Mal wieder ein neuer Siebenzöller von dem Krawall-Quartett aus Memphis, diesmal aus dem guten Hause Famous Class Records. Da brauch ich ja wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Die Band und ihr ganz eigener Klangkosmos aus Noise und Post Punk, der auch mit jedem Release etwas wütender und ungemütlicher zu werden scheint, sollte für Kenner inzwischen ja eine vertraute und verlässliche Konstante darstellen. Und auch hier sind mal wieder zwei starke, minimalistisch-repetitive Angriffe auf Nerven und Trommelfell am Start, die man vermutlich nur lieben oder hassen kann. Ich fahr nach wie vor ziemlich drauf ab!
Das Debütalbum von diesem Duo aus Melbourne weiß mir auf Anhieb zu gefallen mit einem recht minimalistischen, verträumten und sehr oldschooligen Sound, der auf Stilelemente aus früh-80er Power Pop, C86, neuseeländische Flying Nun-Schule und ein bisschen (Proto-)Shoegaze zurückgreift, ergänzt um leicht postpunkige Zwischentöne. Natürlich darf man sich dabei an The Clean oder Galaxie 500 erinnert fühlen, aber auch an Jüngeres Zeug von Posse, Blank Realm oder Shy Boys.
Durchweg hochwertigen, wuchtig und mit beachtlichem Drive vorwärts rollenden Postpunk gibt es auf dem schon etwas älteren Demo dieser Band aus Perth zu bestaunen, die sich inzwischen auch schon wieder aufgelöst hat. Mitglieder von Helta Skelta und Nervous Trend waren da unter anderem beteiligt. Kein Wunder also, dass das so vorzüglich knarzt. Soundmäßig kann man dem eine Nähe zu Sarcasm, Pretty Hurts, Diät oder frühen Rank Xerox bescheinigen. Nur die besten Referenzen.
Solides Debüt-Tape einer Band aus Vancouver. Schrammeliger Indierock, der unter anderem klassische Replacements-, Volcano Suns- oder Hüsker Dü-Vibes versprüht.
Album Nummer drei der ganz offensichtlich von Horror und B-Movies beeinflussten Postpunker aus St. Louis führt die zwiegespaltene Marschrichtung der vergangenen paar EPs fort, wechselt sich wie selbstverständlich zwischen quirligem Synthpop mit einem gelegentlichen John Carpenter-Vibe und vorzüglich knarzenden Punknummern ab, die häufig wie eine Verquirlung aus frühen Misfits und Naked Raygun klingen, veredelt mit einem Kreissägen-/Gitarrensound, den man eher bei Hüsker Dü oder Big Black einordnen würde. In beiden Betriebsmodi fällt hier das deutlich geschärfte und teilweise fantastische (Organ Donor ist sowas von perfekt!), mindestens aber immer solide Songmaterial auf. Etwas ambivalent stehe nur ich dem grenzwertigen Kalauer am Ende entgegen…