Ok, hier ist mal 'ne Platte, der vermutlich bald größere Aufmerksamkeit zukommen wird; die Hypemaschine (ja, genau!) ist schon warm gelaufen. Und zurecht, Cayetana aus Philadelphia decken nicht nur erfolgreich den Bedarf an der selten gewordenen Art von introspektivem und doch ernst zu nehmendem Indierock mit punkiger Kante (dankenswerter Weise wissen sie dabei abgedroschenes Emogeflenne zu umschiffen), sondern sie legen dabei auch noch ein durchgehend bemerkenswertes Songniveau an den Tag. Aktuell fallen mir da höchstens Restorations, Swearin' oder Big Eyes als eher hinkende Vergleiche ein. Klar ist das alles an und für sich ein alter Hut und sicher gibt's derzeit so einige Bands mit 'nem ähnlichen Soundgewand, aber kaum eine die ich qualitativ erwähnenswert fände.
Ich bin ein Digitalmensch und hab den Sammelzwang nach schwarzem PVC schon vor langer Zeit aufgegeben. Außerdem versuche ich hier Releases zu ignorieren, die nicht auch als reiner Download zu erwerben sind. Manchmal werde ich aber doch weich und zwecks Downloadcode-Erwerb kommt mir dann ein Stück von besagtem Plastik ins Haus.
Als Resultat hab ich jetzt 'ne Hand voll analogem Gedöns in bessere Hände abzugeben. Ein blödes Gewinnspiel wäre mit aber zu langweilig. Wenn ihr das Zeug haben wollt müsst ihr es euch schon verdienen und ich nuzte einfach mal die Gelegenheit, euch etwas für mich Buckeln zu lassen.
So einfach geht's: Mach mich auf eine Arschgeile Veröffentlichung aufmerksam die ich noch nicht kenne und die hier gut reinpasst. Das wird dann natürlich auch hier gepostet. Wenn du meiner Faulheit entgegenkommst und selbst etwas drüber schreibst, ist das deinen Chancen auch nicht abträglich. Oder du schreibst gleich 'nen Gastbeitrag drüber und wonach auch immer dir sonst noch der Sinn steht.
Schreib an kontakt@onetwoxu.de, den Gewinner bestimmt was mir am besten gefällt. Deadline ist der 14.9. Viel Glück ;-)
Trotz Sommerloch ist hier noch einiges an guter Musik liegen geblieben. Und weil die kommende Woche eine einzige Schlacht zu werden verspricht, kehre ich vorher noch schnell die besten Überbleibsel zusammen. Viel Spaß beim fleddern. Weiterlesen →
Starkes Debütalbum von einem Trio aus dem kalifornischen Stockton. Dreizehn ultramelodische Punkrocker mit erhöhtem Fuzzfaktor und leichten Shoegaze-Untertönen. Das erinnert mich mal sehr an das Solowerk von Bob Mould oder noch mehr an seine 90er Band Sugar, aber auch für Freunde von Wavves dürfte das hier von interesse sein. Die Gesangsharmonien der beiden Mädels lassen aber auch Assoziationen zu frühen Vivian Girls zu.
Auch auf Austin's 12XU Records erschien dieses siebenzöllige Dings der ebenfalls dort beheimateten Xetas. Der erste Track klingt so etwas nach Saints mit einem deutlichen Schlenker in Richtung Postcore/-punk. Die Flip klingt dann mehr als hätten letztere sich ein bisschen X an Bord geholt. Sowohl die Kalifornier als auch die Australischen X, passt beides irgendwie. Dass das in der musikalischen Timeline nicht wirklich zusammengeht ist mir schon klar…
Und als kleiner Bonus sei noch dieser hübsch derbe Remix erwähnt:
Digital gibt's das ganze nach meinem Wissen (leider) nur bei iTunes.
Das Texanische Label mit dem besten Namen hat kürzlich gleich zwei herausragende Tonkonserven abgesondert. Die erste davon kommt von den Gotobeds aus Pittsburgh. Die musikalischen Referenzen lesen sich wie ein who is who der letzten vierzig Jahre Punk- und Indierockgeschichte. Am offensichtlichsten erinnert das an die zugänglichsten Werke von Sonic Youth, manchmal vermischt mit einer kleinen Note von Pavement-Geschrammel. Auch zum schlauen Rock-Dekonstruktivismus von Wire oder Mission of Burma lässt sich hier der Bogen schlagen. Und erinnert sich hier noch wer an die britischen Artpunker Ikara Colt aus der frühen Nullerjahren?
In Kurzform: Genau meine Tasse Tee. Die Songs brauchen sich auch nicht hinter den großen Namen verstecken; das ist ein ausgefuchstes Stück treibender Rock'n'Roll und ein Highlight jagt das nächste auf dieser Platte.
HoZac Records aus Chicago, die umtriebigen Spezialisten für schnörkellosen Lärm zwischen Garagenpunk und Powerpop, schlagen mal wieder zu mit einem Kurzspieler dieser australischen Combo. Passt ausgezeichnet ins Labelroster und setzt sich mit zwei simplen und effektiven Ohrwürmern tief in den Synapsen fest.
Ausgezeichnet abgefucktes Tape dieses Garagenduos aus dem kanadischen Edmonton. Das erinnert manchmal an abgehangenere Gun Club, aber darüber hinaus haben sie auch ein gutes Gespür für soulige Powerpop-Hooks. Auch ein wenig psychmäßig darf's mal werden. Das ganze rotzen sie dann ohne viel Rücksicht auf technische Feinheiten, aber mit jeder Menge ungestümem Vorwärtsdrang auf den Proberaumboden.
Aus Leeds kommt hier ein kleiner Indierockhappen für zwischendurch. Einmal in Form von abgehangenem Frühneunziger-Geriffe und einmal punkig treibend.
Heute mal eher untypische Kost hier. The GoatMan, ein britischer Horrorstreifen aus dem Jahr 1973 des unbekannten Regisseurs Simon Grundig. Sämtliche Filmkopien gelten seit langem als verschollen und nur gelegentlich meinen sich ein paar Leute in obskuren Diskussionsforen an die TV-Ausstrahlung des Films zu erinnern. Hier und da behauptet auch jemand noch eine VHS-Kopie zu besitzen, aber bisher ist noch kein Bildmaterial an die Öffentlichkeit gedrungen.
Vor geraumer Zeit tauchte dann irgendwo eine Kopie der ebenso verschollen geglaubten Soundtrack-LP auf und wurde zuerst als limitierte CD wiederveröffentlicht. Jetzt macht das Blog/Label The Active Listener dieses erstaunliche Tondokument, für welches das nicht weniger mysteriöse Experimentalduo The Unseen verantwortlich zeichnete, dankenswerter Weise allen interessierten auf Bandcamp zugänglich.
Auf ihrem persönlichen Blog versuchen die glücklichen Finder der LP die mysteriösen Ereignisse um den Film und die tragisch verunglückte Crew zu rekonstruieren.
Werden wir gerade so richtig verscheißert? Findet es selbst heraus! ;-)
Aber nehmt euch in Acht: Man sagt, hier wären finstere Mächte am Werk und so mancher, dessen neugierige Nase zu tief in diese Angelegenheit reinguckte, wurde seither nicht mehr gesehen.