Die Band aus Oakland hat mal schlappe fünf Jahre gebraucht nach ihrer Debüt-EP auf Slovenly Recordings, um einen Nachfolger an den Start zu bringen. Der ist dafür aber absolut brilliant geraten und desorientiert erneut mit einem wundervoll schrägen Klangbild in dem z.B. exzentrischer Garagenkrempel á la Wireheads und UV Race mit dieser leicht spröden Sorte von Art Rock zusammenfließt, wie man ihn derzeit vornehmlich aus der DIY-Szene von Portland und deren Bands wie Honey Bucket und Shop Regulars vernimmt. Dazu kommen dann noch psychedelische Vibes - etwa so Pink Flag in einem Müllcontainer aufgenommen - und noch weitere britische Altlasten auf der Schwelle von Art- und Post Punk drücken hier regelmäßig auf die Klingel. Swell Maps fallen mir da ein, außerdem The Fall und Membranes - jeweils in ihren frühen Jahren. Und lange hab ich keine Platte mehr gehört, die derart effektiven und bewussten Gebrauch von ihrer charmanten LoFi-Ästhetik macht.
Ein saumäßig starkes Debütalbum haben Clang aus Tampa, Florida hiermit abgeliefert, das mit einer zeitlosen Spielart von Noise- und Math Rock, Postcore und -punk inklusive markantem Saxofoneinsatz zu begeistern versteht. Im Gesamteindruck klingt das Resultat etwa so, als hätte man diverse Vertreter der aktuellen Postpunk-Generation mit Pionieren aus den Achtzigern wie Nomeansno, Tragic Mulatto und Flipper gekreuzt.
Sechs robust abgefuzzte, so schnörkel- wie auch tadellos nach vorne gehende Garagepunk-Powertools mit reichlich Reserven im Antrieb und saftigem 77er Nachbrenner kommen auf diesem exzellenten Demo der Paranoias aus Perth zu Gehör. Hat was von Amyl and the Sniffers mit mehr Schmackes und deutlicherem Garagenfaktor.
Vier ultra-oldschoolige Hardcore-Blasts einer Band aus Washington D.C., die einerseits ganz offensichtlich die lokale Punkfolklore in Ehren halten, denen paradoxer Weise aber ebenso ein paar Früh-80er kalifornische Sonnenstrahlen aus dem Arsch scheinen.
Aus dem unvermeidlichen Melbourne kommt hier schon wieder neuer Lärm, der für seine knappe Dauer von zehn Minuten einfach beste Unterhaltung garantiert. Bestehend aus einer Fingerspitze Post- und Garage-, jedoch viel mehr Fuzz- und Noise Punk, fallen mir da Vergleiche zu recht unterschiedlichen Bands á la Cutie, Labor, Bruised, Rolex und Reality Group ein.
Auf ihrem inzwischen fünften Album geben sich die Noise-/Mathrocker aus Baltimore mal wieder in der gewohnten Topform. Vielleicht mehr als je zuvor verlagern sie dabei das Gewicht auf die Math-lastige Seite, ohne dass sie Gefahr laufen, in selbstgefällig-technisches Gegniedel zu verfallen. Nein, hier wirkt jeder noch so gewaltsam zurechtgebogene Takt ordentlich zu Ende gedacht. Auch wenn das Genre davon mit Sicherheit nicht revolutioniert wird, treffen Multicult diesen speziellen Nagel dafür mit einer selten gewordenen Vollendung auf den Kopf und liefern zum wiederholten mal eine Platte ab, die selbst zur Blütezeit ihrer Nische als waschechtes Highlight durchgefluppt wäre.
Hier ist gleich schon der nächste Kurzspieler von Emergency Contact aus Seattle. Die von mir zuletzt bemühten Vergleiche zu Patti, Rolex und Bruised halten immer noch stand; zu ihrem quirligen Post Punk gesellen sich hier aber auch vermehrt noiserockende Momente und leichte Wave-Vibes, letztere erinnern zum Beispiel an Andy Human & The Reptoids.
Whoa, was für'n Kraftpaket! In einem Songs-zu-Laufzeit-Verhältnis von etwa 1:1 haut diese Band aus San Diego elf mal hochexplosives Gut um die Ohren, dass ich nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Dabei greift ihr abgespaceter Fuzzpunk und Noisecore unter anderem auf psychedelische Flächen á la Wash, alten Westküstenhardcore, Surf-Vibes und etwas garagiges MC5-chaos zurück.
Das Demo von Positronix aus Philadelphia liefert abwechslungsreichen Post Punk, irgendwo zwischen dem Vorwärtsdrang von Nots, der etwas verschwurbelteren, kantigen Gangart von WALL und obendrein gibt's eine leicht garagige Oberfläche á la Patti.