Mittwoch, 23. Juli 2014 | Platten | Garage Pop, Garage Rock, Power Pop, Psychedelic

Tim Presley aka White Fence dürfte einigen noch als Frontmann der Psychrocker Darker My Love ein Begriff sein. Andere sind sicher durch seine Albumkollaberation mit Ty Segall auf ihn aufmerksam geworden. Seine Soloalben hingegen haben bisher - vielleicht gewollt - eher kleine Wellen geschlagen. Kein Wunder, denn mit derartig kompromisslosen LoFi-Produktionen ist schon prinzipiell keine größere Zielgruppe zu erreichen. Aber diesmal scheint er es ernst zu meinen. Mit dem Wechsel von einem mittelmäßig bekannten Spezialitäten-Label zu einer rennomierten Indiegröße geht hier auch eine neue Klangästhetik einher, weg von den kratzigen Vierspuraufnahmen vergangener Alben. Statt nach LoFi von heute klingt die Platte nach HiFi von gestern, dank Ty Segalls Produzenten-Skills erstrahlen die Songs in einem durchweg angenehmen Vintage-Sound. Auch songtechnisch hat sich das Niveau deutlich gehoben. Die früheren Platten waren ja ein eher durchwachsener Gemischtwarenladen, hier wurde wohl die Qualitätskontrolle deutlich verschärft und die Trefferquote liegt nah bei 100%. Eine wunderschöne Platte, die sich kein Freund von garagenaffinem Psychpop entgehen lassen sollte.
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Freitag, 4. April 2014 | Platten | Garage Pop, Post Punk, Shoegaze

Toller Gararagenpop aus Frankreich. Die Band aus Rennes spielt eine deutlich Shoegaze-beeinflusste, powerpoppige Variante des Genres. Schön zu sehen, was derzeit so auf europäischem Boden an tollen Bands aufsprießt. Nur bei uns in Doofland ist natürlich immer noch überwiegend tote Buchse.
Montag, 13. Januar 2014 | Platten | Garage Pop, Power Pop


PowerPop-/Garagenrockband aus Seattle. Haben im laufe des letzten Jahres zwei sehr spaßige Kurzspieler rausgehauen. Entspanntes, an The Clean erinnerndes Geschrammel und zwischendurch auch mal etwas treibendere Rocker. Runde Sache (wie Platten es halt so sind).
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Donnerstag, 21. November 2013 | Platten | Garage Pop, Psychedelic

Die Jungs von Burger Records verdienen 'ne Ehrenmedallie dafür, dass sie diese Platte möglich gemacht haben. Nach dem bereits ein paar Wellen schlagenden, meines Erachtens aber noch ziemlich unausgereiften Debutalbum, so die Geschichte, sollen sie dem abgebrannten Gabriel Fulvimar aka Gap Dream eingeladen haben doch gleich bei ihnen zu wohnen und sogar komplett neues Equipment sollen sie ihm besorgt haben, damit er an der neuen Platte arbeiten konnte. Viel vertrauen wurde also da rein gesteckt, mehr Risiko als man von einem kleinen Nischenlabel in finanziell kargen Zeiten wie diesen erwarten würde. Und es hat sich voll ausgezahlt. Mit "Shine Your Light" legt Fulvimar eines der überzeugendsten Psych-/ Garagenpop-Alben der Gegenwart ab.
Normal schalte ich ja sofort ab, wenn ich den Wortzusatz "-pop" in Verbindung mit einem von mir durchaus geschätzten Genre vernehme. Aber das hier ist keine glattgebügelte Trendhipster-scheiße. Die Songs resonieren emotional, und auch wenn das ganze sich mal richtig käsig zu sein traut - etwa die kitschigen Synth-Fanfaren in "Shine Your Love" - wird das ganze so glaubwürdig durch die düsteren Lyrics gekontert, dass sich niemals Übezuckerungserscheinungen einstellen. Umso erstaunlicher angesichts der Tatsache, dass hier die Gitarren größtenteils abgeschafft wurden. Stattdessen hat Gabriel Fulvimar einen dichten, manchmal tanzbaren Sound reich an Vintage-Synths und -orgeln geschaffen der immer organisch und zu keinem Zeitpunkt seicht oder beliebig klingt.
Digital ist das teil schon käuflich zu erwerben. Wer's unbedingt als LP oder CD haben will (wie von Burger gewohnt gibt's auch Kasetten für die ganz bedepperten Kinder mit zu viel Taschengeld) muss sich noch 'n paar Tage gedulden.
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