Aggro Jangle ist zwar eine wirklich köstliche Genrebezeichnung und es wird in der Tat ordentlich geschrammelt hier, aber eigentlich würde ich das, was diese Band aus Melbourne auf ihrem Debütalbum fabriziert eher im melodischen Grenzbereich des Post Punk, auf der Schnittstelle zu straightem Punk- und Indie Rock einordnen. Und damit in direkter Nachbarschaft zu Bands wie The Estranged, Radar Eyes, Daylight Robbery oder Red Dons, auch wenn Reality Instructor anders als die genannten Acts gerne mal das Tempo und den Knarzfaktor etwas entspannter durchhängen lassen.
Nach einem sauguten Demo und einer EP weiß man inzwischen ja, was man von der Band aus Philadelphia zu erwarten hat; wer die früher schon nicht mochte wird auch das neue Tape hassen. Saumäßig drückendes Zeug zwischen Fuzzpunk, Hard- und Postcore mit Metal- und Sludge-Elementen gibt es also erneut zu hören, den man als eine etwas chaotischere Variante von Tarantüla mit einem Hauch von Mystic Inane oder Fried Egg beschreiben könnte.
Die Debüt-EP dieser New Yorker Band liefert vollkommen unambitionierten aber dafür umso effektiveren Spaẞ aus oldschoolig straightem, schnörkellosem Punk der zu gleichen Teilen Garage- und '77-geprägten Machart. Songs, Sound und Energie sind hier einfach perfekt stimmig.
In gleich zwei Volumes sind die in Leipzig entstandenen Aufnahmen dieser französisch-deutschen Kollaboration via U-Bac und Gone With The Weed erschienen. Zu hören gibt's weitgehend relaxten wie auch charmanten Garage Punk mit einer mal mehr, mal weniger ausgeprägten LoFi-Schlagseite und soundmäßigen Ähnlichkeiten etwa zu Useless Eaters, Erik Nervous oder Andy Human & The Reptoids.
In Berlin, an einer im 12XU-relevanten Umfeld gerade ziemlich geläufigen Allee, ist mal wieder ein neues Tape von den Bäumen gefallen. Kruder Synth-/Elektropunk ist es diesmal geworden, der zwischen Genre-Hausnummern wie Mark Cone, Wonder Bread, Clarko, ISIS oder Skull Cult eine ästhetisch ansprechende Figur hergibt.
Das erste Demo vor zwei Jahren von der Band aus Oslo versprach schon einiges, basierte für meine Tasse Tee aber noch etwas zu stark auf ausgeleiertem Metal-Riffing. Genau dessen haben sie sich auf ihrer ersten 7" - natürlich wieder via Byllepest veröffentlicht - entledigt und ihr kratzbürstiger Sound zwischen Post- und Hardcorepunk entwickelt darauf eine nicht zu unterschätzende Sprengkraft.
Clever aus Brisbane fielen mir vor ca. drei Jahren schon mal sehr positiv auf mit einer auf spezielle Art räudigen, leicht exzentrischen Spielart von Noise Rock, der damals allerdings noch ein wenig Feinschliff vertragen hätte. Der wird nun auf dem zweiten Langspieler nachgeliefert; die Songstrukturen und Arrangements laufen zu einem deutlich schlüssigeren Gesamtpaket zusammen, ohne dabei an ihrer Originalität und Schrulligkeit einzubüßen.
Die Punks aus Orlando, Florida sind und bleiben eine recht fettige Angelegenheit. Vielleicht sind sie genau die Band, die einer klanggewordenen Ejakulation am nächsten kommt, nach in Motoröl frittierter Lederjacke schmeckt… oder anders ausgedrückt: dem diffusen Genrespektrum des rifflastigen Dicke-Eier-Rock'n'Rolls nahe steht, ohne mir damit auf meine eigenen Organe von geringerem Umfang zu gehen.
Nach einer Handvoll ziemlich geiler EPs wurde es langsam auch mal höchste Eisenbahn für den ersten Langspieler der New Yorker Formation. Wie zu erwarten ist der ein massives Fest aus elektrisch angetriebenem Garage Punk geworden, der in den straighteren Songs ein bisschen nach S.B.F. oder Kid Chrome klingt, in den schrägeren Momenten auch mal etwas nach älteren Pow! oder Skull Cult.
Das zweite Album dieser Band aus Chicago entpuppt sich als ein lupenreiner, noiserockig angehauchter Indie Rock-Flashback, der seine Wurzeln klar in den frühen bis mittleren Neunzigern geschlagen hat. Abwechselnd fühle ich mich dabei mal an Polvo, 90er Sonic Youth, Chavez oder Lync erinnert. Und im aktuellen Geschehen könnte sich das z.B. in der Nähe von Tape/Off oder Champion Lover wiederfinden.