Mann, diese Kollaboration hatte ich aufgrund meines Untergrund-Tunnelblicks ja mal gar nicht auf dem Schirm. Beide Bands sind mit ihrem Erfolg eine angenehme Randerscheinung im von Jahr zu Jahr madiger werdenden Indierock-Sumpf, denn derart mitreißende Rocker mit emotionalem Punch und massig Popappeal vermögen sonst nur wenige aus dem Ärmel zu schütteln ohne dabei kischig oder beliebig zu werden. Die gebündelte Durchschlagkraft und Songkonsistenz beider Frontmänner lässt hier nichts zu wünschen übrig, die Songs sind durchweg erste Sahne und einen leicht fuzzy-garagigen Vibe haben sie der Platte auch verpasst.
Straight nach vorne gehender Noiserock/-punk aus Melbourne, der sich aber, wie etwa im Opener, gelegentlich auch mal Zeit für exakt kalkulierte Grooves nimmt. Man könnte leichte Parallelen zu Wymyns Prysyn, Uniform (die aus Atlanta, nicht das Industrialpunk-Duo) oder Video ziehen.
Die Band aus Denton, Texas mit Mitgliedern von The Marked Men an Bord bleibt auch auf ihrem zweiten Langspieler ihrer Mischung aus mal garagigem, mal eher 77er-mäßigem Punkrock und honigsüßen, melancholischen Powerpop-Melodien treu. Am Songwriting haben sie aber deutlich gefeilt. Ein ganzes Stück runder und reifer als auf dem vorherigen Album kommen die Songs hier rüber. Zwölf durchweg unwiderstehliche Ohrwürmer.
Postpunk mit Hardcorepunk- und Noiserock-Elementen aus Austin. Teilweise erinnert mich das ein wenig an Swell Maps oder den ganz speziellen Vibe der legendären Gray Matter.
Nach UZS gleich wieder mal schöner Postpunk aus Breslau, diesmal von einem Nebenprojekt aus Mitgliedern von Kurws, dessen Tape 2012 gerade eine Wiederveröffentlichung auf 80/81 Records bekommen hat. Wunderbar krudes, mit reichlich Synthgepiepse angereichertes Geschredder.
Wild Moth aus San Francisco lassen mal wieder zwei neue Songs los, diesmal in Form einer dieser papierdünnen Flatterscheiben, die sich nach zu oft abspielen fast in Luft auflösen. Die Songs sind aber keine heiße Luft sondern Mirror ist oldschooliger Shoegaze-Pop in Perfektion, das ebenso ausgezeichnete Gallery Of Walls lässt dann die Postpunk-Seite der Band glänzen.
Police Force aus Brisbane veranstalten auf diesem bei Tenth Court veröffentlichten Tape eine wunderbar psychedelische Orgie aus hypnotischen, überwiegend krautig-abgespaceten Grooves, die restliche Instrumentierug legt sich wie ein dichter Nebel darüber. Musik zum ausklinken und drin versinken.
Derber Noise-/Sludgepunk aus Leeds. In den flotteren Momenten dieser EP fühle ich mich an die legendären Fudge Tunnel oder Green Magnet School erinnert.
Hui, No Hands aus Toronto schlagen auf ihrem neuen Kurzspieler eine etwas unerwartete Richtung ein. Raus sind die klassischen Hardcore-Elemente und der Noiserock, dafür tritt der Postcore ganz in den Vordergrund und zwar in einer langsam vor sich her schlurfenden Gestalt. Steht ihnen gut.