Flat Worms - Witness Marks

Flat Worms ge­hö­ren frag­los zu den zu­ver­läs­sigs­ten Acts der letz­ten Jah­re - man weiß im gro­ben, was man zu er­war­ten hat aber auch dass es gut wird und je­des mal ge­nug fri­sche Ideen mit­bringt, um span­nend zu blei­ben. Selbst­re­dend kann die neu­es­te LP auch nicht ent­täu­schen. Ihr ganz ei­ge­ner Sound zwi­schen den Wel­ten von Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock und Post Punk pul­siert so tight und en­er­gisch wie eh und je, kommt da­bei viel­leicht aber noch ei­ne spur ver­spiel­ter und ab­wechs­lungs­rei­cher rü­ber als zu­vor. In SSRT ver­mi­schen sich die mar­kan­ten Groo­ves von Wire und Te­le­vi­si­on zu ei­nem sub­til krau­ti­gen Kon­strukt. Time Warp In Exi­le fühlt sich in et­wa an wie ei­ne Fu­si­on von The Cow­boy mit Spray Paint… ähn­li­ches könn­te man auch dem das Al­bum ab­schlie­ßen­den Ti­tel­track be­schei­ni­gen, aber der borgt sich de­fi­ni­tiv auch ein paar Ele­men­te vom Ruts-Klas­si­ker It Was Cold.

Sor­ry folks, es gibt kei­nen kom­plet­ten Al­bum­stream den ich ein­bet­ten kann, aber drü­ben bei Sound­cloud gibt es das gan­ze Ding zu hö­ren..

Kalte Hand - Kalte Hand /​/​ Dunkle Strassen - Alles Fuckt Mich Ab

Zwei star­ke deutsch­spra­chi­ge Post Punk-Re­leases hier. Kal­te Hand kom­men aus Augs­burg, klin­gen da­bei aber eher nach Ber­lin der letz­ten 10 Jah­re - ihr in eis­kal­ten Sar­kas­mus ge­hüll­ter dys­to­pi­scher Post Punk ruft un­ter an­de­rem Bands wie Pi­ge­on, Glaas, frü­he Di­ät and Pret­ty Hurts so­wie wei­te­re deutsch sin­gen­de Er­schei­nun­gen wie Die Wär­me, Hyä­ne, Mas­ke, Die Ver­lie­rer, L'appel Du Vi­de ins Ge­dächt­nis… nicht zu­letzt hat's auch ei­nen leich­ten Hauch von Puff and Pis­se.
Die Ten­den­zen letz­te­rer zwei Bands drän­gen sich dann stär­ker in den Fo­kus auf der De­büt-EP des Ham­bur­ger Du­os Dunk­le Stras­sen - ein kraft­voll ge­ra­de­aus ge­hen­der Sound mit ei­ner deut­li­chen Noi­se Rock-Kan­te, der dar­über hin­aus viel­leicht noch Ähn­lich­kei­ten zu in­ter­na­tio­na­len Acts wie Ar­se, As­cot Stab­ber oder Cri­sis Man auf­wei­sen mag.

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Datenight - Clueless and Hangless

Zu­erst war ich mir ja nicht so si­cher, ob die­se An­ge­le­gen­heit nicht et­was zu ent­spannt wird für mei­nen Ge­schmack, aber letzt­end­lich kann mich auch die­ses mal wie­der die schie­re Kraft des Song­wri­tin­gs über­zeu­gen auf ei­nem Al­bum, das ir­gend­wie den Ein­druck ei­ner ge­misch­ten Tü­te von Out­takes und sons­ti­gen Krü­meln er­weckt - ein Ein­druck der durch­aus stim­men könn­te und noch be­stärkt wird da­von, dass die Songs hier ein­fach al­pha­be­tisch sor­tiert sind. Die Songs selbst sind aber durch­weg ma­kel­lo­se A-Wa­re.

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Завірюга - 18000

Die ein­zi­ge Ukrai­ni­sche Egg­punk-Band von der ich bis­lang weiß hat mein In­ter­es­se schon durch­aus ge­weckt mit ei­ner Rei­he so­li­der EPs in den letz­ten Wo­chen und die neu­es­te da­von re­gelt jetzt mal so rich­tig die Schei­ße, wenn ihr mich fragt. Pflicht­pro­gramm für Fans von so Krem­pel wie Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Beer und Nuts!

The Bozo Big Shit Garbage Band - It's My Move

Ein neu­er Tra­ding Wrecka­ge Re­lease - das ver­spricht im­mer will­kom­me­nen Nach­schub an va­ge No Wa­ve-in­spi­rier­ten Un­säg­lich­kei­ten. Das hier ist aber noch mal ein ganz an­de­res Ka­li­ber… In die­ser ak­tu­el­len In­kar­na­ti­on ist The Bo­zo Big Shit Gar­ba­ge Band wohl ei­ne rei­ne So­lo­an­ge­le­gen­heit von To­ny Shit aka Ree­se McLean und ver­mut­lich noch ein Arsch voll an­de­rer Pseud­ony­me, wel­cher auch in­te­gra­ler Be­stand­teil von Bands wie Gay Cum Dad­dies, Eat Avery's Bo­nes, Buk­ka­ke Moms, Fle­sh Narc und noch ei­ni­gen wei­te­ren war oder ist. Ein Fun­da­ment aus No Wa­ve-Ex­pe­ri­men­ten ist auch hier noch durch­aus greif­bar, aber we­ni­ger mensch­li­ches Cha­os bei den Re­cor­dings hat sich hier of­fen­sicht­lich auch in ei­nem ent­spre­chend we­ni­ger wir­ren Klang­bild nie­der­ge­schla­gen. Das ist im­mer noch so krea­tiv und un­vor­her­seh­bar wie man es von bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Ty­pen ge­wohnt ist, wird da­bei aber in so struk­tu­rier­te, ein­gän­gi­ge und kraft­voll vor­an­ge­trie­be­ne Bah­nen ge­lei­tet wie man es bis­her noch nicht von ihm ge­hört hat. Mal hat das et­was von Bands an der Schnit­stel­le von Ga­ra­ge-, Post- und Art Punk wie et­wa The UV Race, Soft Should­er, Shark Toys oder Par­quet Courts, in an­de­ren Au­gen­bli­cken klingt das als kol­li­dier­te der 90er Noi­se rock aus der Am­Rep- oder Touch&Go-Ecke auf Mitt­acht­zi­ger The Fall.

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Red Dons - Generations

Ei­ne recht un­ver­hoff­te neue EP der fa­mo­sen Red Dons, de­ren Mas­ter­mind Da­ni­el Hu­sayn in den letz­ten Jah­ren mehr mit dem Mas­te­ring tol­ler Mu­sik als mit dem Spie­len und Auf­neh­men sol­cher be­schäf­tigt war. Hier sind al­so die ers­ten neu­en Songs seit gut sechs Jah­ren von der Band, die ur­sprüng­lich mal in Port­land ih­ren An­fang ge­nom­men hat. Es ist unter'm Strich wohl ihr ru­higs­tes, me­lan­cho­lischs­tes Ma­te­ri­al und das Er­geb­nis funk­tio­niert ab­so­lut her­vor­ra­gend, dank des un­fehl­bar ex­zel­len­ten Song­wri­tin­gs, ei­ner fel­sen­fes­ten Dar­bie­tung und die­sem ge­wis­sen Fein­ge­fühl für Har­mo­nien, wie es we­nig an­de­ren Bands zu ei­gen ist.

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Achterlicht - Demo

Die­ses Ding hab ich ver­gan­ge­nen Win­ter to­tal über­se­hen, da­her freue ich mich, dass mir das US-La­bel Xt­ro den Krem­pel die­ser Band aus Haar­lem, Nie­der­lan­de jetzt ein zwei­tes mal un­ter­brei­tet. Ich mach es kurz: Das ist ei­ne kur­ze und schmerz­lo­se Spaß­ka­no­ne aus dumm schep­pern­dem old­school Ga­ra­ge Punk, der vor al­lem an ei­ne Rei­he wei­te­rer eu­ro­päi­scher Acts er­in­nert wie et­wa Da­dar, Shit­ty Life, Mi­t­raille, Moron's Mo­rons und It­ches.

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SGATV - SGATV

Das Schwe­di­sche La­bel Push My But­tons bringt hier das Lang­spiel­de­büt die­ser Schwei­zer Band, wel­ches auch ihr bis­lang stärks­tes Ma­te­ri­al prä­sen­tiert und die mu­si­ka­li­sche Vi­si­on erst­mals voll­stän­dig rea­li­siert. Das be­deu­tet: ein ver­dammt ohr­wurm­las­ti­ger Do­pa­min­rausch aus glit­zernd Wa­ve-igen Syn­th- und Ga­ra­ge Punk-Smas­hern - ex­qui­si­te Süß­wa­re mit Echos et­wa von Wrist­watch, Di­gi­tal Lea­ther, Sex Mex, Te­ledro­me, Power­plant, The Gobs, Shrink­wrap Kil­lers, Sta­lins Of Sound und Vi­deo­dro­me.

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The Present Age - Radio Static Intelligible

Die­se Band aus Osh­kosh, Wis­con­sin braut hier ei­ne Rei­he er­fin­de­ri­scher und wand­lungs­fä­hi­ger Ana­chro­nis­men zu­sam­men, grob in den Pa­ra­me­tern von Post Punk und Post­co­re, Ga­ra­ge Punk und klas­si­schem 90er In­die Rock agie­rend, was in der heu­ti­gen Land­schaft wun­der­bar fehl am Platz und aus der Zeit ge­fal­len rü­ber­kommt. Das hat z.B. die­sen ge­wis­sen 90er Di­sch­ord und Toch and Go-Feel in Songs wie Phtha­la­te Ma­tes und dem psy­che­de­lisch groo­ven­den, epi­schen Raus­schmei­ßer Cl­um­sy Asce­tic. Ei­ne Spur von Pro­tom­ar­tyr gibt es in Locks Fas­ten, psy­che­de­li­sche Blü­ten treibt The De­li­very und Songs wie Ra­dio Sta­tic ha­ben ein biss­chen was von Swer­ve­dri­ver. Dar­über hin­aus mag man sich an Sa­chen er­in­nert füh­len wie die Post Punk und Post­co­re-Acts Bat­piss, Stuck und Bench Press, Bands auf der Schewl­le zwi­schen Ga­ra­ge- und Post Punk á la Ty­vek, Par­quet Courts oder Flat Worms und nicht zu­letzt auch Bands an den me­lo­disch-schram­me­li­gen Tel­ler­rän­dern von Post- und Art Punk wie Go­to­beds, Slee­pies, Tape/​Off und Shark Toys.

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Daughter Bat and the Lip Stings - Secret Tape

Die Band aus Syd­ney hat noch nie ent­täuscht und hält den Stan­dard hoch auch auf ih­rer neu­es­ten, streng ge­hei­men EP - so un­glaub­lich ge­heim, dass dies­mal so­gar die Song­ti­tel un­ter Ver­schluss blei­ben müs­sen. Was ich ver­ra­ten darf ist aber, dass die­se Songs mal wie­der or­dent­lich die Schei­ße re­geln in ei­nem wei­te­ren ma­kel­lo­sen Bat­zen aus Lo-Fi Power Pop, Ga­ra­ge-, Fuzz- und Egg­punk. Aber nicht wei­ter­sa­gen, okay?