King Trash ist das neue Soloprojekt von Johnny Tex aus Cape Town, Südafrika, der in der Vergangenheit unter anderem bei The Future Primitives und The Dyna Jets mitgespielt hat. Die Debüt-EP überzeugt mal wieder mit relaxtem Garage Rock, ab und zu auch einem gewissen Surf-Vibe.
Okay, The Men haben also mal wieder 'ne neue Platte raus. Mal kurz Luft holen und zurückblicken. Auf ihren ersten beiden Alben Immaculada und Leave Home sorgten die New Yorker noch mit kompromisslosem Fuzzpunk für Aufsehen, wendeten sich dann auf Open Your Heart eklektizistischem Indierock und Postpunk zu, um dann mit den letzten beiden Alben New Moon und Tomorrow's Hits eine Transformation zu zunehmend relextem Retrorock abzuschließen.
Der neuen Platte blickte ich mit etwas gemischten Gefühlen entgegen, befürchtete ich doch, dass nach dem Ausscheiden von Bassist Ben Greenberg (der inzwischen bei Uniform wieder brachialen Lärm fabriziert) die Band komplett ihre Beißkraft verliert.
Aber es kommt ganz anders, auf Devil Music hauen uns The Men neun derbe, roh Produzierte Rocker um die Ohren, die in ihrer Intensität am ehesten an das zweite Album Leave Home erinnern. Nur, dass den frühen Alben der Band ein eher (post-)modernes Verständnis von Punk zugrunde lag. Im Gegensatz dazu gehen sie hier noch ein paar Jahre weiter zurück in der Zeit und erinnern weitgehend an Bands der frühen 70er Jahre zwischen Garagerock, Protopunk und Space Rock. Insbesondere MC5, The Stooges und frühe Hawkwind werden ins Gedächtnis gerufen.
Das lärmt wieder ganz formidabel, ohne dabei die Retro-Tendenzen der letzten Alben über Bord zu werfen. Bleibt nur zu hoffen, das sie in geraumer Zeit auch wieder den Weg zurück in die musikalische Gegenwart finden und nicht in einer ausgetretenen Retro-Sackgasse steckenbleiben.
Vorletztes Jahr überraschte Liam Kenny (früher unter anderem bei Bitch Prefect und Peak Twins aktiv) mit dem ausgesprochen eklektischen Coveralbum A Kenny For Your Thoughts. Auf seinem aktuellen Tape kehrt er wieder zurück zum erdigen Garagerock. Und zwar solchem von der spröden, monoton-repetitiven Sorte, entschlossen und kompromisslos.
Ein ungeschliffener Rohdiamant ist diese bereits im Sommer erschienene Platte von David Nance aus Omaha. Das ist großartiger, ungewaschener Rock'n'Roll mit durchschlagender Songpower im Geiste alter Protopunk-Großtaten, unter anderem von Velvet Underground, Modern Lovers, New York Dolls oder frühen Television. Und zu guter letzt ist dann im ausufernden Jam Stuck On The Funny Side Of Hell noch ein gewisser Fun House-Vibe spürbar. Ein kompletter Rundumschlag also, der aber dank des starken Songmaterials ganz auf eigenen Füßen zu stehen vermag. Auf Bandcamp sind ist aus irgendeinem Grund die Tracklist und Titel durcheinander. Der hier als "Unamused" verlinkte Song heißt in Wirklichkeit "Never Gonna Fall".
Kaleidoscope aus New York haben so eine Tendenz, den Hörer etwas ratlos stehen zu lassen. Auf den ersten zwei EPs noch mit LoFi-mäßigem Acid Rock unterwegs, überraschte dann die letzte 7" mit einer unwahrscheinlichen Kombination aus Hardcorepunk und psychedelischen Einflüssen. Letztere finden sich auch auf dem aktuellen Tape wieder, der Sound verschiebt sich aber wieder in Richtung Garage. Mal abwarten, wohin die Reise als nächstes geht.
Das neue Album der Garage-/Retrorocker aus Philadelphia ist wohl ihr konsistentestes bisher. Waren frühere Platten oft eher zerfahren mit stark schwankender Qualität, überzeugt mich diese Platte von Anfang bis Ende. Ob sie jetzt schrammeligen 60s-Powerpop von sich geben, garagigen Punkrock brettern oder überlebensgroße Riffs auswalzen, alles geht ihnen wie selbstverständlich von der Hand.
Entspannter Schrammel-Powerpop mit garagigem Unterton befindet sich auf dem zweiten Album von Chook Race aus Melbourne, das mich immer wieder mal an The Woolen Men oder das Debütalbum von Blank Realm erinnert.
Death By Unga Bunga kommen aus dem norwegischen Städtchen Moss und haben in letzter Zeit offenbar viel Sheer Mag gehört. Jedenfalls kommt ihre aktuelle EP daher wie eine perfekte Verschmelzung des hymnischen Southern Punk besagter Band mit dem ultrastraighten Rock'n'Roll von Diarrhea Planet.
Nach zwei vielversprechenden EPs ist jetzt das Debütalbum der bluesigen, Southern-beeinflussten Garagerocker Cheena aus New York auf Sacred Bones erschienen. Wie zu erwarten war, eine spaßige Angelegenheit. Etwa so wie eine Mischung aus Feedtime, Gun Club und Mudhoney. Rockt ganz vorzüglich.