Reckless Randy - Reckless Randy

Ir­gend­wie ist mir die­ser Typ aus Oce­an Ci­ty, New York bis­her durch die Lap­pen ge­gan­gen. Sein Lang­spiel-De­büt trifft da­für aber gleich mal voll mei­nen Nerv mit ei­ner Auf­fas­sung von simp­lem bis dum­men Ga­ra­ge-, Elec­t­ro- und, ge­le­gent­lich, Syn­th Punk, der häu­fig noch mal ei­nen deut­li­chen Schlag in Rich­tung '77 auf­weist und an al­te Pio­nie­re wie Screa­mers, MX-80, Me­tal Urbain/​Dr. Mix & The Re­mix oder auch ein klei­nes biss­chen an Chro­me er­in­nert. In Coun­try Girls gibt es dann pas­send zum Ti­tel noch ei­nen leich­ten An­flug von Gun Club-mä­ßi­gem Cow­punk, wäh­rend man in der Ge­gen­wart viel­leicht Ver­glei­che zu so Acts wie S.B.F., Kid Chro­me, Zo­ids oder Ma­teo Ma­nic zie­hen möch­te.

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The Neuros - The Neuros 7"

Die Band aus Mel­bourne lie­fert hier auf ih­rer De­büt-EP ei­ne un­be­irrt sau­mä­ßig ge­ra­de­aus ro­cken­de La­dung des schnör­kel­lo­sen (Garage-)Punk mit ei­nem ge­ra­de­zu al­ter­tüm­lich an­mu­ten­den Vi­be der '77er Schu­le ab, et­wa so wie ei­ne ganz schön fuck­ing viel tra­di­tio­nel­le­re In­kar­na­ti­on von Amyl and the Snif­fers. Dass sie so­was von der Lei­ne las­sen kön­nen oh­ne da­bei auch nur an­nä­hernd ab­ge­nutzt zu klin­gen, spricht so­wohl für ih­re Fä­hig­kei­ten als an­ge­mes­sen tight agie­ren­de Com­bo als auch für die Qua­li­tät des zu­grun­de­lie­gen­den Song­ma­te­ri­als.

Rude Television - Distractions

Nach­dem wir schon ei­nen ex­zel­len­ten ers­ten Ein­druck auf ei­ner Split­kas­set­te mit dem tol­len AJ Cor­tez ge­win­nen konn­ten, setzt der Typ aus West Palm Beach, Flo­ri­da auch auf der Nach­fol­ge-EP das ho­he Ni­veau fort mit sei­nem Ga­ra­ge- und Syn­th Punk, der et­wa die schrul­li­ge En­er­gie von Bands wie Sa­ta­nic To­gas, Erik Ner­vous, Pri­son Af­fair, Mo­no­ne­ga­ti­ves, RMFC ver­sprüht… da­bei aber auch ei­ne sub­til power­pop­pi­ge '77er No­te à la Tom­my And The Com­mies mit­bringt und mit fort­schrei­ten­der Lauf­zeit schält sich auch zu­neh­mend ein ge­wis­ser Ali­en No­se­job- /​ Aus­mu­tean­ts-Vi­be her­aus.

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Viceprez - Juger

Wow, die­se Band aus dem fran­zö­si­schen Dörf­chen Bo­rée jon­gliert mit ei­nem gan­zen Arsch voll un­ter­schied­li­cher Gen­res und be­werk­stel­ligt das mit schlaf­wand­le­ri­scher Selbst­si­cher­heit auf ih­rem De­büt­al­bum. Los gehts mit ei­ner kur­zen, ge­rad­li­ni­gen Hard­core­at­ta­cke und im wei­te­ren Ver­lauf tou­chie­ren sie so Styl­es wir et­wa kräf­tig zu­pa­cken­den Post­co­re, hart ro­cken­den Ga­ra­ge Punk eher mitt­le­ren Tem­pos, groo­vy ver­win­kel­ten Post Punk und so­gar et­was va­ge Pi­xies-mä­ßi­gen 80er old­school In­die-/Al­ter­na­ti­ve Rock mit Surf-Vi­be gibt es da mal auf die Oh­ren. Das al­les schüt­teln die mit be­stechen­der Leich­tig­keit aus dem Är­mel und die Plat­te hat ei­gent­lich kei­ne wirk­li­che Schwach­stel­le - durch­weg ziem­lich be­ein­dru­cken­der Scheiß!

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Air Vent Dweller - Air Vent Dweller

Ein net­tes klei­nes Pa­ket aus mo­de­rat ei­er­i­gem Ga­ra­ge Punk und Fuzz Pop, der et­wa ge­gen­wär­ti­ge Schräg­hei­ten à la Print Head oder Freak Ge­nes mit ei­ner or­dent­li­chen Do­sis De­spe­ra­te Bicy­cles, frü­her Fly­ing Nun Re­cords-Äs­the­tik - ins­be­son­de­re The Clean und The Stones - und ei­nem ge­le­gent­li­chen Hauch von C86 ver­bin­det, wie et­wa in Cow­boys Aren't Re­al… oder man mag auch Ver­glei­che zu un­zäh­li­gen Ar­te­fak­ten der 80er Kas­set­ten­kul­tur zie­hen, die über die Jah­re viel­leicht mal auf ir­gend­ei­ner Messthetics/​Homework/​Hyped To De­ath Com­pi­la­ti­on auf­ge­taucht sind oder halt auch nicht.

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Die Verlierer - Die Verlierer

Stark re­tro­mä­ßi­ger Post Punk, kommt aus Ber­lin und klingt auch sehr da­nach. Un­über­hör­bar nölt hier der glei­che Er­satz-Rio ins Mi­kro, der das auch bei Mas­ke zu tun pflegt. Der all­ge­mei­ne Ton­fall ist hier aber et­was dre­cki­ger, ga­ra­gi­ger als bei er­wähn­ter Band, hat mal so was Wi­pers-mä­ßi­ges oder ei­nen Hauch von S.Y.P.H., auch nicht all­zu fern von neu­zeit­li­chen Er­schei­nun­gen à la Aus, Hyä­ne, Die Wär­me oder Pe­ter Muf­fin und die Heils­ar­mee. An­ders aus­ge­drückt: Hät­te so auch um '81 rum er­schei­nen kön­nen. Es sind auch 'ne Hand­voll un­ter­wäl­ti­gen­der Füll­er­tracks ent­hal­ten, was man ih­nen in An­be­tracht der un­be­strit­te­nen Hö­he­punk­te ver­zei­hen mag. Die sind noch neu hier. Aber den Ver­such mit dem Funk, den spa­ren wir uns beim nächs­ten mal, ja?

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Split System - Split System

Hier ha­ben wir es mal wie­der mit ei­nem arsch­tre­ten­den, ge­mä­ßigt old­schoo­li­gen Ga­ra­ge Punk-Ar­te­fakt aus Aus­tra­li­en zu tun, her­auf­be­schwo­ren von Leu­ten die ihr Hand­werk ver­ste­hen. Am Ge­sang ha­ben wir hier nie­mand ge­rin­ge­ren als den groß­ar­ti­gen Jack­son Reid Briggs, der hier frei von den Ver­su­chun­gen und Ab­len­kun­gen des Gi­tar­ren­spiels mal ganz schön vi­tal und be­freit klingt, ei­ne deut­lich nu­an­cier­te­re Ge­sangs­per­for­mance ab­lie­fert als wir das bis­her von ihm ge­wohnt wa­ren. Auch die rest­li­chen Be­tei­lig­ten sind bei­lei­be kei­ne Un­be­kann­ten, sind hier doch un­ter an­de­rem Leu­te von Stiff Ri­chards und Speed Week am Werk. Simp­les aber mit­rei­ßen­des Song­ma­te­ri­al trifft auf ei­nen un­auf­halt­sa­men Dri­ve. Das Zeug klingt schon auf den ers­ten Blick ver­traut, hat da­bei aber ei­ne ge­wis­se Ver­spielt­heit und Viel­sei­tig­keit, wel­che die­se Songs den­noch klar von den zu­vor ge­nann­ten Bands zu un­ter­schei­den ver­mag.

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Print Head - Change

Ein neu­es Tape des mys­te­riö­sen Pro­jekts das mög­li­cher­wi­se in Hicks­ville, New York an­säs­sig ist und das Zeug bleibt un­vor­her­seh­bar wie eh und je. Dies­mal be­kom­men wir ei­nen Bat­zen von durch­weg un­ter ei­ne Mi­nu­te lan­gen, me­lo­di­schen Ga­ra­ge-Smas­hern vor den Latz ge­knallt - ab­ge­fuzz­ter High Speed Power­pop, der ein biss­chen so an­mu­tet wie ei­ne Ga­ra­ge Punk-In­kar­na­ti­on der frü­hen Gui­ded By Voices aus ei­nem al­ter­na­ti­ven Rea­li­täts­strang.

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Isotope Soap - In Need Of Systematic Entropy

Mit or­dent­li­cher Ver­spä­tung - wie heut­zu­ta­ge lei­der so ziem­lich al­les, das mal auf Vi­nyl er­schei­nen möch­te - be­kom­men wir das neu­es­te Opus von Schwe­dens fä­higs­ter Syn­th­punk-Ka­pel­le und mei­ne Fres­se, ist das ein ab­ge­spac­ter neu­er Le­vel an Schräg­hei­ten, auch für die­se Band. Ge­nau so wie ich’s am liebs­ten hab al­so. Zur Hälf­te bestht die LP aus ex­tra ver­spul­ten, in­stru­men­ta­len In­ter­lu­des mit so ei­nem ge­wis­sen Hauch von ei­nem bi­zar­ro John Car­pen­ter Sound­track und die rest­li­chen Songs schei­nen mehr als je zu­vor In­spi­ra­ti­on von al­ten Gen­re-Pio­nie­ren zu ge­win­nen - na­tür­lich ist da auch ein biss­chen De­vo drin, aber noch eher den­ke ich da et­wa an so Zeug wie Screa­mers, Units oder Ner­vous Gen­der, ver­mischt mit jün­ge­ren Acts à la Set-Top Box, Di­gi­tal Lea­ther und ge­le­gent­lich mei­ne ich auch ei­ne grim­mi­ge Post Punk-Ge­ruchs­no­te ähn­lich zu Bands wie Vi­deo oder VHS zu re­gis­trie­ren.

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Animated Violence - Demo

Ein rei­ner Quell der Ga­ra­ge-be­feu­er­ten Hard­core-Glück­se­lig­keit, ab­ge­lie­fert von ei­ner Band die viel­leicht aus Long Beach, Ka­li­for­ni­en kommt oder viel­leicht auch nicht. Der Scheiß hält ei­ne ein­wand­freie Ba­lan­ce zwi­schen dumm ge­ra­de­aus bret­tern­der old­school En­er­gie und den di­ver­sen Ma­cken und Ver­schro­ben­hei­ten jün­ge­rer Hard­core-Phä­no­me­ne, was sie auf der Gen­re­land­kar­te in gu­ter Ge­sell­schaft zu ge­gen­wär­ti­gen Sor­gen­kin­dern der Mar­ke Mys­tic In­a­ne, Laun­cher, Fried E/​M, Mo­dern Needs oder Li­quid As­sets lo­ka­li­siert.