Chimers - Turn On The Lights /​ Closure

Hat­te ich ih­re letz­te di­gi­ta­le Sin­gle noch über­wie­gend mit der alt­her­ge­brach­ten Mis­si­on of Bur­ma-For­mel gleich­ge­setzt, er­wei­te­re ich mein Ur­teil an­ge­sichts der zwei neu­es­ten Songs der Band aus Wol­lon­gong, Aus­tra­li­en mal zu ei­nem ne­bu­lö­sen Drei­eck aus Bur­ma, Wi­pers und So­nic Youth - ei­ne Klang­äs­the­tik zwi­schen den Wel­ten von Post Punk, Noi­se Rock und Fuzz Punk, die man in Tei­len si­cher auch zu jün­ge­ren Bands wie den frü­hen No Age oder der ita­lie­ni­schen Noi­se Rock-Sen­sa­ti­on Or­ren­do Su­bot­nik ver­glei­chen kann.

Split System - Split System 7"

Ei­ne neue Sin­gle der Su­per­group Split Sys­tem aus Mel­bourne - ich den­ke ihr wisst in­zwi­schen al­le was man zu er­war­ten hat. Und na­tür­lich, das Teil lie­fert mal wie­der zwei ma­kel­los old­schoo­li­ge Ga­ra­gens­mas­her mit ein­deu­tig aus­tra­li­scher Ge­schmacks­no­te, die mir oh­ne un­nö­ti­gen Bull­shit di­rekt in die Fres­se ex­plo­die­ren.

Die TV - Uno Affo

Nach ei­ner Rei­he sehr net­ter EPs im letz­ten Jahr kommt die­se Band oder Per­son aus Mar­mor­ra, New Jer­sey mit ei­nem neu­en Al­bum um die Ecke, das sei­ne Songs un­ter ei­ner noch mal deut­lich un­auf­fäl­li­ge­ren, mi­ni­ma­lis­ti­schen Ober­flä­che ver­birgt, hin­ter wel­cher sich je­doch ein ganz spek­ta­ku­lä­res Feu­er­werk ver­schro­be­ner DIY-Krea­ti­vi­tät ent­fal­tet. Auch wenn man hier und da noch ei­nen Sprit­zer von Spits oder Sta­lins of Sound er­ha­schen kann, ge­winnt Die TV's Sound aus Ga­ra­ge- und Post Punk mit dem ge­wis­sen Hauch von Psy­che­de­lia hier noch wei­ter an Fo­kus und Ori­gi­na­li­tät, ver­packt in ei­ner auf's Mi­ni­mum her­un­ter­kon­den­sier­ten Klang­äs­the­tik, in wel­cher die me­lan­cho­li­schen schram­mel-Tex­tu­ren sich frei ent­fal­ten kön­nen. Das hat mehr als nur ei­nen leich­ten Un­ter­ton von De­spe­ra­te Bicy­cles an man­chen Stel­len, von Power Plant oder Freak Ge­nes in an­de­ren Mo­men­ten und so­gar ei­nen Hauch von Di­gi­tal Lea­ther hat das in­ne im ge­dämpf­ten Pop von Go­ner. Lass dich nicht vom ers­ten Ein­druck täu­schen, das hier ist star­ke Me­di­zin von An­fang bis En­de.

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Pig Earth - Exit Wound

Ein an­ge­nehm aus der Zeit ge­fal­le­nes Klang­er­leb­nis, das hier ei­ne Band aus Bel­ling­ham, Wa­shing­ton auf ih­rer De­büt-EP zum Le­ben er­weckt. Das ist al­les mal ganz klar be­ein­flusst von al­ten 80er SST und Touch & Go-Ver­öf­fent­li­chun­gen aus dem eher schram­me­li­gen, Folk-be­ein­fluss­ten Spek­trum, aber an­de­rer­seits auch nie um ei­ne un­ver­mit­telt her­ein­bre­chen­de Hard­core-At­ta­cke ver­le­gen. Am of­fen­sicht­lichs­ten wä­ren da et­wa Angst, Me­at Pup­pets und frü­he Di­no­saur Jr. als Ver­glei­che zu nen­nen, aber auch von U-Men, Mudho­ney und 80er Sci­en­tists hat es ein biss­chen was, eher ne­ben­säch­li­che Spu­ren au­ßer­dem von Dicks und Wi­pers ab und zu. Oder man mag sich auch an jün­ge­ren Bands ori­en­tie­ren wie z.B. Milk Mu­sic, Dhar­ma Dogs, Chro­no­pha­ge und Da­mak.

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C.A.T.C.H. - C.A.T.C.H.

Ein un­er­war­tet viel­fäl­ti­ger Bat­zen an Ga­ra­ge Punk-Mi­nia­tu­ren auf die­sem schi­cken De­büt-Tape ei­ner Band aus, ver­mut­lich, Char­lot­te, North Ca­ro­li­na. Pri­mär lässt sich der Scheiß in der Nä­he ei­nes recht schrä­gen DIY Ga­ra­ge Punk-Spek­trums ver­or­ten zu dem u.a. Set-Top Box, Ali­en No­se­job, Sa­ta­nic To­gas, R.M.F.C, frü­he Va­guess or Erik Ner­vous ge­hö­ren, au­ßer­dem ei­ne art Lo­Fi-Va­ri­an­te von Split Sys­tem… wo­bei hier über­haupt auch so ei­ne ge­wis­se Aus­sie-Ga­ra­ge­n­ener­gie am Start ist á la Jack­son Reid Briggs, Pist Idi­ots et­wa in Chik'n Din­ner. Songs wie Sweet 'n Stout und Free Me­at lieb­äu­geln hin­ge­gen mehr oder we­ni­ger mit Hard­core und im Raus­schmei­ßer-Track Gal­lop! klingt es als ge­rie­ten frü­he Mi­nu­temen auf ei­nen Cow­punk-Trip.

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AdamR - Weirdo

Ei­ne ge­sun­de La­dung des pul­sie­ren­den, wenn auch re­la­tiv kon­ven­tio­nel­len Ga­ra­ge Punk, die neu­es­te EP von AdamR aus Car­l­is­le, Eng­land. Was man hier an Ori­gi­na­li­tät ein­ge­spart hat, wird je­doch voll­stän­dig aus­ge­gli­chen von der schie­ren Wucht und der rou­ti­niert-so­li­den Kon­struk­ti­on die­ser Songs. Da­zu kommt noch ei­ne mil­de Lo­Fi-mä­ßi­ge Pro­duk­ti­on und fer­tig ist ein neu­er Ge­nuss für Freun­de et­wa von Sau­na Youth, Clamm, Ex-Cult, Gluer, Mi­t­raille, Shit­ty Life oder Da­dar.

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Fugitive Bubble - Delusion

Die ers­te Lang­spiel-Kas­set­te der Band aus Olym­pia, Wa­shing­ton - nach zwei nicht we­ni­ger gei­len Tapes auf dem tol­len La­bel Im­po­tent Fe­tus - lie­fert mal wie­der ge­hö­rig ab in Sa­chen des un­vor­her­seh­ba­ren, frei­mü­tig plün­dern­den Hard- und Post­co­re mit zu­sätz­li­chen In­halts­stof­fen von Ga­ra­ge Punk und ei­nem An­flug von Wahn­sinn, kein biss­chen dar­an in­ter­es­siert sich alt­her­ge­brach­ten Vor­stel­lun­gen dar­über zu fü­gen, wie sich die­ses Ding na­mens Punk­rock ab­zu­spie­len hat. Wenn man denn un­be­dingt muss, kann man den Krem­pel un­ter an­de­rem in der Nä­he von so un­ter­schied­li­chen Bands wie Das Drip, Warm Bo­dies, Vexx, Ju­dy & The Jerks, Mys­tic In­a­ne, Hot­mom, Gen Pop oder Snif­fa­ny & The Nits ver­mu­ten.

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3D & The Holograms - 3D & The Holograms

Kei­ne Wart­tman-Ver­öf­fent­li­chung aber den­noch ein an­ge­nehm ver­trau­ter Sound aus mil­de Egg-an­ge­hauch­tem, elek­tri­fi­zier­tem Ga­ra­ge Punk, ver­bro­chen von den üb­li­chen Ver­däch­ti­gen, die uns auch schon so Bands wie Re­se­arch Re­ac­tor Corp., Sa­ta­nic To­gas und The Gobs ein­ge­brockt ha­ben. Zwölf rast­lo­se Kof­fe­in­pil­len, die dar­über hin­aus auch im Um­feld von S.B.F., Co­sas Ile­ga­les, Witch Piss oder Ghoulies nicht ne­ga­tiv auf­fal­len wür­den..

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Snarling Dogs - Demo

Ei­ne Band aus Pitts­burgh, Penn­syl­va­nia zet­telt hier ei­ne va­ge ver­traut klin­gen­de aber gleich­wohl spek­ta­ku­lä­re De­to­na­ti­on von cat­chy old­schoo­li­ger Hard­core-En­er­gie mit ei­nem ge­wis­sen Cow­punk-Vi­be an, die ir­gend­wo in den gro­ben Pa­ra­me­tern von Germs, Dicks, frü­hen Hard­core-In­kar­na­tio­nen von Angst und Me­at Pup­pets zu Wer­ke geht. Auch jün­ge­re Er­schei­nun­gen wie Fried E/​m und Mo­dern Needs ste­hen dem wohl nicht all­zu fern.

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Gurk - First

Un­se­re wö­chent­li­che Do­sis des ge­pfleg­ten Egg­punk-Un­fugs kommt dies­mal von ei­nem mys­te­riö­sen Act aus Stock­holm. Viel zu kurz das gan­ze, aber hoch­pro­zen­tig cat­chy as fuck. Un­ter an­de­rem Freun­de von so Scheiß wie Nubot555, Egg Idi­ot, Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Nuts and Prin­gue wer­den dem si­cher nicht ab­ge­neigt sein.