Matthew Melton - Outside Of Paradise

matthew melton

Die Songs auf dem zwei­ten So­lo­al­bum des Warm So­da- und Ex-Ba­re Wires-Front­man­nes sind Über­bleib­sel aus den ver­gan­ge­nen Acht Jah­ren, das klingt auf den ers­ten Blick schon et­was nach Res­te­ver­wer­tung. Aber ehr­lich ge­sagt fin­de ich die­se Songs um ei­ni­ges Stär­ker als die im letz­ten Jahr sehr ab­ge­fei­er­te Warm So­da Plat­te. Ge­blie­ben ist der dün­ne Lo­Fi-Sound (die Drums of­fen­sicht­lich mit Zahn­sto­chern ge­spielt) und ein star­kes Händ­chen für un­wi­der­steh­li­che Po­phooks. Aber hier kommt der ein­gän­gi­ge Ga­ra­gen-Power­pop dann doch et­was viel­sei­ti­ger und we­ni­ger über­zu­ckert da­her, mit ei­ner ten­den­zi­ell eher me­lan­cho­li­schen Grund­stim­mung.

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Chumped - Teenage Retirement

chumped

Hm… wie wär's mit et­was me­lo­di­schem Punk­rock? Viel­leicht mit Pop­zu­satz? Et­was von dem bö­sen E-Wort? Hey, nicht gleich weg­ren­nen. Das hier ist näm­lich viel zu gut um mit dem gan­zen ge­ne­ri­schen Schlock in Ver­bin­dung ge­bracht zu wer­den, der den meis­ten von uns je­ne ab­ge­nutz­ten Gen­res im Lau­fe der letz­ten zwei Jahr­zehn­te ma­dig ge­macht hat. Die New Yor­ker Chum­ped ha­ben ih­re Su­perch­unk- und Jaw­brea­k­er-Plat­ten of­fen­sicht­lich ver­in­ner­licht, ak­tu­ell kann man sie in in der Nä­he von Bands wie Swea­rin', Ca­ye­ta­na oder All Dogs ver­or­ten. Von ex­zel­len­tem Song­wri­ting und der cha­ris­ma­ti­schen Stim­me von Sän­ge­rin Anika Pyle ge­tra­gen, kommt die­se ur­alte Ma­sche so frisch da­her, als wä­re 1995 erst ges­tern ge­we­sen.


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Tendril - Am Ought

tendril-1

Ex­plo­si­ves Zeug von ei­ner Band die ver­mut­lich aus Nor­folk, Vir­gi­nia da­her­kommt. Sti­lis­tisch ir­gend­wo zwi­schen den Stüh­len Post­pun­k/-co­re, Noi­se­r­ock, Ma­th­zeug und et­was Sludge an­ge­sie­delt, ge­hen die ideen­rei­chen zwan­zig Mi­nu­ten um wie im Flug. Be­son­ders die ers­te Hälf­te mit ih­ren im Schnitt ein­mi­nü­ti­gen At­ta­cken wirkt wie aus ei­nem Guss, man merkt kaum dass da gan­ze acht Songs mal eben so an ei­nem vor­bei­ge­rauscht sind. Im zwei­ten Teil wird das Tem­po dann et­was ge­mäch­li­cher, die Stim­mung mie­ser und die Songs mon­to­to­ner. Auch das steht ih­nen gut



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Schlager Music - Schlager Music 7"

heck

Zwei volks­tüm­li­che Gas­sen­hau­er für die Ski­hüt­te mit leich­ten Spu­ren von Kraut- und Spa­ce­rock von den aus­tra­li­schen Flip­pers. Ich hof­fe doch schwer dass es ih­nen zü­gig ge­lingt, den Schla­ger­sumpf per te­le­pa­ti­schem Eu­ro­vi­si­ons-Sa­tel­lit mit ih­ren hyp­no­ti­schen Groo­ves zu un­ter­wan­dern und mit ih­rer war­men Herz­lie­be­ro­man­tik zu neu­tra­li­sie­ren.

Raspberry Bulbs - Privacy

raspberry bulbs

Klang­äs­the­tisch ist das meis­te beim al­ten ge­blie­ben auf dem zwei­ten Al­bum der New Yor­ker Noi­se-Sludge-Fuzz-Mid­tem­po-Black-Post-Hard­core-Punk-Band. Aber qua­li­ta­tiv ha­ben sie ge­wal­tig zu­ge­legt und ei­ne Plat­te oh­ne Füll­ma­te­ri­al ein­ge­spielt. Auch wenn die vie­len In­ter­lu­des die an­sons­ten nur acht Songs lan­ge Plat­te et­was wie ei­ne Mo­gel­pa­ckung er­schei­nen las­sen. Ver­edelt wird's durch ei­ne an­ge­mes­sen räu­di­ge aber doch druck­vol­le Pro­duk­ti­on.


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Outrageous Cherry - The Digital Age

outrageous cherry

Ou­tra­ge­ous Cher­ry ma­chen schon ziem­lich lan­ge die Kon­zert­kel­ler von De­troit un­si­cher. Seit 1992 gibt's die Band schon und das hier ist be­reits ihr zwölf­tes Al­bum. Nicht dass ich da­von ir­gend­was mit­be­kom­men hät­te…
Auf der Plat­te fa­bri­ziert das Quar­tett je­den­falls leicht Lo­Fi-mä­ßig pro­du­zier­ten Re­tro-Power­pop mit ei­nem ge­wis­sen Bri­tish In­va­si­on- und R'n'B-Einschlag. Wenn man Bands wie Re­so­nars, Gui­ded By Voices, Kinks und Apa­che Dro­pout zu­sam­men ver­rührt, könn­te so ein ähn­li­cher Sound bei raus­kom­men. So­was steht und fällt na­tür­lich mit der Qua­li­tät der Songs. Die ist hier durch­ge­hend sehr hoch.


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Mystic Inane - Deep Creep

mystic inane

Schö­ner Noi­se­punk­scheiß von ei­ner Band aus New Or­leans. Straight und ein­gän­gig, be­dient sich das gan­ze so­wohl beim Post­co­re der spä­ten 80er und al­ter Noi­se­r­ock-Schu­le, wird aber letzt­end­lich von ei­nem Herz aus räu­di­gem Ga­ra­gen­punk zu­sam­men­ge­hal­ten und vor­an­ge­trie­ben.

Nots - We Are Nots

Nots

Schon wie­der Qua­li­tät aus dem Hau­se Go­ner Re­cords. Sän­ge­rin und Gi­tar­ris­tin Na­ta­lie Hoff­mann hat bis vor kur­zem noch den Bass bei Ex-Cult be­dient. Von de­ren dre­cki­gen Post­punk hat sich auch so ei­ni­ges auf ih­re ak­tu­el­le Band ab­ge­färbt, ins­be­son­de­re was den dis­so­nan­ten Gi­tar­ren­sound an­geht. Mit ih­ren neu­en Mit­strei­te­rin­nen ver­bricht sie ei­ne ten­den­zi­ell et­was grad­li­ni­ge­re, re­du­zier­te­re Va­ri­an­te da­von, die aber ge­nau so zu über­zeu­gen weiß. Der sehr stim­mi­ge Or­gel- und Syn­th-Ein­satz ver­leiht dem gan­zen dann ei­ne an­ge­neh­me Ga­ra­gen-Af­fi­ni­tät.


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Dream Police - Hypnotized

dream police

Hin­ter dem Pro­jekt Dream Po­li­ce steckt nie­mand ge­rin­ge­res als Mark Per­ro und Nick Chi­er­i­coz­zi, ih­res Zei­chens ei­ne Hälf­te von The Men. De­ren Haupt­band ist ja schon ziem­lich be­rüch­tigt für un­vor­her­seh­ba­re Stil­wand­lun­gen, von der un­ge­stü­men Kra­wall­ka­pel­le über un­be­re­chen­ba­ren In­die-und-Kraut-Ek­lek­ti­zis­mus hin zum form­voll­ende­ten Re­tro-Rock ih­res letz­ten Al­bums. Hier stop­fen die bei­den noch mal al­les mög­li­che rein, was selbst im The Men-Klang­kos­mos wohl kei­nen Platz mehr ge­fun­den hat. Aus­ufern­der Spa­ce­rock. Mo­no­ton groo­ven­de Hard-/Kraut­rock-Fu­sio­nen. Ver­träum­te Folk-Psy­che­de­lia und vor sich hin stamp­fen­de Blues Jams. Pou­ring Rain ist ein Ast­rei­ner Wa­ve-/S­hoe­ga­ze-Hy­brid. Man braucht sich wohl kei­ne Sor­gen ma­chen, dass den Jungs so bald die In­spi­ra­ti­on aus­geht.


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Tyrannosaurus Dead - Flying Ant Day

tyrannosaurus dead

Das schwächs­te an dem De­büt­al­bum von Ty­ran­no­sau­rus Dead aus Brigh­ton ist der et­was schläf­ri­ge Ein­stieg. Re­lax­tes Pa­ve­ment-Ge­schram­mel steht die­sen Jungs und Mä­dels ein­fach nicht wirk­lich und die et­was dün­ne Pro­duk­ti­on tut der Sa­che da­bei auch kei­nen Ge­fal­len. Der Rest der Plat­te hin­ge­gen ist ein fast per­fek­tes In­die-/Noi­se­pop-Al­bum, das zwar gar nicht erst ver­sucht aus den en­gen Gren­zen des Gen­res aus­zu­bre­chen, die be­schränk­ten Mit­tel aber sehr ge­konnt aus­zu­schöp­fen weiß. Am et­was ge­wöh­nungs­be­dürf­ti­gen Ge­sang wer­den sich die Geis­ter schei­den, ich find's aber ganz char­mant so. Freun­de von Jo­an­na Grue­so­me oder Gold Be­ars soll­ten mal zwei Oh­ren ris­kie­ren.


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