Germ House - World's A Chore

Wie­der mal ei­ne tol­le EP von Germ House, ei­nem So­lo­pro­jekt von Jus­tin Hub­bard aus Rho­de Is­land, der zu­fäl­lig auch bei Far Cor­ners sei­ne Fin­ger im Spiel hat. Die drei neu­en Songs strah­len er­neut den ver­trau­ten Lo-Fi Charme aus und de­cken ei­ne Band­brei­te ab, die von kan­ti­gem Post Punk - wel­cher si­cher ein paar Ein­flüs­se bei The Fall oder De­spe­ra­te Bicy­cles auf­ge­so­gen hat - hin zu klas­si­schem Ga­ra­ge Rock und ge­gen­wär­ti­gem Ga­ra­ge Punk reicht. Gleich­zei­tig of­fen­bart das gan­ze aber auch ein pa­ra­do­xes Ohr­wurm­po­ten­zi­al und ei­nen ver­spiel­ten Vi­be, der mich an The Woo­len Men den­ken lässt.

Peace De Résistance - Hedgemakers

Na das ist ja mal ein be­mer­kens­wer­ter Scheiß hier. Der mi­ni­ma­lis­ti­sche Ga­ra­ge Rock auf dem Tape ei­nes New Yor­ker Ty­pen (oder ei­ner Band, ist et­was un­klar) klingt ge­ra­de­zu wie ein ver­lo­re­nes Pro­to­punk-Re­likt, wür­de aber auch auf ei­ner ty­pi­schen Mess­the­tics-/Ho­me­work Com­pi­la­ti­on nicht wei­ter auf­fal­len. Die ein­ge­schrumpf­te Per­cus­sion, ab­ge­kämpf­ten Vo­cals, spär­li­chen Ar­ran­ge­ments und Lo-Fi Pro­duk­ti­ons­wer­te ver­lei­hen die­sen Songs ei­ne ganz spe­zi­el­le Qua­li­tät, die glei­cher­ma­ßen roh und schlaf­trun­ken rü­ber­kommt.

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Print Head - Happyhappy

Whoa, was für ein wun­der­bar schrä­ger Bro­cken von Lo­Fi-mä­ßi­gem DIY-Rum­ge­schwur­bel in den Grau­zo­nen von Post Punk und Ga­ra­ge Rock, die­se Di­gi­tal­ver­öf­fent­li­chung ei­ner un­de­fi­nier­ten Person(en) aus Hicks­ville, New York. Klingt ein biss­chen so als ob ei­ne be­son­ders kru­de In­kar­na­ti­on der Woo­len Men ge­mein­sa­me Sa­che mit Half Ja­pa­ne­se und The UV Race macht. Ein­fach ent­zü­ckend!

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Super-X - Super-X

Nach ei­ner star­ken EP im Jahr 2017, lie­fern Su­per-X aus Mel­bourne jetzt ihr Lang­spiel­de­büt ab, das er­neut aus al­len Näh­ten platzt an­ge­sichts ei­ner un­ge­mein ab­ge­space­ten Wucht. Klas­si­sche Stoo­ges-En­er­gie kol­li­diert hier mit psy­che­de­li­schem Feu­er­werk á la frü­he Te­lesco­pes, ei­ner un­er­war­tet kräf­ti­gen Do­sis Post Punk und ei­ner Spur MX-80. Da­bei blei­ben sie über die ge­sam­te Stre­cke span­nend und so viel­sei­tig, dass sich mit­un­ter doch sehr un­ter­schied­li­che Bands wie Pu­blic Eye, Wri­thing Squa­res, De­s­truc­tion Unit, Faux Fero­cious, Bail­ter­space, The Cow­boy oder The Men in ih­rer Open Your He­art-Ära als Ver­glei­che an­bie­ten.

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The Busymen - Tick Tock

Ga­ra­ge Punk aus Bris­bane. Dies­mal von der ul­tra-alt­schu­li­gen, je­doch ganz und gar nicht lang­wei­li­gen, an­ge­nehm ab­ge­fre­ak­ten Sor­te. Klar hat das je­de Men­ge Stoo­ges-En­er­gie an Bord, die Or­gel­sounds las­sen so ei­nen sub­ti­len 80er Fly­ing Nun-Vi­be durch­schim­mern und der Wil­de hinter'm Mi­kro chan­nelt so ei­nen selt­sa­men Mix aus Ig­gy, Jad Fair, Mark E. Smith und ei­nem Da­mo Su­zu­ki, der ge­ra­de sei­nen sieb­ten Kaf­fee ge­habt hat.

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The Resonars - No Exit

Ich hat­te mich schon ge­fragt, ob die Ein-Mann- Band von Matt Ren­don aus Tuc­son, Ari­zo­na über­haupt noch exis­tiert. Im­mer­hin sind seid dem letz­ten Le­bens­zei­chen vom un­ge­krön­ten Kö­nig des Bri­tish In­va­si­on-In­fi­zier­ten Ga­ra­ge Rock sa­ge und schrei­be sechs Jah­re ver­gan­gen. Be­ant­wor­tet wird die Fra­ge nun in Form ei­nes neu­en Lang­spie­lers. Und der gu­te hat hier nichts ver­lernt, ganz im Ge­gen­teil: Das mit­rei­ßen­de Power­pop-Song­wri­ting, das die Band seit je­her mei­len­weit aus der Mas­se an ähn­lich ge­la­ger­ten Re­tro­bands her­aus­ste­chen lässt, hat ei­ne spür­ba­re Ver­jün­gungs­kur ver­passt be­kom­men, klingt so frisch und kon­sis­tent wie schon lan­ge nicht mehr.

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Shop Regulars - Fortified Regulars

Tape Num­mer zwei des Pro­jekts um Ho­ney Bu­cket Mas­ter­mind Matt Ra­do­se­vich und wech­seln­de Mit­strei­ter aus der DIY-Sze­ne von Port­land, wie ge­wohnt im schnör­kel­lo­sen Sound von Raf Spiel­man auf Band fest­ge­hal­ten. So­fort stellt sich der wur­der­bar rus­ti­ka­le Charme ein, der ir­gend­wie jeg­li­chem Out­put aus die­sem spe­zi­el­len Um­feld in­ne­wohnt. Im Ver­gleich zum Vor­gän­ger gibt sich die EP aber ein gu­tes Stück ein­gän­gi­ger und in der ak­tu­el­len, zum Quar­tett an­ge­wach­se­nen Be­set­zung be­kommt das gan­ze ei­nen leicht­fü­ßig-ent­spann­ten Jam-Vi­be ver­passt.

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Tot - Untergang

Ga­ra­ge Punk mit deut­schen Ly­rics ist aus ir­gend­ei­nem Grund ja ei­ne ziem­lich ra­re An­ge­le­gen­heit und ge­nau das macht die­se De­büt-EP ei­ner Band ir­gend­wo aus Nie­der­sach­sen zu ei­ner er­fri­schen­den An­oma­lie. Mu­si­ka­lisch hält sich das am psy­che­de­lisch-spa­ce­ro­cki­gen Rand des Gen­re­spek­trums auf, er­in­nert mit sei­nen mas­si­ven Re­verb- und Feed­back­or­gi­en z.B. an De­s­truc­tion Unit oder die an die­ser Stel­le neu­lich zu be­wun­dern­den Aus­tra­li­er Wa­sh, aber auch gro­ße Tei­le der ka­li­for­ni­schen Dwy­er-Con­nec­tion sind als Ver­gleich nicht ganz fehl am Platz. Zu­dem weckt ein leicht post­pun­ki­ger Un­ter­ton in Ver­bin­dung mit den mi­ni­mal aber deut­lich ge­hal­te­nen Tex­ten As­so­zia­tio­nen zum Stutt­gar­ter Un­be­ha­gen. Sau­ber!

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Football & White Savage - Split LP

Hät­te man mir die­se Split­schei­be zwei­er Bands aus Lees­burg und Chi­ca­go als ein vol­les Al­bum ei­ner ein­zi­gen Band ver­kauft, wä­re mir - ab­ge­se­hen von et­was un­ter­schied­li­cher Fi­de­li­tät der Pro­duk­ti­on - über­haupt nichts auf­ge­fal­len, so sehr äh­nelt sich der Sound von Foot­ball und White Sa­va­ge. Bei­de Bands be­we­gen sich selbst­be­wusst im Um­feld von Ga­ra­ge und Psy­che­de­lic, Noi­se Rock, Sludge Punk und ein we­nig Post­co­re, da­bei las­sen sie aber auch gar nix an­bren­nen. In ver­schie­de­nen Mo­men­ten er­in­nert mich das z.B. mal an The Blind Shake, ein an­de­res mal an Hot Sna­kes. Knallt ganz vor­treff­lich.

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Jackson Reid Briggs & The Heaters - It All Comes Down

Mal wie­der was neu­es von Jack­son Briggs und sei­ner Ka­pel­le aus Mel­bourne, die im letz­ten Jahr mit gleich zwei Al­ben aus atem­lo­sem Rock'n'Roll ei­nen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­lie­ßen, je­des für sich ei­ne ein­zi­ge Spreng­la­dung. Auf dem neu­es­ten Lang­spie­ler schal­tet er zum ers­ten mal nicht nur ei­nen, son­dern min­des­tens drei Gän­ge run­ter. Ob­wohl ich im ers­ten Mo­ment et­was die ro­he En­er­gie der Vor­gän­ger ver­mis­se, kann die neue Plat­te aber­mals über­zeu­gen, denn das wie im­mer sehr so­li­de Song­ma­te­ri­al ist auch bei ge­dros­sel­ten Tem­po je­der­zeit mit der nö­ti­gen Trag­kraft aus­ge­stat­tet. Und er­neut hat das gan­ze die­sen spe­zi­el­len, un­ge­wa­sche­nen Vi­be, wie er ei­gent­lich nur der aus­tra­li­schen Sze­ne ent­sprin­gen kann.

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