Ganz schöner Fahrtwind kommt einem da entgegen auf der zweiten EP des New Yorker Trios. Grungiger Noise Rock, der es gerne einfach hält, dies aber durch seine gewaltige Intensität bestens ausgleicht. Oberflächlich betrachtet fällt natürlich zuerst das Mark-und-Bein-erschütternde Gesangsorgan des Sängers auf, das durchaus an einen gewissen toten blonden Sänger erinnert. Auch der erste Track hätte durchaus auf eine nicht ganz unbakannte Platte namens Bleach gepasst, aber mit den folgenden fünf Songs fangen die Jungs dann doch an, aus einer etwas breiteren Palette von Einflüssen zu schöpfen. Das wären zum Beispiel Melvins, The Jesus and Mary Chain und Pixies. Das alles auf elf gedreht und fertig ist das wuchtige Ungetüm einer Platte. Hätten bestimmt mehr Leute mitbekommen, wenn das Ding nicht im Dezember erschienen wäre, also genau wenn alle Blogs und Magazine mit dem posten ätzender Weihnachtslieder und dem kompilieren überflüssiger Jahresendlisten (mal ehrlich, wer braucht denn noch eine davon?) blockiert sind. Aber so kann das Musikjahr 2014 gerne weitergehen. Es ist wirklich an der Zeit die verschlafene Szene rund um das, was wir mal Indie Rock (R.I.P.) nannten, ein wenig wach zu schreien. (mehr …)
Ganz krudes Zeug von dieser New Yorker Band. Zach Phillips von Blanche Blanche Blanche ist mit an Bord, und wer mit dessen Hauptprojekt vertraut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wundern darf. Hier haben wir eine Platte voller psychedelischem Progressive-Glam-Punk-Noise-Post-Pop-irgendwas. Yep. So als hätten sich frühe Guided By Voices beim jammen zu viel LSD ins Bier gekippt und dabei Helium geatmet, das würde den durchgehenden Falsettgesang erklären. Zerfahrene, chaotische dreißig Minuten, aufgeteilt in 18 kurze Songskizzen und durchdrungen von vielen mitreißenden Popmomenten. Und bevor man seine heruntergefallene Kinnlade wieder unter Kontrolle hat, ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
Ich kann um's verrecken nicht viel mehr über diesen Typen herausfinden außer dass er wohl vor sehr, sehr langer Zeit in einer Band namens Pink Holes mitgemischt hat, die wiederum sind scheinbar so was wie eine lokale Legende in ihrer Heimat Painesville, Ohio. Muss ich mal auschecken, wenn ich die Zeit finde.
Auf seiner aktuellen Platte setzt es minimalistischen Garagenrock und 77er Punk mit starkem Rockabilly-Einfluss. Die Cramps lassen manchmal recht herzlich grüßen. Proto-Punk á la Modern Lovers ist auch keine ganz falsche Assoziation. Immer schön abgehangen und ohne überflüssige Schnörkel produziert, hätte diese Platte genau so auch schon vor dreißig Jahren erscheinen können. (mehr …)
Toller Post-/Noisecore aus Flensburg, der sich nicht so recht auf ein bestimmtes Subgenre festnageln lassen will. Klingt mal etwas nach Dackelblut- oder früher Turbostaat-Schiene mit englischen Lyrics, mal erinnert es eher an den modernen Post-Hardcore der frühen Nullerjahre, noch angenehm frei von nervigen Metalcore- oder Screamo-einflüssen. Ox vergleicht sie mit Hot Snakes. Auch nicht ganz falsch, wobei Planner da doch irgendwie noch 'n ganzes Stück oldschooliger klingen. Zwölf Songs in zwanzig Minuten, keine Note zu viel gespielt. Sitzt alles perfekt. (mehr …)
Schön relaxter, powerpoppiger Indie Rock aus Doylestown, Pennsylvania, mit deutlichem Wink in Richtung Elvis Costello und The Jam. Mal leicht Folkig-Hymnisch, mal straight nach vorne rockend. (mehr …)
Johns aus Buffalo, NY spielen auf ihrer zweiten (?) EP eine sehr eigene Mischung aus Garagenrock, Postpunk und Indie Rock, mit einer gewissen Wipers-Kante, aber auch mal mehr, mal weniger subtile Americana-Einflüsse sind spürbar. Eigentlich hat aber jeder der vier Songs seinen ganz eigenen Vibe, ein Kompliment das man nicht jeder Band machen kann. Wie am Coverformat unschwer zu erkennen ist, erschien das ganze als Tape. Digital gibt's die EP zum Preis deiner Wahl. (mehr …)
Punkrock aus Philadelphia mit Powerpop- und Soul-Einschlag. Kurz und Schmerzlos. Macht fünf Minuten lang glücklich, dann muss eine neue Droge her. (mehr …)
Post Punk der exzentrischen Sorte spielt diese Band aus dem britischen Newcastle. Die Lyrics klingen doch sehr nach psychedelischen Drogen und auf der B-Seite dreht sich das ganze dann auch musikalisch in Richtung 60's Psychedelia. (mehr …)
Großartiger Postpunk aus Berlin, ganz ohne die viel zu üblichen Joy Division-Versatzstücke und auch ohne die bei deutschen Bands meistens anzutreffenden Gothic-Elemente. Sehr erfrischend. Stattdessen gibt's hier treibend-groovende Beats, Dub-Einflüsse und noisig-dissonante Gitarrenattacken. Herkömmliche Songstrukturen: Fehlanzeige. Wenn ich 'nen Vergleich zu irgendetwas gegenwärtigen zu ziehen versuche, scheinen mir diverse Projekte von Mike Patton halbwegs naheliegend. Aber das hier ist absolut eigenständig und hat solche Vergleiche gar nicht nötig. (mehr …)
Primitiv ist wirklich das einzige passende Wort, um den Sound dieser Band aus Kapstadt, Südafrika zu beschreiben. Das ist Garagenrock in seiner ursprünglichsten Form, "Nuggets"-Style Protopunk der späten 60er/ Frühen 70er. Ab und zu lassen sie noch etwas 30th Floor Elevators oder Stooges zu, viel neumodischer wird's auf dieser Platte aber nicht. Für dieses Genre gilt: je dümmer und einfacher es wird, desto mehr Spaß macht das ganze. Also Hirn ausschalten und ausklinken, wir verlieren die Kontrolle… (mehr …)