Die Band aus Sydney hat noch nie enttäuscht und hält den Standard hoch auch auf ihrer neuesten, streng geheimen EP - so unglaublich geheim, dass diesmal sogar die Songtitel unter Verschluss bleiben müssen. Was ich verraten darf ist aber, dass diese Songs mal wieder ordentlich die Scheiße regeln in einem weiteren makellosen Batzen aus Lo-Fi Power Pop, Garage-, Fuzz- und Eggpunk. Aber nicht weitersagen, okay?
Vorzüglich noisy roher neuer Scheiß von 'ner Band aus Perth, Australien, die grob an den Schnittstellen von Garage- und Hardcore Punk operiert mit diesem gewissen oldschool KBD-Vibe obendrauf, nicht ganz unähnlich zu so Bands vom Schlage Liquid Assets, Freakees, Liposuction, Launcher or Mystic Inane. Eine EU-Veröffentlichung des Tapes via Goodbye Boozy Records ist auch bereits angekündigt!
Da denke ich grad mal ich hätte mit Bloggen fertig für die Woche, da kommt scheinbar aus dem Nichts eine neue Neo Neos-Platte angerollt. Das ist ja für sich schon immer ein echtes Großereignis im 12XU-Mikroversum aber noch mal umso besonderer, weil es sich um das erste neue Material (die Outtakes-Compilations Hard Drive Experiments 1+2 nicht mitgezählt) seit einigen Jahren des Garage Punk-Overlords und sagen wir mal… unkonventionellen Gitarrengottes aus einem seltsamen Paralleluniversum, Connie Voltaire handelt. Der Scheiß hier fühlt sich sofort wieder heimisch an, unverwechselbar Neo Neos in all seiner verkommenen Pracht und absolut auf einer Höhe mit seinem besten Material. Wer Vinyl bevorzugt wird von Under The Gun mit einer neuen Compilation-LP versorgt, die neben dem Krempel hier auch noch das 2018er Werk Get The Neo Neos enthält.
Das Split-Tape mit Dadgad war schon ein großes Vergnügen und auf ihrer neuesten EP, welche auch ihr auch ihre erste Veröffentlichung im vollen Band-Lineup markiert, verfrachtet die Band aus Rom (zuvor als die Ein-Mann-Band Mustard agierend) den Genuss in höhere Sphären mit einem allgemeinen Vibe, der die besten Momente relativ melodischer Garage Punk-Phänomene á la Liquids, Booji Boys oder Erik Nervous ins Gedächtnis ruft, erweitert um eine Spur von Psychedelic und British Invasion ähnlich zu, sagen wir mal, Resonars im abschließenden Song Samurai.
Brillianter Scheiß schwappt da mal wieder aus dem Hause Total Punk Records an unsere Ufer! Die Band hat unter anderem Mitglieder von GG King, Predator, Wymyns Prysyn and Uniform (die aus Atlanta, nicht das New Yorker Duo…) an Bord aber der offensichtlichste Vergleich wären dabei die zwei letztgenannten Bands - insbesondere das melancholische Geschrammel von Uniform prägt auch hier den Vibe entscheidend mit. Darüber hinaus erinnert mich das ganze aber auch stark an die australischen Noise-/Post Punk-Götter Kitchen's Floor in dieser Kombination aus scharfkantigen, rauen Texturen, einer Songkunst die gleichzeitig als sperrig und tieftraurig aber auch melodisch und catchy daherkommt, durchzogen von einer allumfassenden Melancholie. Außerdem mag man hier und da an den schrammelfuzzigen Post Punk von City Yelps denken oder, in dem melodischsten Momenten, an den Noise Pop der frühen Treehouse. Ein ausgesprochen vereinnahmendes, episches Klangerlebnis, das an einem Stück genossen werden möchte. Irgendwie selten geworden, sowas.
Hatte ich ihre letzte digitale Single noch überwiegend mit der althergebrachten Mission of Burma-Formel gleichgesetzt, erweitere ich mein Urteil angesichts der zwei neuesten Songs der Band aus Wollongong, Australien mal zu einem nebulösen Dreieck aus Burma, Wipers und Sonic Youth - eine Klangästhetik zwischen den Welten von Post Punk, Noise Rock und Fuzz Punk, die man in Teilen sicher auch zu jüngeren Bands wie den frühen No Age oder der italienischen Noise Rock-Sensation Orrendo Subotnik vergleichen kann.
Nach einer noch etwas derberen Attacke auf ihrem 2020er Debütalbum nimmt die Band aus Mexiko-Stadt eine scharfe Kurve hin zu einer deutlich melodischeren, leicht Eggpunk-verwandten Herangehensweise an ihren von elekrischen Beats angetriebenen Garage Punk. Wie gehabt könnten hier Bands wie S.B.F., Race Car oder Kid Chrome als nützliche Vergleiche herhalten aber mit der neuen Platte würde ich dem auch noch so Zeug wie Prison Affair und Set-Top Box hinzufügen, sowie einen leichten Anflug von Metal Urbain / Dr. Mix and the Remix.
Synth Punk-Wunderkind Klint brauche ich hier ja inzwischen nicht mehr vorzustellen. Seine Seite dieser genialen Splitkassette liefert drei neue Artefakte abgeschöpft aus diesem bodenlosen Quell der Kreativität, den der Typ scheinbar von ganz von alleine channelt sobald es ihm jemand erlaubt, irgendwo ein Kabel einzuklinken. Die Italiener Orrendo Subotnik auf der anderen Seite erschaffen einen ganz anderen aber nicht weniger begeisternden Klangkosmos. Nachdem die letztes Jahr noch mit einem ultra-rohen zweiten Tape Wellen schlugen, gewinnt ihr Sound hier einen deutlich schärferen Fokus. Das ist eine ganz eigenwillige Mischung, die etwa dem Noise Pop und Fuzz Punk der frühen No Age, Male Bonding oder Tiger! Shit! Tiger! Tiger!, düster-noisy-melodischem Post Punk á la Die! Die! Die!, Piles oder Times Beach, einen definitiv eher Hard-/Postcore-mäßigen Energielevel verpassst sowie das volle Breitwand-Drama von Lower oder frühen Iceage… und das ist nur die Spitze des Eisbergs hier.
Hier nochmal ein weiterer kleiner Sammelpost diverser Ruhestörungen aus dem erweiterten Hardcore-Orbit. Den Anfang machen Sex Hater aus Kansas City, die bei Sympathisanten von chaotischem Hardcore-Dreck á la Total Sham, Fried E/m oder Launcher sicher auf einige Gegenliebe stößt.
Wo ich gerade schon vom Dreck spreche - genau jenen Aspekt treiben dann Clinic aus Fresno, Kalifornien noch deutlich weiter auf einer EP, die daherkommt wie eine trübe Pfütze aus primitiver Wut und tiefer Verzweiflung, an manchen Stellen nicht unähnlich zu den frühen Beast Fiend EPs.
pH People, eine Band unklarer Herkunft, schraubt dann das Tempo deutlich runter wobei es ihnen aber keineswegs an Wucht mangelt - ihr Tape auf Urticaria Records ist eine hochprozentige Mixtur aus den Grenzbereichen von Hardcorepunk und (Proto-) Noise Rock mit Echos von überwiegend altem Zeug wie Flipper, Spike In Vain, Noxious Fumes oder Broken Talent.
Außerdem hätte ich dann noch was für die Kerkerkinder auf Lager in Form von Alien Birth aus Philadelphia, die hier ein von oldschooligem Metalzeug verseuchtes Biest abliefern, ein bisschen wie eine Mischung aus extra-primitiven Poison Ruïn und einer Variante der Golden Pelicans, die hier ihren Sleaze Rock-Tendenzen ganz freien Lauf lässt.
Die Debüt-EP dieser Band aus Montreal weiß mit recht melodischen, simplen und effektiven Smashern zu entzücken, die sich irgendwo zwischen den Stühlen von Garage Pop, Fuzz- und Post Punk aufhalten und mich an einen gewissen Brocken von Bands wie etwa Feature, Negative Scanner, UV-TV oder Slowcoaches erinnern. Außerdem ist in Get Loose noch so ein gewisser Wire-Vibe am Start und ihr wisst ja alle, dass ich bei sowas ziemlich schwach werde.