Tape/​Off - Broadcast Park

Vier Jah­re sind jetzt schon ver­gan­gen seit dem gran­dio­sen De­büt­al­bum von Tape/​Off aus Bris­bane. Der ers­te Song des nun er­schie­ne­nen Nach­fol­gers scheint erst mal ei­nen ganz schö­nen Stil­bruch an­zu­deu­ten, kommt ei­nem da doch tat­säch­lich Post­co­re ent­ge­gen, den man ir­gend­wo zwi­schen Un­wound und Slint ein­ord­nen könn­te. Ist der Schock aber erst­mal über­wun­den, stellt sich für den Rest des Al­bums dann doch wie­der die­ser lie­bens­wer­te 90er In­die­rock-Vi­be ein, der schon das De­büt zu ei­ner be­son­de­ren Plat­te ge­macht hat­te, eben­so wie das durch­weg ge­lun­ge­nem Song­wri­ting. Man kann sich an al­te Hel­den wie Ar­chers of Lo­af, Pol­vo, Seam oder Lync er­in­nert füh­len, den­noch ste­hen die­se Songs mit bei­den Bei­nen in der Ge­gen­wart.

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Dark Thoughts - At Work

Die ers­ten Tö­ne vom zwei­ten Al­bum der Punk­ro­cker aus Phil­adel­phia hat­ten auf mich ei­ne et­was ab­schre­cken­de Wir­kung, schram­men die ge­fühlt doch ge­fähr­lich nah am aus­wech­sel­ba­ren Pop Punk-Ein­heits­fraß vor­bei. Ein zwei­tes hin­hö­ren lohnt sich aber, denn was dar­auf folgt ist ein zwar stark zu­cker­hal­ti­ges aber auch sehr be­zau­bern­des Al­bum, bis zum bers­ten Voll­ge­stopft mit ul­tra-simp­lem aber ab­so­lut treff­si­che­rem Song­wri­ting. Ra­mo­nescore sagt das La­bel da­zu. Der Ver­gleich hinkt. Wie dem auch sei, das ist ge­ra­de eben so Pop wie Punk wer­den darf, oh­ne mich an­zu­pis­sen.

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Character Actor - Character Actor

Die De­büt-EP die­ser Band ir­gend­wo aus New Jer­sey zün­det drei­ein­halb erst­klas­si­ge Songknall­kör­per aus me­lo­di­schem Punk­rock und un­wi­der­steh­li­chen Power­pop-Hooks, de­nen Freun­de von Acts á la Bad Sports, Ra­dio­ac­ti­vi­ty oder Cheap Wi­ne ganz be­stimmt nicht ab­ge­neigt sind.

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Hi Waisted - Hi Waisted

Sagt hal­lo zu Hi Wais­ted aus St. John's, Neu­fund­land und La­bra­dor, Ka­na­da. Und ver­mut­lich noch an­de­ren Hun­de­ras­sen. Die De­büt-EP der Band er­freut je­den­falls schon mal sehr mit Ga­ra­ge Punk der ur­alten Mach­art, dem ganz scham­los die Son­ne aus'm Po­po scheint. Das geht im­mer, da gibt's nix dran zu me­ckern.

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Dr. Rot - Pycnogenol II

Un­ter zehn Mi­nu­ten neu­er Irr­sinn des mys­te­riö­sen Pro­jekts aus Port­land. Kann man da­zu nein sa­gen?

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Wonder Bread - Complete Solid Gold Hits

Aus den gu­ten Häu­sern To­yo­ta und Di­gi­tal Re­gress kommt dies­mal et­was ab­ge­stan­de­ne Qua­li­täts­wa­re. Vier der fünf Songs ur­sprüng­lich im letz­ten Jahr auf di­ver­sen Tapes er­schie­nen, lie­gen hier al­ler­dings in deut­lich bes­se­ren Neu­auf­nah­men vor. So sehr ich auch ein Fai­ble für ka­put­tes Lo­Fi-Ge­krat­ze hab, das hier hat mehr Wumms.

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Lié - Hounds

Ir­gend­wann mal als so was wie die et­was der­be­ren, ka­na­di­schen White Lung durch­ge­gan­gen, hat sich das Trio aus Van­cou­ver über zwei Al­ben zu ei­ner ganz ei­ge­nen au­di­tiven Ge­walt ent­wi­ckelt und ge­fällt mir in­zwi­schen weit­aus bes­ser als was das of­fen­sicht­li­che Vor­bild zu­letzt so ver­zapft hat. Mit ih­rem drit­ten Al­bum hat die Band kürz­lich ihr wohl wü­tends­tes Stück Lärm ab­ge­lie­fert, das die bis­he­ri­ge Re­zep­tur eher gra­du­ell ver­fei­nert. Da­für geht ihr Sound im Um­feld von Post Punk, Noi­se und Post­co­re jetzt aber mit ei­ner un­ge­ahnt kom­pro­miss­lo­sen Wucht und Ent­schlos­sen­heit in die Of­fen­si­ve, wel­che die be­reits sehr un­ge­müt­li­chen Vor­gän­ger noch mal lo­cker in den Schat­ten stellt.

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Fir Cone Children - The Straight & The Curly

Wäh­rend das im letz­ten Som­mer er­schie­ne­ne No Gra­vi­ty Girls ir­gend­wie nicht so recht bei mir zün­den woll­te, trifft der vier­te Lang­spie­ler wie­der ziem­lich ins Schwar­ze. Sound­mä­ßig ist das nach wie vor die char­man­te Ver­schmel­zung aus Noi­se Pop, Shoe­ga­ze, ent­schlos­se­nen Pun­k­at­ta­cken und der son­ni­ge­ren Sei­te von 60s Psy­che­de­lia, wie sie man vom Ber­li­ner Ein-Mann-Pro­jekt ge­wohnt ist. Auch im Jahr 2018 klingt das noch voll­kom­men ei­gen­stän­dig. Deut­lich zu­ge­legt hat aber das zu­grun­de lie­gen­de, ver­gleichs­wei­se auf­ge­räum­te Song­ma­te­ri­al, das kei­nes­wegs mehr nach Gaf­fer­tape und Se­kun­den­kle­ber klingt, son­dern in sich ge­schlos­sen und aus ei­nem Guss.

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Dumb - Seeing Green

…und gleich noch mal Ga­ra­ge Punk der som­mer­lich-leicht­fü­ßi­gen Ge­schmacks­rich­tung auf dem ca. zwei­ein­halb­ten Lang­spie­ler die­ser Band aus Van­cou­ver. Im letz­ten Drit­tel wird der Sound noch mal ei­ne gan­ze Num­mer re­lax­ter als er eh schon war und mor­pht zu­neh­mend in ei­ne klas­sisch in­diero­cki­ge Form. Un­be­dingt an­hö­ren, wer mit frü­hen Par­quet Courts,  Ura­ni­um Club, Gen Pop oder Shark Toys was an­zu­fan­gen weiß.

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Pinch Points - Mechanical Injury

Ein ganz aus­ge­zeich­ne­tes De­büt lie­fert ei­ne Band aus Mel­bourne hier ab mit aus­ge­fuchs­tem Ga­ra­ge Punk ir­gend­wo zwi­schen Ura­ni­um Club und Sau­na Youth. Macht Bock auf mehr da­von.

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