Eine vorzüglich abgehende Mixtur aus Post-, Garage Punk und ein bisschen Noise findet sich auf dem ersten Tape dieser Band aus Chicago wieder. Besonders angetan bin ich vom definitiven Highlight Satisfying Texture, das einen ausgeprägten Geruch von Pink Flag-meets-Youth Of America absondert.
Sehr derber und primitiver Noiserock aus Thessaloniki, Griechanland. Vier bis zum Anschlag dissonante, abgehackte Lärm-Eruptionen, die sich nicht allzu sehr um Feinheiten scheren. Nicht zuletzt aufgrund des Tief im Mix vergraben daherplärrenden Saxofons erinnert mich das etwas an die Kanadier Nearly Dead.
Leisure sind zwei Typen auf zwei Kontinenten, die zwischen ihren Heimstudios in London und New York diverse Geräusche durch die Seekabel schieben. Das Ergebnis davon ist auf ihrem ersten Album zu hören und hat durchaus seinen Charme. Synth- und Garage Punk, an dem Freunde von Useless Eaters, Skull Cult, Pow! oder Ausmuteants sicher einigen Gefallen finden.
Irgendwie ist es mir im letzten Jahr entgangen, dass die britisch-brasilianische Band ihre zweite EP veröffentlicht hat. Die entpuppt sich jedenfalls mal wieder als ein schön kompromissloser Brocken aus Noise, Sludge, Post- und Hardcore.
Room 101 One Man Band ist das Projekt eines gewissen Robert (Roburt?) Reynolds aus New Orleans, der hiermit nach einigen EPs seinen ersten (mehr-oder-weniger-)Langspieler abliefert. Darauf gibt's ganz wunderbar abgefuckten Krawall zu hören, der auf ausgesprochen schräge Art und Weise zwischen Garage, Math- & Noise Rock, Post Punk und Hardcore rumspackt. Das klingt öfter mal nach Big Black in einer verdrehten Garage-Parallelwelt, nach dem irren Noisecore von Soupcans oder Vulture Shit. Aus diversen Dokus und mehr oder weniger bekannten Filmen zusammengeklaute Visuals werden gleich mitgeliefert.
Wumms. Mit diesem Quartett aus Melbourne ist in Zukunft sicher noch zu rechnen. Ihre erste EP macht jedenfalls schon richtig Lust auf mehr von ihrem schön kantigen, fuzzverliebten Postpunk, den Kanadiern Lié nicht ganz unähnlich.
Eine gelungene Überraschung, das Debütalbum dieser Band aus Madison, Wisconsin; damit konnte in der gegenwärtigen Musiklandschaft wirklich niemand rechnen. Ihr stacheliger Sound klingt wie eine wilde Anhäufung aus so ziemlich allem, was sich im US-Punk der frühen bis mittleren 80er nicht an die damals schon weitgehend in Stein gemeißelten Punk- und Hardcore-Konventionen halten wollte. Man kann jetzt natürlich parallelen zu den offensichtlichsten Acts wie frühe Hüsker Dü, Mission Of Burma, Sonic Youth oder Dinosaur Jr ziehen, aber das trifft nicht so wirklich den Kern der Sache. Eher passt da schon der Hardcore-lastige Vorgänger letztgenannter Band, Deep Wound, nach denen sie gleich einen Song benannt haben. Überhaupt ist das Herz dieser Platte in den eher halb-bekannten Bands der besagten Zeitspanne zu suchen wie etwa Saccharine Trust, Live Skull, Angst, Das Damen oder ganz frühe Meat Puppets. Der halbe SST-Katalog hat hier scheinbar Pate gestanden. Das alles präsentiert sich in einem wunderbar unperfekten Klangteppich, der genau das richtige Maß an LoFi-Knarz mitbringt. Auch wer sich nach der genialen ersten Milk Music EP etwas verprellt von dessen Nachfolgern fühlte und auch einen fiesen, Streit suchenden Zwillingsbruder davon vertragen kann, wird hier dran seinen Spaß haben.
Das Debütalbum der Band aus dem Kalifornischen Stockton vor drei Jahren war ja schon eine sehr, sehr hörenswerte Angelegenheit, aber was das Trio auf Album Nummer zwei abliefert ist pure Fuzz-/Noisepop-Perfektion, die sich in zehn tadellosen Songperlen wie Honig über den Hörer ergießt, dabei aber auch ordentlich auf den Putz haut. Der Sound weißt Ähnlichkeiten zu den auf dem gleichen Label veröffentlichenden Londonern Slowcoaches auf, wird aber noch um deutliche Shoegaze-Einflüsse verfeinert. Die melodische Finesse von Chapterhouse trifft auf Swervedrivers unbedingten Willen zum rockenden Lärm. Widerstand zwecklos.
Auf ihrer Abschieds-EP versammelt die Band aus Leeds noch einmal vier ungewaschene, im absolut positiven Sinn stumpfe Songs, die sich irgendwo im Umfeld von Fuzz-/Sludgepunk und Noise Rock bewegen.
Die Band aus Buffalo, New York schiebt hier nach einer sehr schönen EP im letzten Winter noch mal zwei straighte Garagepunk-Kracher ohne überflüssigen Bullshit hinterher.