Viel australischer kann Indie Rock kaum klingen wie dieser hier, mit seiner slackermäßigen Abgehangenheit. Auch wenn die musikalischen Koordinaten auf dem Album von Jack Lee aus Sydney mehr in die Richtung von britischen und US-Bands zeigen. Da klingt etwas New Yorker Protopunk durch, altes C86-Geschrammel, garagiger Powerpop á la Woolen Men und darüber schwadroniert der Jack so verpeiltes Zeug, dass es Pavements Stephen Malkmus geradezu spießig wirken lässt.
Worm Crown aus Melbourne haben sich letztes Jahr aufgelöst. Zum Abschied gibt es jetzt noch die letzten Recordings der Band auf einer neuen EP. Die gibt sich etwas zugänglicher als das doch sehr anstrengende letzte Album Trauma. Schon etwas traurig, dass die Band in ihrer kurzen Lebensspanne nicht mehr Aufmerksamkeit generieren konnte, denn diese vier Songs beweisen noch mal eindrücklich, dass sie zur ersten Liga des Noiserock gehörten. Würdiger Abgang.
Wer mit dem bisherigen (Un-)Werk dieser Band aus Omaru, Neuseeland schon vertraut ist, wird sich auch von dieser EP nicht abschrecken lassen. Man könnte sogar behaupten, dass sie hier ihren wunderbar dilettantischen Weirdo-Punk in sowas wie geordnete Bahnen lenken. Nur für ihre eigenen Verhältnisse, versteht sich.
Die Neuseeländer mal wieder. Hollywoodfun Downstairs sind ein Trio aus Wellington und geben auf diesem Album erstklassigen, ausgesprochen punkigen Noiserock von sich.
Nach zwei starken, abgefuckten EPs und danach einem eher misslungenem Pop-Versuch (oder lag's vielleicht nur an der Scheißproduktion?) der Punks aus San Francoisco , verbinden sie auf ihrem neuesten Output die neue Melodieseligkeit mit dem Dreck von gestern. Dabei gibt es nur Gewinner.
Eine neue Band aus dem Exploding in Sound-Gehege? Könnte man auf den ersten Blick denken, in Wirklichkeit kommt die Band aber aus Hobart, Tasmanien und die Platte ist auf dem australischen Label Tenth Court erschienen. Mit ihrem Mix aus relativ enstpanntem aber zielstrebigem Indierock und einigen Noiserock-Anleihen wären sie jedoch auch auf erstgenannter new yorker Plattenpresse bestens aufgehoben.
Sehr geiler Noise-/Industrialpunk aus Manchester. Das ist die Nummer zwei in einer Serie von drei EPs, bisher sind davon die ersten beiden auf Bandcamp zu haben.
Gar nicht so lang nach ihrem ausgezeichneten Demo legt die vierköpfige Uschi aus Montreal ihre "richtige" Debüt-EP vor und steigert sich noch mal ganz schön. Eingängiger aber quergedachter Postpunk mit starkem 77er-Einfluss.
Starkes Ding hat dieses Duo aus dem niederländischen Haarlem da rausgehauen. Druckvoller Noise- und Postpunk, erinnert mal an den stürmischen Indierock von Solids und Playlounge, mal an die melodischen Postpunk-Attacken von Piles oder Die! Die! Die!. Anders als die genannten Bands können sie zwischendrin aber auch mal richtig dissonant und ungemütlich werden, auch eine leicht psychedelische Tendenz ist kaum zu übersehen.