Schön daher scheppernder Indierock aus Chicago mit gewissen Ahnlichkeiten z.B. zu Telepathic oder deren Vorgängerband Bleeding Rainbow, angereichert um Elemente aus 90er Noiserock und Grunge.
Eine einzige Wucht, das neue Album der Postpunker aus Seattle mit (Ex-?)Mitgliedern von Big Eyes und Criminal Code an Bord. Von ihrem letztjährigen Tape Art Decay, Everything Looks Boring war ich ja schon durchaus angetan, aber hier entfalten sie das Potenzial erst richtig. Mit durchweg starkem Songmaterial und einer Produktion, die angemessen viel Wumms mitbringt. Die erwähnten Criminal Code sind da schon mal nicht die schlechteste Referenz, aber auch die nicht nur namensverwandten Video fallen mir als Vergleich ein. Außerdem hat's noch etwas Wire in der DNA. Sauber.
Eine kleine Supergroup hat sich da mal zusammengerauft, bestehend aus Garage-Wunderkind Ty Segall, dessen Fuzz-Bandkollegen Charles Moothart und komplettiert durch Frontmann Chris Shaw (Ex-Cult). Musikalisch gibt das keine Überraschungen, das klingt genau so wie man sich solch eine Kollaboration vorstellt. In anderen Worten: ganz ausgezeichnet. Dar abgehangene Fuzzfaktor der Segall-/Moothart-Fraktion bekommt einen ordentlichen Arschtritt und ein paar kleine Schrägheiten aus dem Ex-Cult Universum verpasst. So einfach, so gut.
Da pass ich mal einen Moment nicht auf und schon haben die Noiserocker aus Austin wieder zwei neue Veröffentlichungen raus, beide auf dem sonst ja eher Garage-affinen Label Goner Records. Naja passt schon, sind Spray Paint ja auch eher im punkigen Randbereich des Noise-Spektrums zu verorten. Wer das Schaffen der Band bisher verfolgt hat, ahnt natürlich, dass sie sich hier nicht neu erfinden werden. Aber auch keineswegs auf der Stelle treten. Vielmehr haben sie mit den letzten paar Alben und EPs erfolgreich ihre ganz eigene Nische im Noiserock-Umfeld geschaffen und loten jetzt graduell dessen Grenzen und Möglichkeiten aus. Und wie gewohnt ist das immer noch ein Mordsspaß, ihnen dabei zu lauschen.
Alles wie gehabt auf der neuen EP der Punks aus Kansas City und das ist gut so. Straighter und drückender Garagepunk, der niemals den Fuß vom Gas nimmt.
Diese Band aus Santa Rosa, Kalifornien tischt uns eine leckere EP auf, mit extrem angepisstem Postpunk, der seine Fühler auch ein wenig in Richtung Hardcore ausstreckt.
Es gibt mal wieder etwas neues zu vermelden von der äußerst produktiven Garagekapelle aus Memphis und San Francisco, deren aktuelles Album jetzt auf Castle Face erschienen ist. Gaben sie sich auf der vergangenen Winter erschienenen Temporary Mutilation EP etwas sperriger als gewohnt, ist das hier wohl ihre rundeste Veröffentlichung bisher, die sich dennoch experimentier- und spielfreudig gibt. Die Synths rücken diesmal ein ganzes Stück in den Vordergrund und es dominieren ganz unerhört stoische, stellenweise geradezu krautige Grooves. Fluppt besser als je zuvor.
Hab ich schon mal erwähnt, dass das londoner Label La Vida Es Un Mus Discos das derzeit beste Label für kompromisslosen Hardcorepunk abseits der ausgetretenen Pfade ist? Das Ding hat zuletzt mal wieder eine absolute Granate abgeworfen, die hört auf den Namen Anxiety und kommt aus Glasgow. Besagter Hardcorepunk, in der rotzigsten Darbietungsform, mit einer Schippe Noise und ab und zu auch mal einer gesunden Dosis Postpunk.
Für einen Moment dachte ich, es handle sich hierbei um eine neue Veröffentlichung der gleichnamigen Noise-/Psychpunkband aus Minneapolis. Aber nein, diese Vats kommen aus Seattle und haben mit besagter Band außer dem Namen nicht viel gemein. Auf ihrem ersten Langspieler gibt es sehr gefälligen Postpunk auf die Ohren. Kühle Basslines treffen hier auf verspielte Noise-Eruptionen, die zwischenzeitlich mal so klingen als hätten sich die frühen Pixies in ein unwahrscheinliches Postpunk-Paralleluniversum verirrt. Das ganze ist dann in einen Gesamtsound verpackt, der an die Debüt-EP von Wall erinnert, wenn auch ein ganzes Stück zugänglicher.