Public Body - Public Body

Sau­gu­ter Post­punk mal wie­der, in Form des ers­ten Tapes von Pu­blic Bo­dy aus Brigh­ton. Man be­wegt sich hier auf der ver­win­kelt-ver­schwur­bel­ten Sei­te des Gen­res, wel­che der­zeit ja von zahl­rei­chen Bands be­schrit­ten wird. Un­ter an­de­rem hat's was von Pat­ti und Exit Group. Den­noch bringt die Band ein paar ei­ge­ne Ma­rot­ten ins Spiel und hält die Sa­che span­nend. Be­son­ders fällt da der Raus­wer­fer Hard To Con­cen­tra­te auf, der - un­ge­wöhn­lich in die­sem Sub­gen­re - er­staun­lich me­lo­di­sche Parts in­te­griert, oh­ne da­bei be­müht zu klin­gen.

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Research Reactor Corp. - #2 (Full Of Goo)

Ma­ni­scher Ga­ra­ge Punk mit Syn­th-Zu­astz, ver­mut­lich aus Syd­ney und Um­ge­bung. Der reiht sich per­fekt in die Schwem­me an Lo­Fi-Kas­set­ten­bands ein, wie sie das Gen­re der­zeit ver­mehrt zu­ta­ge för­dert. Ins­be­son­de­re will ich hier mal die ers­te R.M.F.C.-EP, Power­plant oder Skull Cult als Ver­glei­che be­mü­hen.

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Witching Waves - Persistence

Das Lon­do­ner Trio Wit­ching Wa­ves hat bei mir in der Ver­gan­gen­heit schon mit ih­ren bis­he­ri­gen zwei Al­ben ei­nen ex­zel­len­ten Ein­druck hin­ter­las­sen, trans­por­tie­ren mit ih­rem neu­es­ten Lang­spie­ler aber ei­nen weit­aus hö­he­ren Dring­lich­keits­le­vel. Pas­send da­zu ist auch die Pro­duk­ti­ons­wei­se der Plat­te. Oh­ne Schnör­kel und über­flüs­si­gen Fein­schliff in­ner­halb von zwei Ta­gen auf­ge­nom­men, klin­gen sie deut­lich ro­her, en­er­gi­scher als zu­vor; auch die Songs und Ar­ran­ge­ments sind aufs we­sent­li­che re­du­ziert, qua­li­ta­tiv je­doch über je­den Zwei­fel er­ha­ben. Hab ich die Mu­sik des letz­ten Al­bums noch als In­die Rock mit Spu­ren von Post Punk be­zeich­net, ver­hält sich die Sa­che nun eher um­ge­kehrt. Straigh­ter, kräf­tig ro­cken­der Post Punk ist das, der ein biss­chen was von Day­light Rob­be­ry in­ne hat, viel­leicht auch ei­ne lei­se Ah­nung von The Es­tran­ged und Sau­na Youth. Da­bei klin­gen sie unter'm Strich aber ab­so­lut ei­gen­stän­dig in der ge­gen­wär­ti­gen Mu­sik­land­schaft.

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Haunted Horses - Severed Circle

Auch die neu­e­se EP des Du­os Haun­ted Hor­ses aus Se­at­tle ist mal wie­der ein kom­pro­miss­lo­ser Bro­cken ge­wor­den: ein Alb­traum aus pech­schwar­zem Post­punk, ex­pe­ri­men­tel­lem Noi­se und in­dus­tri­el­len Sound­scapes, der un­ter Be­wun­de­rern von Bands wie et­wa Ex­haus­ti­on, Nar­row Lands, Spray Paint oder House­wi­ves für ganz aus­ge­zeich­net schlech­te Lau­ne sor­gen wird.

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Tics - Agnostic Funk

Auch wenn ich da­mit wohl et­was spat dran bin (jau, mein Blog­rück­stand ist schreck­lich ge­ra­de) muss dies Plat­te noch un­be­dingt hier rein. War der Vor­gän­ger noch ein ein­zi­ges, wenn auch end­los char­man­tes und span­nen­des Cha­os, fließt der am­bi­tio­nier­te Art- und Post Punk der Köl­ner auf ih­rem zwei­ten Al­bum zu ei­ner kom­pak­te­ren, aber nach wie vor un­vor­her­seh­ba­ren Form zu­sam­men; der ti­tel­ge­ben­de Funk spielt na­tür­lich auch wie­der ei­ne zen­tra­le Rol­le. Ak­tu­ell klin­gen die wie nie­mand an­ders.

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Science Man - Science Man

Die­ses New Yor­ker Ein-Mann-Pro­jekt rich­tet ein so sau­mä­ßi­ges Ga­ra­gen-Blut­bad an, dass es nur so platsch macht. Des­sen In­ten­si­tät lässt mich z.B. an das Ge­schred­der von Kid Chro­me, S.B.F. oder Race Car den­ken. An­ge­sichts der durch­gän­gig elek­tri­schen oder ge­sam­pel­ten Drums und ei­nes ge­wis­sen Noi­se-Fak­tors kommt man aber stel­len­wei­se auch um den ab­ge­dro­sche­nen Ver­gleich zu Big Black nicht her­um.

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Finale - Demo

Schön be­häm­mert klin­gen­der DIY-Lo­Fi-Schram­mel­punk von ei­ner Band aus Va­len­cia, Spa­ni­en mit An­klän­gen an al­te und neue Bands wie et­wa Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties, Tri­ple En­te, Sub­ur­ban Ho­mes, Rea­li­ty Group oder Neo Ne­os.

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Pink Room - Zum Kotzen

Noi­se­r­ock mit deut­li­cher Sludge-Kan­te, ir­gend­wo in der Grau­zo­ne zwi­schen den Am­Rep- und Touch&Go-Mikrokosmen und an­ge­rei­chert um et­was neu­mo­di­schen Kram á la Tro­pi­cal Trash oder Metz, be­geg­net dir auf dem De­büt­al­bum von Pink Room aus Ghent, Bel­gi­en. Frag­los ist das ein eher stump­fes Werk­zeug, aber si­cher auch ge­nau das rich­ti­ge um die­sen Job zu er­le­di­gen.

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Le Prince Harry - Be Your Own Enemy

Un­ge­wohnt flott nach dem Vor­gän­ger vor zwei Jah­ren ist der drit­te Lang­spie­ler des Lüt­ti­cher Du­os auf dem zu­ver­läs­si­gen Spe­zia­lis­ten­la­bel Teenage Me­no­pau­se er­schie­nen und trumpft mit ih­rem bis­lang wohl stärks­ten Bün­del an ge­ball­ter Song­power auf. Sound­mä­ßig hat man sich aber nicht groß um­ori­en­tiert, das ist auch gut so. Er­neut gibt es köst­lich rein­knal­len­den Syn­th-/Elek­tro­punk zu ge­nie­ßen, des­sen Herz aber ein­deu­tig in der Ga­ra­ge zu­hau­se ist. Et­wa wie ein Mix aus S.B.F. und den en­er­gi­sche­ren Mo­men­ten von Di­gi­tal Lea­ther.

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Crucial Features - Kaprizai

Hier gibt's mal wie­der ei­ne Er­wei­te­rung des geo­gra­phi­schen Ho­ri­zon­tes im Hau­se 12XU. Und was für ei­ne ver­dammt hoch­wer­ti­ge Er­wei­te­rung! Die­se drei Grrrls aus der li­taui­schen Haupt­stadt Vil­ni­us pro­du­zie­ren auf ih­rer De­büt-EP in je­der Hin­sicht kom­pe­ten­ten Post­co­re von ex­zel­len­ter Durch­schlag­kraft, der trotz sei­ner für Gen­re­ver­hält­nis­se recht ho­hen Riff­las­tig­keit ei­nen wei­ten Bo­gen um ein­ge­fah­re­ne Hard­core-Stil­mus­ter macht und da­bei mit ab­wechs­lungs­rei­chen Song­struk­tu­ren glänzt. Oben­drein sind die Ly­rics in ih­rer Lan­des­spra­che ge­sun­gen, was ich per­sön­lich ja im­mer als ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung emp­fin­de.

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