Zweiter Langepieler der Garagenpunker aus Orlando. Ihre Musik ist und bleibt schmierig wie eh und je. Wie holländische Pommes mit Frikandel spezial. Wie Obits in ultrastumpf, mit literweise Bratenfett übergossen. Da möchte man sich doch glatt drin wälzen.
Nach zwei grandiosen 7"-Veröffentlichungen ist jetzt der erste Langspieler der Postpunk-Combo aus Chicago auf Trouble In Mind erschienen. Darauf zeigt sich die Band von einer etwas kratzbürstigeren Seite. Die auf den 45ern vorherrschenden Melodien kommen hier recht sparsam zum Einsatz, es ergibt sich ein auf's Wesentliche reduziertes, streckenweise auch sperriges Klangbild, in dem dann kleine Pop-Perlen wie die Vorabsingle Would You Rather umso mehr herausstechen.
Da hab ich mal drauf gewartet. Die großartige Punkband aus Columbus, Ohio hat gerade ihr neues Album auf Dirtnap Records draußen. Das 2012 erschienene Descension und die Rev 45 7" liefen ihrerzeit schon bei mir rauf und runter. Das warten zahlt sich hier aus, die Songs sind noch ein ganzes Stück stärker als zuvor, der Sound auch gut gereift. Die Wipers-artige Gitarrenarbeit ist nach wie vor präsent, die zuvor eher subtil wahrnehmbaren düsteren Postpunk-Vibes kommen jetzt auch voll zur Geltung. Neuerdings könnte man's auch als auf 45 gedrehte Estranged beschreiben.
Eine Splitscheibe von zwei Bands aus Gent in der Provinz Ostflandern, Belgien. Mind Rays hier mit simplem und unmittelbarem Garagepunk, Teen Creeps spielen melodischen 90er (Emo-)Punk á la Samiam. Beides überzeugt.
Eine wilde Mixtur aus Hardcore-, Noisepunk und etwas Garagendreck findet sich auf dem pissgelben Minialbum dieser Krachkapelle aus Lüttich, Belgien. Auch ohne Koks genießbar und sofort nach Betätigung der Play-Taste auch fast schon wieder vorbei.
Hübsche Splitsingle mit zwei gelungenen Shallac Coverversionen. Great Falls verarbeiten Wingwalker, die großartige B-Seite der Uranus Single mit gedrosseltem Tempo zu einer ausgezeichneten Noiserock-Walze. Thou befreien dann Prayer To God, den eh schon endlos bösen Opener des 1000 Hurts Albums von dem letzten bisschen Understatement. Das abartige Gebet wird hier nicht schüchtern vorm einschlafen ins Kissen genuschelt, sondern dem potenziellen Opfer wütend ins Gesicht gebrüllt.
Sehr, sehr geiler Hardcorepuk. Die spanischen Lyrics führen einen erstmal ganz schön an der Nase herum, kommt die Band doch aus Fort Worth in Texas. Die Musik auf dieser EP ist ein derber Bastard, der nahtlos zwischen Hardcore- und Postpunk hin und her morpht. Darüber legt sich ein dichter, dissonanter Schleier aus Noise-Gitarren.
Neues von den Indierockern aus Chicago. Bathroom At The Beach ist ein erstklassiger Indie-Smasher in bester 90er-Tradition. Noch besser gefällt mir allerdings die leicht progressiv angehauchte B-Seite Piss Wizard, die bei Bandcamp leider nicht als Stream zur Verfügung steht. Ein klassisches Doom-Riff wird da mit süßem Noisepop verschmolzen. Einfach hinreißend.