Hab ich schon mal erwähnt, dass das londoner Label La Vida Es Un Mus Discos das derzeit beste Label für kompromisslosen Hardcorepunk abseits der ausgetretenen Pfade ist? Das Ding hat zuletzt mal wieder eine absolute Granate abgeworfen, die hört auf den Namen Anxiety und kommt aus Glasgow. Besagter Hardcorepunk, in der rotzigsten Darbietungsform, mit einer Schippe Noise und ab und zu auch mal einer gesunden Dosis Postpunk.
Für einen Moment dachte ich, es handle sich hierbei um eine neue Veröffentlichung der gleichnamigen Noise-/Psychpunkband aus Minneapolis. Aber nein, diese Vats kommen aus Seattle und haben mit besagter Band außer dem Namen nicht viel gemein. Auf ihrem ersten Langspieler gibt es sehr gefälligen Postpunk auf die Ohren. Kühle Basslines treffen hier auf verspielte Noise-Eruptionen, die zwischenzeitlich mal so klingen als hätten sich die frühen Pixies in ein unwahrscheinliches Postpunk-Paralleluniversum verirrt. Das ganze ist dann in einen Gesamtsound verpackt, der an die Debüt-EP von Wall erinnert, wenn auch ein ganzes Stück zugänglicher.
Zuletzt dank der Kollegen von Ack! Ack! Ack! entdeckt: Ohne rücksicht auf Verluste nach vorne gehender, unverschämt fuzziger Noisepunk irgendwo aus Italien.
Schön gradliniger Punkrock aus Lille, Frankreich mit durchweg solidem Songmaterial. Erinnert mich etwas an im Tempo gedrosselte Youth Avoiders.
Angesägter Noise-/Postpunk aus Christchurch, Neuseeland, der unter der dissonanten Oberfläche aber durchaus poppige Elemente beherbergt und manchmal frühere Half Japanese oder die Sonic Youth der späten 80er in Erinnerung ruft.