Match Factory - Naive Memories

Sym­pa­thisch ab­ge­han­ge­ner Ga­ra­ge­punk aus Van­cou­ver, manch­mal nicht un­ähn­lich ei­ner re­lax­te­ren Ver­si­on ih­rer Stadt­nach­barn Dumb. Au­ßer­dem kann man Ge­mein­sam­kei­ten mit Sau­na Youth, Neu­trals, Mi­ni Skirt fin­den. Da­zu ei­ne aus­ge­prägt power­popi­ge No­te, die et­wa Va­guess, Da­ten­ight oder Re­gu­lar Boys nicht all­zu fern steht.

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Gamma World - Demo

Ich glaub mich tritt was, hab ich ge­dacht: die­se Stim­me kenn ich doch! Und in der Tat han­delt es sich um das un­ver­kenn­ba­re Ge­sangs­or­gen und das Wi­pers-in­fi­zier­te Gi­tar­ren­ge­schrub­be von Jeff Klein­man, des­sen al­tes Ve­hi­kel Ner­vo­sas bei mir in ver­gan­ge­nen Jah­ren be­reits mehr­fach blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen hat - ei­ne Band, die viel mehr Be­ach­tung ver­dient hät­te.

Nun ja, Ner­vo­sas sind wohl schon län­ger nicht mehr, da­für jetzt al­so Gam­ma World. Ein biss­chen zu­gäng­li­cher und im ge­mä­ßig­te­ren Tem­po gibt sich de­ren Sound, hat da­für ein paar Noi­se-Sta­cheln und ei­ne leich­te Ga­ra­gen­kan­te da­zu ge­won­nen. We­gen letz­te­rer Ei­gen­schaf­ten - in Ver­bin­dung mit den elek­tri­schen Drums - schlägt das ge­le­gent­lich et­was in Rich­tung Big Black (näm­lich in Mastiff), deut­lich öf­ter aber ge­gen S.B.F. aus. Auch die ge­wohn­te Wi­pers-Ten­denz ist nach wie vor an Bord und das Song­ma­te­ri­al trägt wei­ter­hin Klein­mans ver­trau­te, na­tür­lich ex­zel­len­te Hand­schrift. Ein wür­di­ger Nach­fol­ger für ei­ne mäch­ti­ge Band. Hof­fent­lich gibt's da bald 'nen Lang­spie­ler von.

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Fuckin' Lovers - City Hippies

Ein ein­zi­ges Fest in ei­ner knie­tie­fen Pfüt­ze aus Dis­tor­ti­on ist das zwei­te Tape von Fuck­in' Lo­vers aus Phil­adel­phia. Ir­gend­wo zwi­schen Is­län­di­scher Noi­se­co­re-Schu­le (Roht, Dauðy­flin), di­ver­sen ame­ri­ka­ni­schen Un­fäl­len (Soup­cans, Vul­tu­re Shit, Gum­ming) und ein we­nig ber­li­ner Wahn­sinn (Stink­ho­le), wer­den hier nur die bes­ten Roh­stof­fe ver­ar­bei­tet.

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Hobocop - Hungry Freak In The Data Mine

Die Band aus Oak­land hat mal schlap­pe fünf Jah­re ge­braucht nach ih­rer De­büt-EP auf Sloven­ly Re­cor­dings, um ei­nen Nach­fol­ger an den Start zu brin­gen. Der ist da­für aber ab­so­lut bril­li­ant ge­ra­ten und des­ori­en­tiert er­neut mit ei­nem wun­der­voll schrä­gen Klang­bild in dem z.B. ex­zen­tri­scher Ga­ra­gen­krem­pel á la Wire­heads und UV Race mit die­ser leicht sprö­den Sor­te von Art Rock zu­sam­men­fließt, wie man ihn der­zeit vor­nehm­lich aus der DIY-Sze­ne von Port­land und de­ren Bands wie Ho­ney Bu­cket und Shop Re­gu­lars ver­nimmt. Da­zu kom­men dann noch psy­che­de­li­sche Vi­bes - et­wa so Pink Flag in ei­nem Müll­con­tai­ner auf­ge­nom­men - und noch wei­te­re bri­ti­sche Alt­las­ten auf der Schwel­le von Art- und Post Punk drü­cken hier re­gel­mä­ßig auf die Klin­gel. Swell Maps fal­len mir da ein, au­ßer­dem The Fall und Mem­bra­nes - je­weils in ih­ren frü­hen Jah­ren. Und lan­ge hab ich kei­ne Plat­te mehr ge­hört, die der­art ef­fek­ti­ven und be­wuss­ten Ge­brauch von ih­rer char­man­ten Lo­Fi-Äs­the­tik macht.

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Clang! - Whac-A-Mole

Ein sau­mä­ßig star­kes De­büt­al­bum ha­ben Clang aus Tam­pa, Flo­ri­da hier­mit ab­ge­lie­fert, das mit ei­ner zeit­lo­sen Spiel­art von Noi­se- und Math Rock, Post­co­re und -punk in­klu­si­ve mar­kan­tem Sa­xo­fon­ein­satz zu be­geis­tern ver­steht. Im Ge­samt­ein­druck klingt das Re­sul­tat et­wa so, als hät­te man di­ver­se Ver­tre­ter der ak­tu­el­len Post­punk-Ge­ne­ra­ti­on mit Pio­nie­ren aus den Acht­zi­gern wie No­me­ans­no, Tra­gic Mu­lat­to und Flip­per ge­kreuzt.

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Paranoias - Demo

Sechs ro­bust ab­ge­fuzzte, so schnör­kel- wie auch ta­del­los nach vor­ne ge­hen­de Ga­ra­ge­punk-Powert­ools mit reich­lich Re­ser­ven im An­trieb und saf­ti­gem 77er Nach­bren­ner kom­men auf die­sem ex­zel­len­ten De­mo der Pa­ra­noi­as aus Perth zu Ge­hör. Hat was von Amyl and the Snif­fers mit mehr Schma­ckes und deut­li­che­rem Ga­ra­gen­fak­tor.

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CDR - Kill Your Mind And Your Ass Will Follow

Vier ul­tra-old­schoo­li­ge Hard­core-Blasts ei­ner Band aus Wa­shing­ton D.C., die ei­ner­seits ganz of­fen­sicht­lich die lo­ka­le Punk­folk­lo­re in Eh­ren hal­ten, de­nen pa­ra­do­xer Wei­se aber eben­so ein paar Früh-80er ka­li­for­ni­sche Son­nen­strah­len aus dem Arsch schei­nen.

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2 Stroke - 2 Stroke

Aus dem un­ver­meid­li­chen Mel­bourne kommt hier schon wie­der neu­er Lärm, der für sei­ne knap­pe Dau­er von zehn Mi­nu­ten ein­fach bes­te Un­ter­hal­tung ga­ran­tiert. Be­stehend aus ei­ner Fin­ger­spit­ze Post- und Ga­ra­ge-, je­doch viel mehr Fuzz- und Noi­se Punk, fal­len mir da Ver­glei­che zu recht un­ter­schied­li­chen Bands á la Cu­tie, La­bor, Brui­sed, Ro­lex und Rea­li­ty Group ein.

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Multicult - Simultaneity Now

Auf ih­rem in­zwi­schen fünf­ten Al­bum ge­ben sich die Noi­se-/Math­ro­cker aus Bal­ti­more mal wie­der in der ge­wohn­ten Top­form. Viel­leicht mehr als je zu­vor ver­la­gern sie da­bei das Ge­wicht auf die Math-las­ti­ge Sei­te, oh­ne dass sie Ge­fahr lau­fen, in selbst­ge­fäl­lig-tech­ni­sches Geg­nie­del zu ver­fal­len. Nein, hier wirkt je­der noch so ge­walt­sam zu­recht­ge­bo­ge­ne Takt or­dent­lich zu En­de ge­dacht. Auch wenn das Gen­re da­von mit Si­cher­heit nicht re­vo­lu­tio­niert wird, tref­fen Mul­ti­cult die­sen spe­zi­el­len Na­gel da­für mit ei­ner sel­ten ge­wor­de­nen Voll­endung auf den Kopf und lie­fern zum wie­der­hol­ten mal ei­ne Plat­te ab, die selbst zur Blü­te­zeit ih­rer Ni­sche als wasch­ech­tes High­light durch­ge­f­luppt wä­re.

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Emergency Contact - Isolation Pact /​ Possession /​ Severed

Hier ist gleich schon der nächs­te Kurz­spie­ler von Emer­gen­cy Cont­act aus Se­at­tle. Die von mir zu­letzt be­müh­ten Ver­glei­che zu Pat­ti, Ro­lex und Brui­sed hal­ten im­mer noch stand; zu ih­rem quir­li­gen Post Punk ge­sel­len sich hier aber auch ver­mehrt noi­ser­o­cken­de Mo­men­te und leich­te Wa­ve-Vi­bes, letz­te­re er­in­nern zum Bei­spiel an An­dy Hu­man & The Rep­to­ids.