­kas­mus, Durch­fall und ein aus­ge­präg­tes Ge­fühl von al­les scheiß­egal.

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Hippyfuckers - ????

Ein ve­ri­ta­bler Schlag in die Ma­gen­gru­be, das De­büt-Tape die­ser Band aus St Lou­is, Mis­sou­ri. Hard­core Punk mit un­kon­ven­tio­nel­len und fle­xi­blen Struk­tu­ren, in man­chen Au­gen­bli­cken durch­aus me­lo­disch und cat­chy, in an­de­ren dann mit ei­nem düs­te­ren Post Punk /​ De­ath Rock-Un­ter­ton und au­ßer­dem ist da noch der ge­ra­de sehr schick­li­che (ver­steht mich nicht falsch, ich find’s su­pi) Ga­ra­gen­vi­be am Start. Man mag sich mal an Hüs­ker Dü in ih­rer Hard­core-Pha­se er­in­nert füh­len oder an neue­ren Hard-/Post­co­re-Krem­pel wie Nopes, Pink Gui­tars, Ce­ment Shoes oder den knall­bunt-psy­che­de­li­schen Hard­core-Alb­traum von Mur­de­rer.

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